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Konzer Rundschau
Ausgabe 49/2025
Aus den Gemeinden
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15 Kommunen fordern Erhalt von B 51-Anschluss Tawern/Siedlung

Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister von 15 Kommunen entlang der B 51 protestieren geschlossen gegen den geplanten Rückbau der Anschlussstelle B 51/L 136 bei Tawern. In einem offenen Brief an Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder und die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin Daniela Schmitt warnen sie vor „gravierenden und unverhältnismäßigen Auswirkungen“ auf Bevölkerung, Verkehrssicherheit und kommunale Infrastruktur.

Nach Plänen des LBM Trier soll die Anschlussstelle entfernt werden, um eine „richtlinienkonforme Streckencharakteristik“ herzustellen. Die Kommunen halten dem entgegen, dass dadurch täglich rund 10.000 Fahrzeuge durch die Ortslage Tawern über die K 112 geleitet würden – mit erheblichen Folgen für Pendler, Anwohner und Einsatzkräfte. Schon heute sei die Verkehrsbelastung dort hoch; neue Eng- und Gefahrenstellen würden entstehen.

Die Unterzeichnenden führen eine Reihe kritischer Folgen an: massive Mehrbelastung der Ortsdurchfahrten, zusätzliche Staus für Grenzpendler nach Luxemburg, Verdoppelung der Verkehrsmenge auf der Strecke Richtung Mannebach, Verschlechterungen im ÖPNV, längere Rettungs- und Feuerwehranfahrten, höhere Lärm- und Schadstoffbelastungen sowie erhebliche finanzielle Mehrkosten für die Gemeinde durch die Herabstufung der L 136.

Die Kommunen fordern daher den verbindlichen Erhalt der Anschlussstelle Tawern/Siedlung. Die geplante Maßnahme sei weder verhältnismäßig noch im Interesse der Bevölkerung und widerspreche den Erfordernissen einer sicheren und funktionierenden regionalen Verkehrsinfrastruktur.

Elf gravierende Konsequenzen für Bevölkerung und Infrastruktur

Der offene Brief führt die aus Sicht der Kommunen „nicht hinnehmbaren“ Folgen detailliert auf:

1.

Massive Mehrbelastung der Ortsdurchfahrt Tawern (K 112), Prognose: ca. 9.900 Fahrzeuge täglich bis 2035. Historisch: Die B 51-OU Könen wurde gebaut, als dort 10.000 Fahrzeuge die Belastungsgrenze erreicht hatten.

2.

Umwege und Staugefahr für tausende Pendlerinnen und Pendler Richtung Luxemburg, Engstelle im Bereich Trierer Straße, hochfrequentierter Schulweg.

3.

Unzumutbare Belastung der K 112 Richtung Mannebach, Prognose: +1.100 Fahrzeuge pro Tag (Verdoppelung). Schmale, kurvenreiche Strecke ohne Markierung; häufiger Wildwechsel.

4.

Mehrverkehr auf weiteren Ortsverbindungen (Onsdorf, Nittel) sowie B 419 (Wasserliesch/Oberbillig), Landesstraßen ohne Eignung für Schwerverkehr.

5.

Erschwerte Einsatzbedingungen der Feuerwehr Tawern, Mehrere Minuten längere Anfahrtszeiten. Hohe Folgekosten für notwendige Strukturverstärkung.

6.

Erhöhte Gefährdung von Schulkindern, Querung der Trierer Straße heute schon problematisch; Lotsen fehlen.

7.

Längere Rettungsdiensteinsatzzeiten, Hilfsfrist von 15 Minuten absehbar gefährdet.

8.

Gesundheits- und Eigentumsbeeinträchtigungen, Deutlich höhere Lärm- und Abgasbelastungen der Anwohner.

9.

Einschränkung der kommunalen Planungshoheit, Belastungsverschiebungen erschweren städtebauliche Planungen und Gewerbeerschließungen.

10.

Finanzielle Zusatzlast durch Herabstufung der L 136 zur Gemeindestraße, Hohe Unterhaltungs- und Sanierungskosten für die Ortsgemeinde.

11.

Erforderliche Anpassungen des ÖPNV, Verlegung von Buslinien, Haltestellen und Wendepunkten. Gefahr von Versorgungslücken in Wohngebieten.

Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des offenen Briefs: