Eichenwertholz am Lagerplatz „Römerstraße“ bei Boppard
Bei der Wertholzsubmission werden Stämme aus den Gemeinde- und Privatwäldern sowie dem Staatswald an einem zentralen Verkaufsplatz versteigert. Meist werden aus den Hölzern edle Furniere, Möbel oder Holzfässer für Wein und Brände hergestellt. Die Angebote stellen die Interessenten aus ganz Europa schriftlich in verschlossenen Umschlägen. Den Zuschlag erhält immer das höchste Gebot.
Bis es ein Baum zur Wertholzsubmission schafft, braucht es viel Zeit und Arbeitskraft. Sein Potenzial wird teils über 100-200 Jahre gefördert. Grundsätzlich muss er besonders gleichmäßig sowie gerade wachsen und darf im unteren Bereich keine Äste aufweisen. Je nach Baumart führen die Forstwirte hierfür an jungen Bäumen auch eine sogenannte Wertästung durch. Dabei werden alle Äste im unteren Stammbereich des Baumes entfernt.
Da nur der besonders wertvolle Teil des Stammes zur Submission kommt, wird dieses Stück abgesägt und gesondert an den Waldweg gerückt. Das übrige Stammholz wird als Säge-, Bau- und Brennholz verwertet. Der Stamm wird nun mit allen anderen Stämmen aus dem Forstamt zum Submissionsplatz geliefert. Dort wird er vermessen, erhält seine Holznummer und kann von den Interessenten begutachtet und beboten werden.
Insgesamt beteiligten sich die Waldbesitzer im Bereich des Forstamtes Cochem an der diesjährigen Wertholzsubmission mit 141 Stämmen und einer Masse von 178 fm o. R. („Festmeter ohne Rinde“ = Kubikmeter Holzmasse ohne Luft). Die hierfür erzielten Holzerlöse belaufen sich auf einen Wert von über 77.000 € und ergeben damit einen Durchschnittspreis von etwa 430 €/fm.
Den besten Erlös im Forstamt Cochem erzielte eine Traubeneiche aus dem Gemeindewald Ernst mit einem Preis von 1.397 €/fm. Dieser Stamm ist ca. 181 Jahre alt und wurde gezielt entnommen, um ausreichend Licht für die nachwachsenden Bäume und somit die nächste Waldgeneration zu schaffen. Die Erlöse werden zur Pflege des jungen Waldes verwendet und sollen seine Zukunftsfähigkeit garantieren.