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Konzer Rundschau
Ausgabe 8/2023
Aus den Gemeinden
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Konzer Imker informieren sich über Pestizidbelastungen

Ganz schön wissenschaftlich ging es Anfang Februar im Imkerverein 1907 Konz e.V. zu. Dr. Marco Beyer vom Luxembourg Institute of Science and Technology (LIST) in Luxemburg gab im Rahmen einer Abendveranstaltung für die Imkerinnen und Imker einen Vortrag zur Belastung von Pflanzenpollen durch Pestizide. Diese können aus der Landwirtschaft, dem Weinbau oder dem Obstbau stammen und sich im Pflanzenpollen anlagern.

Die Honigbiene ist dabei ein perfekter Indikator für potenzielle Belastungen, denn sie sammelt den Pollen von Nährpflanzen wie Apfel oder Raps und bringt ihn zum Bienenstock, um damit die jungen Bienenlarven zu füttern. Daraus ergibt sich auch die Gefahr, dass die Bienenbrut durch hohe oder stetige Pestizidbelastung gefährdet werden kann. Dr. Beyer ging auf das BeeFirst Projekt ein, in dem vorranging Pollenproben in Luxemburg in Zusammenarbeit mit Imkern an bis zu sieben Standorten von April bis September kontinuierlich gesammelt und am LIST analysiert wurden. In den Jahren 2018-2020 wurden rund jährlich bis zu 25.000 Einzelmessungen auf Belastungen vorgenommen. Davon waren bis zu 2% teilweise extrem mit Pestiziden belastet. Es fanden sich mehr Fungizide (=Stoffe zur Abtötung von Schadpilzen) als Insektizide (=Stoffe zur Abtötung von Schadinsekten) im Pollen. Besonders Fungizide aus dem Raps- und Getreideanbau waren vorrangig zu finden. Für die Imkerei ist es wichtig, Informationen zur Pestizidbelastung im Pollen zu besitzen, um einen Eindruck der aktuellen Umweltbelastung zu bekommen. Auch ist Pollen als Nahrungsergänzungsmittel beliebt, wodurch eine Nullbelastung angestrebt werden muss.

Michael Eickermann, Schriftführer