Öffentlicher Teil
| TOP 1: | Einwohnerfragestunde gemäß § 21 Geschäftsordnung i.V.m. § 16a Gemeindeordnung |
| Von der Einwohnerfragestunde wird kein Gebrauch gemacht. | |
| TOP 2: | Bericht über die Saison 2025 und Ausblick |
| Es wird der Tourismusbericht 2025 mit Ausblick auf die Tourismussaison 2026 vorgetragen. | |
| TOP 3: | Erneuerung Stege Ortelsbruch |
Sach- und Rechtslage:
Die bestehenden Stege durch den Ortelsbruch bei Morbach wurden – gefördert durch den Naturpark Saar-Hunsrück – vor über 20 Jahren gebaut und haben schon damals einen bestehenden Bohlenweg durch das Moor naturverträglich ersetzt.
Die beiden Stege durch den Ortelsbruch sind Teil des „Saar-Hunsrück-Steigs“ sowie der Traumschleife „Ölmühlentour“ und bieten einen besonderen Erlebnishöhepunkt. Durch die Stege findet eine Besucherlenkung statt: das Hunsrückbruch kann direkt erlebt werden, ohne es unmittelbar zu betreten und die hoch empfindliche Bruchvegetation zu beeinträchtigen. Durch diese Möglichkeit werden andere besonders wertvolle Hunsrückbrücher, z.B. das „Oberluderbruch“, weniger von Naturliebhabern besucht und bleiben deswegen weitgehend ungestört.
Trotz regelmäßiger Wartung der Stege durch die Gemeinde Morbach sind die tragenden Holzkonstruktionen nach über 20 Jahren im feuchten Bruchmilieu von zunehmender Fäulnis befallen. Zudem ist das ursprünglich sägeraue Profil der Bohlenbretter zwischenzeitlich glatt gelaufen, sodass bei Regen und Frost erhöhte Rutsch- und Unfallgefahr besteht. Die genannten Umstände führen dazu, dass die Verkehrssicherheit der Stege nicht mehr lange gewährleistet werden kann.
Aus diesem Grunde wird empfohlen, die alten Stege zu entfernen und an derselben Stelle neue Stege zu errichten.
Bestehen die alten Pfähle noch aus plastikummanteltem Holz, sollen bei den neuen Stegen „Krinner Schraubfundamente“ zum Einsatz kommen. Hierbei handelt es sich um überdimensionale Aluminiumschrauben, die schnell und umweltverträglich im Bruch befestigt werden können und auf denen die Holzpfähle montiert werden. So bleiben diese trocken und sollten somit eine längere Haltbarkeit aufweisen. Diese Bauweise ist schon wiederholt erfolgreich zum Einsatz gekommen, zuletzt in der Gemeinde Morbach im Bereich der „Viaduktschleife“ in Morscheid-Riedenburg.
Aufgrund der Länge der Stege (insgesamt ca. 530 lfm) und dem hoch schutzwürdigen und empfindlichen Gegebenheiten des Ortelsbruchs ist es erforderlich, alle Baumaterialien über die (noch vorhandenen oder neu zu bauenden) Stege zu transportieren, d.h. Auf- und Abbau müssen zeitlich parallel verlaufen. Ein Abtransport der alten Stege sowie der Transport der neuen Baustoffe durch das Bruch schließen sich selbstverständlich aus. Die alten Stege sind sachgerecht zu entsorgen; das gilt auch für die Kunststoffanteile.
So gestaltet sich das Projekt relativ aufwendig und kostenintensiv.
Zur Finanzierung des Sanierungsprojektes werden Fördermittel (bis zu 80 %) beim Naturpark Saar-Hunsrück beantragt.
Im Rahmen der Projektplanung fanden bereits mehrere Begehungen der Stege mit der Bauabteilung, der Tourist-Information, dem Naturpark Saar-Hunsrück, Landesforsten sowie der „Stiftung Natur und Umwelt“ statt. Hierbei wurde der aktuelle Zustand der Stege, der mögliche zukünftige Verlauf sowie die Chancen auf eine Förderung durch den Naturpark gemeinsam erörtert.
