Vor einem Jahr ist über die Gemeinden an Sauer und Kyll eine Hochwasserkatastrophe hereingebrochen, die alles bisher Bekannte in den Schatten gestellt hat. Unaufhörlich waren vom 14. auf den 15. Juli 2021 die Fluten gestiegen und rissen vom Container über Campingwagen bis zum Hausrat und selbst Brücken alles mit, was ihnen im Weg lag.
Allein die Schäden an den Einrichtungen wie Kläranlagen, Brücken, Wegen, Schulturnhallen und öffentlichen Gebäuden wie Gemeinde- und Feuerwehrhäusern wurden nach einem ersten Überblick auf rund 15 Millionen Euro geschätzt.
Vieles konnte schon wieder gerichtet werden. Aber vieles ist auch noch zu tun, da Materialknappheit, Lieferengpässe und ein großer Fachkräftemangel die Arbeiten verzögern.
Nachfolgend nur einige Ansichten der Flut und die gleiche Stelle ein Jahr später.
Kordel
Mit am stärksten betroffen war die Gemeinde Kordel. Die Kyll überflutete den kompletten Ortskern. Viele Menschen mussten noch in der Flutnacht evakuiert werden und einige konnten bis auf den heutigen Tag noch nicht in ihre Häuser zurückkehren.
Zemmer
Zemmer-Daufenbach – Die Radbrücke an der Deimlinger Mühle konnte den Fluten nicht standhalten. Noch konnte sie nicht neu errichtet werden. Schwer getroffen wurden auch die Orte Daufenbach und das Mühlenflürchen.
Ralingen
Der Sportplatz in Godendorf war nach der Flut nicht mehr wiederzuerkennen glich noch am ehesten einer Minigolfanlage. Heute ist er wieder bespielbar. Auch in den Ralinger Straßen stand das Wasser hoch. Es traf einige Menschen besonders hart. Ihre Häuser waren unrettbar verloren und mussten abgerissen werden.
Langsur
Die Radweg- und Fußgängerbrücke in Langsur-Metzdorf hat trotz der enormen Kräfte, die auf sie einwirkten, standgehalten. Große Schäden richtete das Hochwasser allerdings in Langsur an. Fotos: Andreas Bauer
Müllberge und wohin damit?
Solche Müllberge waren nach der Flut an vielen Stellen an Sauer und Kyll zu sehen. Bereits innerhalb der ersten Wochen nach der Flut waren rund 40.000 Kubikmeter Sperrabfall, Sondermüll und Elektroschrott kostenfrei an den Stellen des Zweckverbands Abfallwirtschaft abgegeben worden.
Ein großes Problem stellten die zahllosen aufgeschwemmten Öltanks dar, deren Inhalt zu einer zusätzlichen Umweltbelastung führte.
Große Hilfsbereitschaft
Nur wenige Stunden nach dem ersten Aufruf war die Mehrzweckhalle Aach „randvoll“ mit den abgegebenen Sachspenden. Die Welle der Hilfsbereitschaft hielt an und erstreckte sich über das gesamte Bundesgebiet. Dank des tatkräftigen Anpackens der Aacher Dorfge-meinschaft stand die von Verbandsgemeinde Trier-Land und Leitstelle Familie des Kreises Trier-Saarburg eingerichtete Ausgabestelle den Betroffenen über mehrere Wochen zur Verfügung.
Das umgehend eingerichtete Spendenkonto der Verbandsgemeinde Trier-Land verzeichnete Einzahlungen in Höhe von rund 2,6 Millionen Euro, von denen bereits rund 2,25 Millionen an von der Flut Betroffene sowie betroffene Vereine ausgezahlt wurden. Die restlichen rund 400.000 Euro werden an schwer betroffene Selbständige und Unternehmen nun sukzessive ausgezahlt.
Hinzu kamen zahlreiche Privatinitiativen, die Hilfe der unterschiedlichsten Art leisteten.
Allen, die Hilfe und Unterstützung geleistet haben, sei ein herzliches Dankeschön ausgesprochen.
Aktuelle Hilfsangebote:
Caritas Fluthilfe – Haushaltsbeihilfe, Härtefallbeihilfe, psychosoziale Beratung, Wiederaufbauhilfen, Herzogenbuscher Straße 54, 54292 Trier, Telefon: 0651 94873-490, Email: fluthilfe@caritas-region-trier.de
SEKIS – Selbsthilfe Kontakt- und Informationsstelle e.V. Trier – Selbsthilfen für alle Betroffenen im Hochwassergebiet, Gartenfeldstraße 22, 54295 Trier, Telefon: 0651 141180, Email: kontakt@sekis-trier.de
Verbandsgemeinde Trier-Land – Unterstützung und Begleitung von vom Hochwasser betroffenen Bürgerinnen und Bürgern beim Stellen der Anträge. Terminvereinbarung unter der Telefonnummer 0651/9798-299 oder -121.