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Saarburger Kreisblatt
Ausgabe 17/2024
Forst und Natur
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Deutsche Waldjugend Falkenhorst Trassem e.V.

Kontrollgang von Kindern und Jugendlichen am Amphibienschutzzaun in Trassem. Foto: Dietmar Schwarz

Krötenalarm – Ende der diesjährigen Amphibienwanderung in den Seitentälern der Leuk

Mit den zunehmend wärmeren Wintern hat sich die jährliche Amphibienwanderzeit deutlich verschoben. Gerade noch rechtzeitig gelang es den Kindern und Jugendlichen der Waldjugend Trassem und ehrenamtlichen Helfern Anfang Februar die Amphibienschutzzäune an den gefährdeten Straßenzügen aufzubauen. Der errichtete Zaun hält Kröten und Frösche auf, ihre Wanderungen von den Winterquartieren bis zu den Laichgewässern über die Straße fortzusetzen. Entlang des Zaunes sind Eimer in den Boden gelassen, in die sie fallen auf der Suche nach einem Durchgang im Zaun. Auf den täglichen Kontrollgängen konnten die Tiere so eingesammelt und auf die andere Straßenseite zu den Laichgewässern gebracht werden (in Trassem der Stausee am Sportplatz und in Kirf der Stauweiher).

So konnte in den vergangenen Wochen ein massenhaftes Sterben der Amphibien auf den Straßen im Leuktal verhindert werden.

1786 Erdkröten und 102 Grasfrösche wurden in Kirf sicher ins Laichgewässer getragen. Mit rund sieben Prozent lag die Zahl der Todfunde sehr niedrig, was vor allem dem unermüdlichen Einsatz der Helfer während der Nächte zu verdanken war. In Trassem wurde eine schlechtere Bilanz gezogen. Mit knapp 100 Erdkröten und drei Grasfrösche hat die Zahl der während der Wanderung geretteten Tiere seit der Aufzeichnungen einen absoluten Tiefststand erreicht.

Aber nicht nur diese negative Entwicklung ist erschreckend und die Ursachen weiterhin unbekannt. Mindestens genauso alarmierend ist eine neue Entwicklung, die erstmals am Stausee in Kirf beobachtet wurde. Dort haben vermutlich eingewanderte Waschbären innerhalb weniger Nächte den Erdkröten-Bestand stark dezimiert und hunderte von Erdkröten bei lebendigem Leibe gehäutet und gefressen. Inwiefern diese invasive Art als Fressfeind zukünftig in die natürlichen Kreisläufe eingreifen wird, bleibt abzuwarten.