Der südwestliche Steg Richtung Nixenweiher hat derzeit eine Länge von ca. 130 Metern. Hier ist keine Änderung der Streckenführung vorgesehen. Der Steg kann hinsichtlich Länge und Verlauf unverändert erneuert werden. Jedoch ist seitens des Naturparks Saar-Hunsrück ein Steginnenmaß von 150 cm erforderlich.
Der nordöstliche Steg (vom Waldspielplatz kommend) hat derzeit eine Gesamtlänge von ca. 383 Metern. Aus Kostengründen sowie zur Vermeidung des Gefälles ist ein verkürzter Neubau der Stege geplant. In unmittelbarer Nähe zum vorhandenen Steg verläuft ein Waldweg, der als Anschlussstelle genutzt werden kann.
Zwei Varianten wären realisierbar:
• Variante 1: Empfehlung Landesforsten
Ersatzloser Rückbau des Steges mit Gefälle auf einer Länge von ca. 257 Metern.
Lückenschluss zu besagtem Waldweg im unteren Bereich der Stege auf einer Länge von ca. 40 Metern (!) durch Moorgebiet.
Neue Gesamtlänge des nordöstlichen Steges: ca. 200 Meter
Dies würde folglich eine Verkürzung von 183 Metern bedeuten.
Pro: geringere Kosten für Neubau
Kontra: Schädigung des Moores auf einer Länge von 40 Metern.
Der neue Steg verliert aufgrund seiner verkürzten Länge an touristischer Attraktivität.
• Variante 2: Empfehlung Gemeindeverwaltung Morbach
Ersatzloser Rückbau des Steges auf einer Länge von lediglich 155 Metern,
Lückenschluss zu besagtem Waldweg im mittleren Bereich der Stege auf einer Länge von ca. 10 Metern (!) durch Moorgebiet.
Neue Gesamtlänge des nordöstlichen Steges: ca. 270 Meter
Dies würde folglich eine Verkürzung von knapp 113 Metern bedeuten.
Pro: Naturverträglicher, da Moorbeeinträchtigung lediglich auf ca. 10 Metern Länge. Im Vergleich zur ersten Variante behält der Steg aufgrund der Länge seine touristische Attraktivität
Kontra: aufgrund der Länge kostenintensiver
Für den Neubau der Stege aus Douglasienholz einschließlich des Rückbaus sowie der Entsorgung der vorhandenen Stege kann mit ca. 430,00 € (netto) pro laufenden Meter kalkuliert werden.
Die Baukosten für das Gesamtprojekt „Stegesanierung“ wird (je nach gewünschter Streckenführung des nordöstlichen Steges) auf insgesamt 200.000 – 270.000 € (brutto) geschätzt.
Um die maximale Fördersumme des Naturparks Saar-Hunsrück i.H. von 80.000 € pro Jahr optimal auszuschöpfen, wird empfohlen, die gesamte Baumaßnahme in zwei aufeinander folgende Bauabschnitte aufzuteilen. In diesem Zusammenhang wird empfohlen, den südwestlichen Steg im Jahr 2026 zu erneuern und den nordöstlichen Steg im Jahr 2027. Demnach müssten zwei Förderanträge beim Naturpark Saar-Hunsrück gestellt werden.
Beschluss:
Der Tourismusausschuss empfiehlt dem Gemeinderat die Sanierung der Stege gemäß der Empfehlung der Gemeindeverwaltung Morbach (Variante 2), die Beantragung von entsprechenden Fördermitteln beim Naturpark Saar-Hunsrück für die Förderzeiträume 2026 und 2027 sowie die Finanzierung für die Haushaltsjahre 2026 und 2027 sicherzustellen.
Abstimmungsergebnis:
10 Ja
0 Nein
0 Enthaltung
TOP 4: | Anfragen und Mitteilungen |
Frage: Über die Sozialen Medien wurde an Bürgermeister Arianit Besiri folgender Sachverhalt herangetragen.
