Graffiti im Wald
Was bedeuten die Zeichen im Wald?
Immer wieder fallen Waldbesuchenden die unterschiedlichen Markierungen an Waldbäumen auf. Hierbei handelt es sich um klar definierte Zeichen, die bei der Waldbewirtschaftung helfen. Dabei unterscheidet der Forstmann zwischen mehreren Zeichen:
Einerseits bedeuten schräge Striche immer, dass dieser Baum in naher Zukunft gefällt werden soll, um somit im Kronendach mehr Licht für benachbarte Bäume zu schaffen. Bäume, die auf jeden Fall stehenbleiben und einen hohen Wert erwarten lassen, erhalten vom Förster vier Punkte um den Stamm herum. Dies sind sogenannte Z-Bäume (Z steht für Zukunft). Gefahrenbäume, welche bei der Waldbewirtschaftung eine besondere Gefährdung darstellen, werden mit Ausrufezeichnen markiert.
Ganz besonders wichtig sind die zwei horizontalen Striche: Hier handelt es sich um die Randmarkierung von Rückegassen, sozusagen die Leitplankenmarkierung der Fahrspur. Dies sind die Linien, auf denen ausschließlich im Wald jenseits der Forstwege gefahren werden darf. Der Waldboden gilt als ein besonders schützenswertes Gut, welches mit Maschinen, Traktoren oder anderem Gerät auf keinen Fall befahren werden darf (unabhängig davon, wie groß oder schwer die Maschine ist).
Als kleine Besonderheit tauchen hier und da Bäume auf, die mit einer weißen Welle versehen sind. Dies sind sogenannte Biotopbäume. Sie zeichnen sich durch ihre ökologische Wertigkeit aus und stellen eine stützende Funktion im ökologischen Wechselgefüge des Waldes dar.
Bei all den unterschiedlichen Markierungen kann keine Allgemeingültigkeit über die Farbauswahl getroffen werden. Häufig werden Gassen mit weißer oder roter Farbe markiert. Bäume, die gefällt werden, sind meist mit rot, pink oder gelb markiert.
Lediglich der Biotopbaum ist immer mit einer weißen Welle markiert.
Mit diesen Informationen wird der nächste Waldspaziergang sicherlich etwas aufschlussreicher und die bunten Striche wirken nicht mehr allzu verwirrend. Bei weiteren Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.