Liebe Bürgerinnen und Bürger,
am 02.07.2024 werde ich nach 20 Jahren als Ortsbürgermeister von Müllenbach mein Amt, welches ich immer aus Überzeugung und mit Freude ausgeübt habe, an den neu gewählten Nachfolger Marco Labonte übergeben. Marco Labonte gratuliere ich recht herzlich zu dem tollen Wahlergebnis und der Wahl zum Ortsbürgermeister und wünsche ihm viel Erfolg in der Ausübung seines Amtes.
Es ist mehr als lobenswert, dass er sich dieser Aufgabe stellt, da sich immer weniger Menschen für das Amt des Ortsbürgermeisters finden. Dies ist nicht verwunderlich, wenn man sieht, welche Aufgaben damit verbunden sind und welchen Rahmenbedingungen herrschen.
Nur mal ein Beispiel dazu aus der Haushaltslage von Müllenbach. Finanziell gesehen findet sich Müllenbach im Kreise vieler Kommunen wieder, die in manchen Jahren, selbst ohne Abzug der Belastungen für Verbindlichkeiten, nicht genug Geld haben, ihre laufenden Kosten zu decken und wir leben hier sicherlich nicht in „Saus und Braus“.
Damit sich eine Gemeinde entwickeln kann, sind Investitionen nötig und die bleiben so auf der Strecke.
(Anmerkung: Wer mit der Kommunalaufsicht schon über das Geld für Martinsbrezel diskutieren muss, braucht eigentlich erst gar nicht die Finanzierung der Erneuerung der Gemeindestraßen anzusprechen.)
Probleme werden aber nicht gelöst, wenn man ihnen aus dem Weg geht, dessen ist sich Marco Labonte bewusst und übernimmt die Verantwortung im Amt des Ortsbürgermeisters.
Damit sich eine Gemeinde dennoch weiterentwickeln kann, bedarf es dem Einsatz von engagierten Menschen. Dies durfte ich in meiner 20-jährigen Amtszeit erfahren und ich bin dankbar für die Unterstützung des Gemeinderates, der Ortsvereine, von Unternehmen und vieler Privatpersonen, die ich nicht im Einzelnen benennen kann, aber stellvertretend möchte ich das jüngste Beispiel von ehrenamtlichem Engagement anführen und mich bei den Mitgliedern des „Skatclub“ bedanken, die den Brunnenplatz an der Ecke Wagenweg/Hauptstraße gesäubert und wieder in einen ansehnlichen Zustand versetzt haben.
Ein besonderer Dank gilt auch Karl-Heinz Gorges, mit dessen großzügiger finanzieller Unterstützung es möglich wurde den Müllenbacher Sportplatz in einen Kunstrasenplatz umzubauen. So entsteht für den Senioren- und Jugendbereich im Fußball eine dringend benötigte, zusätzliche Spiel- und Trainingsmöglichkeit in der Verbandgemeinde Kaisersesch, welche den Kunstrasenplatz in Kaisersesch und die Rasenplätze der weiteren Gemeinden entlastet. Durch die Übertragung der Verantwortung für den Umbau auf den Sportverein Müllenbach, dem ehrenamtlichen Engagement des Vorstandes und der dadurch relativ unbürokratischen Abwicklung des Projekts, wurden im Vergleich mit ähnlichen Maßnahmen die in der Verantwortung der öffentlichen Hand lagen, eine Summe eingespart, die locker im 6-stelligen Bereich liegt. Nach meiner jahrelangen Erfahrung in der Kommunalpolitik wundert mich das nicht mehr.
Bedanken möchte ich mich aber auch für den wertschätzenden Umgang der Bürgerinnen und Bürger mir gegenüber, den wahrhaftig nicht jeder Ortsbürgermeister erfährt. Während meiner Amtszeit musste ich mir keine Beleidigungen und Frechheiten anhören, auch wenn es mal nicht im Interesse der einzelnen Bürger/in lief.
Ein Ortsbürgermeister kann bei privaten Angelegenheiten eben nur mit Rat und seiner Erfahrung zur Seite stehen. Er ist nicht befugt, die Aufgaben der Polizei, des Ordnungsamtes oder einer Schiedsperson zu übernehmen.
Nach 20 Jahren im Bürgermeisteramt ist es für mich nun an der Zeit sich neuen Aufgaben zu widmen und die Geschicke der Gemeinde in andere Hände zu geben.
Als Vorsitzender des Vereins zur Erhaltung der Schieferbergbaugeschichte und Mitglied des Gemeinderates werde ich mich auch zukünftig in den Dienst der Allgemeinheit stellen und ehrenamtlich tätig sein.
Was ich mir aber allgemein wünsche ist, dass wir uns nicht zu Zuschauern und Spießbürgern entwickeln, dass wir aus unserer Komfortzone herauskommen, anpacken, mitgestalten und die Ortsvereine und Gemeinde unterstützen.
In diesem Sinne hoffe ich sehr, dass sich jeder als Teil der Gemeinde sieht und motiviert ist, die Entwicklung der Gemeinde aktiv mitzugestalten.