„Lieber Bürgermeister, ich war vor kurzem mit Freunden wandern. Wir haben eine wunderschöne Wandertour gemacht, hier durch unsere Landschaft. Die Tour beinhaltete auch ein Stück durch die Traumschleife der Hölzbachklamm. Leider mussten wir feststellen, dass nach Beginn der Wanderung erst nach 8,41 km ein Mülleimer kam. Mülleimer gab es bis dorthin nicht, sodass wir den Müll die ganze Route mitnehmen mussten. Anbei zwei Fotos, einmal die komplette Route und auf dem anderen zu sehen, wo dann erst der erste Mülleimer kam. Es ist sehr schade, wenn man die Umwelt sauber halten möchte. So geht´s leider nicht sehr gut, vielleicht kann man da mal etwas dran ändern.“
Antwort: An vielen Stellen der Wanderwege ist die Zufahrt für PKW und somit die Leerung der Mülleimer erschwert. Die Installation weiterer Mülleimer an den einzelnen Wanderwegen würde im Rahmen der wöchentlichen Entsorgung des Mülls durch den örtlichen Gemeindebauhof zudem einen zu großen Zeit- und Personalaufwand darstellen. Man kann Wanderern durchaus zumuten, ihren Müll bis zum nächsten Mülleimer im Rucksack zu transportieren.
Frage: Es wird angefragt, ob die Erstellung einer Tourismusstrategie für die Urlaubsregion Morbach durch eine Beratungsagentur gefördert wird.
Antwort: Die Gemeindeverwaltung Morbach prüft die Fördermöglichkeiten.
Frage: Es wurde festgestellt, dass die marode Brücke im Erbachpark abgebaut wurde. Wird an dieser Stelle eine neue Brücke von der Gemeindeverwaltung errichtet?
Antwort: Nach Aussage des örtlichen Gemeindebauhofes war die Brücke marode. Die Brücke stellte ein Verbindungsstück zwischen dem Buchenweg und dem Erbachpark dar. Da Teile des Buchenwegs zwischenzeitlich in Firmenbesitz ist, gibt es für Spaziergänger und Radfahrer nach Überquerung der Industriestraße keinen direkten Anschlussweg mehr. Der Pfad im Erbachpark, an dem die Brücke stand, führt nur an die Industriestraße und stellt somit eine Sackgasse dar. Aus diesem Grund ist ein Neubau der Brücke nicht erforderlich.
Frage: Beteiligen sich alle Vermieter am jährlich von der Tourist-Informationen aufgelegten Gastgeberverzeichnis?
Antwort: Die Vermarktung über die Gastgeberbroschüre ist freiwillig. Alle, der Tourist-Information bekannten Unterkunftsbetriebe werden im Spätsommer per E-Mail oder postalisch über die Neuauflage informiert. Eine Bildanzeige kostet 60 €; eine Anzeige ohne Bild kostet 10 €. Generell ist ein Rückgang von touristischen Printmedien festzustellen.
Frage: Wann kommt die direkte Busverbindung von Morbach nach Trier?
Antwort: Bei der Planung des „Busnetz Hunsrück“ durch den VRT hat die Gemeindeverwaltung die direkte Verbindung von Morbach nach Trier gefordert. Nach Aussage des VRT handelt es sich bei der Buslinie 800 „Hochwald-Schnellbus“ um einen Schnellbus, der auf kürzestem Wege Idar-Oberstein mit Trier verbinden soll und daher keine zusätzliche Anbindung an Morbach zulässt.
Frage: Wie groß ist das Besucheraufkommen in der Tourist-Information?
Antwort: Das Besucheraufkommen ist in der Ferienzeit deutlich höher. Generell ist festzustellen, dass viele Touristen sich vor Reiseantritt umfassend im Internet über das touristische Angebot der Urlaubsregion Morbach informieren und ein Besuch der Tourist-Information seltener erfolgt als zuvor. Laut Einschätzung der Tourist-Information ist dies unter anderem auf die Coronapandemie zurückzuführen, in der die Menschen in Zeiten von Lockdowns frühzeitiger und selbstständiger Informationen beschaffen mussten. Generationenübergreifend musste die Informationsbeschaffung vorwiegend auf digitalem Wege erfolgen. Dieses Nutzerverhalten hält bis heute an. Zudem gibt es heutzutage zahlreiche Plattformen (z.B. Outdooractive), über die sich eine Urlaubsreise bestens planen und vorbereiten lässt. Die Tourist-Information ist dennoch durchschnittlich gut frequentiert und wird von Urlaubsgästen (auch aus den benachbarten Ländern) gerne besucht.