Über den Sachstand im Nahwärmeprojekt haben wir zuletzt Anfang Januar 2023 im Amtsblatt berichtet. Demnach ist das Projekt im Rahmen des neuen Bundesprogramms (BEW) mit 40 % förderfähig. Weiterhin haben wir über die Planungen des Landes berichtet,
ein zusätzliches Landesförderprogramm umzusetzen, sofern dies rechtlich möglich ist. Eine Neukalkulation der Gebührensätze und die Unterbreitung eines neuen Angebotes wurden aus diesem Grund zunächst zurückgestellt.
Nach den uns vorliegenden Informationen konnte das Land zwischenzeitlich die rechtliche Prüfung mit dem Ergebnis abschließen, dass eine zusätzliche Landesförderung möglich ist.
Die Förderung soll im Rahmen der Umsetzung des „Landesgesetz zur Ausführung des Kommunalen Investitionsprogramms Klimaschutz und Innovation“ (KIPKI) erfolgen. Die zusätzliche Inanspruchnahme einer Landesförderung bietet den Vorteil, dass die Investitionskosten des Projektes nicht mit 40 %, sondern maximal mit bis zu 60 % gefördert
werden können. Dadurch können die Wirtschaftlichkeit deutlich verbessert und die Gebührensätze attraktiver gestaltet werden.
Wie geht es nun konkret weiter?
Die bisherigen Anschlussnehmer werden parallel schriftlich über die geplante Projektfortführung informiert. Auch potenzielle neue Interessenten können unter bestimmten Voraussetzungen von dem neuen Angebot profitieren und noch am Projekt teilnehmen!
Unter Berücksichtigung des geplanten Landesverfahrens zur Vergabe der Fördermittel werden die Kreiswerke nun eine Neukalkulation der Gebührensätze mit dem Ziel einer höchstmöglichen Gesamtförderung vornehmen und diese anschließend mit den Fördermittelgebern von Bund und Land abstimmen.
Anschließend werden die Anschlussnehmer und potenzielle Neukunden, in Form einer Bürgerversammlung, über den aktuellen Stand informiert und es wird Ihnen ein (neues) Angebot, auf Basis einer neuen Gebührengrundlage, unterbreitet. Die Angebotsphase soll
bis spätestens Ende August 2023 abgeschlossen sein. Parallel sollen die Förderanträge bei Bund und Land eingereicht werden. Bis zur Entscheidung des Landes (Ende August 2023) soll dann feststehen, ob das Projekt tatsächlich umgesetzt werden kann. Zusammen mit den Kreiswerken hofft die Ortsgemeinde Müllenbach, dass sich die zusätzliche Landesförderung als geeignetes Mittel herausstellt, um der durch die Pandemie und den Ukraine-Krieg ausgelösten Entwicklung entgegenzutreten und letztlich eine erfolgreiche Basis für die Projektumsetzung zu schaffen.
Seitens der OG Müllenbach werden die Bestrebungen zum Bau eines Nahwärmenetzes und der damit verbundenen Gigabiterschließung (Breitbandausbau) weiterhin vollumfänglich unterstützt. Das Projekt bietet, insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise
und der Gefährdung der Versorgungssicherheit, enormes Potenzial für eine krisensichere, unabhängige und zukunftsfähige Energieversorgung. Auch wirtschaftlich gesehen ist die
Dorfwärme im Vergleich zu dezentralen Alternativen (z. B. Pellets, Wärmepumpe) die bessere Alternative, was zumindest die im Juni 2022 vorgestellte Vergleichsberechnung gezeigt hat.
Wir bitten Sie daher weiterhin darum, noch keine Entscheidung für eine dezentrale Heizalternative zu treffen, sondern das konkrete Angebot der Kreiswerke abzuwarten!
Nur, wenn wir uns solidarisch zeigen und möglichst alle beim Projekt mitmachen, ist eine erfolgreiche Umsetzung möglich!