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Saarburger Kreisblatt
Ausgabe 22/2024
Amtliche Bekanntmachungen und Mitteilungen
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Hochwasser in der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell



Aufräumarbeiten im Gange - keine Personenschäden - enorme Hilfsbereitschaft - hervorragend koordinierte Einsätze

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Extremer Starkregen und dadurch ausgelöste schnelle Pegelanstiege der Saar und anderer Gewässer haben am Freitag, 17. Mai, in vielen Gemeinden der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell Überschwemmungen verursacht. Um 11.59 Uhr am Freitag wurde in der Verbandsgemeinde der erste Einsatz im Rahmen steigender Pegel ausgelöst. Während der gesamten Hochwasserlage waren dann insgesamt rund 820 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW, Polizei, Ordnungsamt, DRK und Malteser sowie unzählige freiwillige Helferinnen und Helfer ununterbrochen mit der Vorbereitung und Umsetzung von Schutzmaßnahmen beschäftigt gewesen.

Mehr als 130 Einsätze wurden in dieser kurzen Zeit durchgeführt und rund 50.000 Sandsäcke mit einer Sandmenge von 450 Tonnen befüllt, geladen, transportiert und in den betroffenen Gebieten ausgelegt. Geleitet und koordiniert wurden die Einsätze vom Krisenstab der Verbandsgemeinde um Bürgermeister Jürgen Dixius, Erste Beigeordnete Simone Thiel und Wehrleiter Stefan Feltes mit seinen beiden Stellvertretern Stephan Klang und Thorsten Marx.

Die Saar hatte am Samstag um 15.30 Uhr mit 9,15 Metern einen in Schoden gemessen Höchststand erreicht (die Normalhöhe liegt bei 3 Metern), die Leuk erreichte am Freitagabend in der Spitze einen Pegel von 2,65 Meter (die Normalhöhe liegt hier bei 30-40cm).

Damit überstieg der Wasserstand der Saar den Pegel des Hochwassers von 1993. Trotz dieser massiven Wassermassen ist es dank der hohen Einsatzbereitschaft und hervorragenden Koordination aller Einsatzkräfte sowie funktionierender Hochwasserschutzmaßnahmen und vorhandener Hochwasservorsorgekonzepte gelungen, eine größere Gefahrenlage und schlimmere Schäden zu verhindern. Menschen wurden keine verletzt, allerdings etwa 80 Gebäude in der Verbandsgemeinde durch die Wassermassen beschädigt. Insgesamt kam es zu Wasserschäden in rund der Hälfte der 29 Gemeinden der Verbandsgemeinde.

In der Ortsgemeinde Schoden wurden in den Abendstunden des Freitags, als Vorsichtsmaßnahme aufgrund der Nähe zum Damm, drei Straßenzüge mit 218 Menschen evakuiert. Die Gefahrenlage in Schoden konnte am Sonntagvormittag aufgehoben werden und die Bewohner wieder in ihre Häuser zurückkehren. Zu Wasserschäden ist es dort nicht gekommen. Auch in der Ortsgemeinde Serrig mussten 21 Personen evakuiert werden, nachdem der Serriger Bach auf Höhe der Bachstraße über die Ufer getreten war.

In Saarburg wurden die Bewohner des Seniorenheims Haus Burgblick in Saarburg am Freitagabend vorübergehend in den Krankenhäusern der Region untergebracht. Sie sind ebenfalls wieder in ihre Wohnungen zurückgekehrt. In der Grundschule St. Marien in Saarburg-Beurig war am Freitag auch eine Sammelstelle eingerichtet, welche die evakuierten Menschen aufnehmen konnte.

In Saarburg konnte am Buttermarkt, dank einer Gemeinschaftsleistung von Feuerwehr, THW, freiwilligen Helfern, Anwohnern, örtlichen Geschäftsleuten und Feriengästen bis in die Nacht hinein am Freitag ein Sandsackwall errichtet werden, der ein Übertreten des Wassers verhinderte.

Der City-Parkplatz in Saarburg wurde vollständig überflutet. Dort konnten im „Haus der Vereine“, welches aktuell als Briefwahlbüro genutzt wird, die gelagerten Wahlunterlagen zur Kommunalwahl von den Mitarbeitern der Verwaltung rechtzeitig und unbeschädigt an einen sicheren Ort gebracht werden.

Auch in Trassem stieg die Leuk über die Ufer und löste Überschwemmungen im Bereich der Kirchstraße, Kehrbachstraße und Leuktalstraße aus. Hier musste die Feuerwehr mit Pumpen und Sandsäcken anrücken.

In Zerf verstopfte Treibholz eine Fußgängerbrücke am Marktplatz und der Großbach, der in der Spitze einen Pegel von 1,34 Meter erreichte, überflutete den gesamten Marktplatz. Auch in Oberzerf trat der Großbach über die Ufer und überschwemmte eine Straße. Hier mussten 9 Personen evakuiert und vorübergehend in der Ruwertalhalle untergebracht werden. In Hentern wurde ein Haus mit 13 Personen evakuiert, die im Kreisjugendhaus in Kell untergebracht werden konnten. Auch in weiteren Gemeinden des Hochwalds kam es zu vereinzelten Wasserschäden an Gebäuden und Bauwerken.

In Kell am See kam es ebenfalls zu teils sehr hohen Wasserständen. Dies macht noch einmal deutlich, dass ein Hochwasserschutzkonzept, wie es für die Region Saarburg bereits existiert und wie es gerade durch die Verbandsgemeinde für den Hochwald erstellt wird, sinnvoll ist und es wichtig ist, die entsprechenden Gefahrenpunkte zu eruieren.

Die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung über die Gesamtkläranlagen in Ayl und Mandern waren durchgehend funktionsfähig. Allerdings waren während der gesamten Zeit Arbeiten der Mitarbeiter der Verbandsgemeindewerke an den Pumpwerken notwendig, die insbesondere in Serrig und Ockfen komplett überschwemmt wurden. In Ockfen musste zudem das Gesamtpumpwerk mit Hilfe der Feuerwehr gesichert werden. Zusätzlich war das Team der Abwasserwerke permanent vor Ort im Einsatz, um die Abläufe der Wassermassen zu gewährleisten.

Samstagabend war auch Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Innenminister Michael Ebling, Umweltministerin Katrin Eder und Landrat Stefan Metzdorf vor Ort in der Verbandsgemeinde, um sich gemeinsam ein Bild der Lage zu machen.

In allen betroffenen Gemeinden laufen aktuell Instandsetzungs- und Aufräumarbeiten oder sind bereits abgeschlossen. Keller wurden ausgepumpt, ebenfalls das Frei- und Hallenbad, in Saarburg waren Buttermarkt und Cityparkplatz bereits seit Sonntag geräumt und gesäubert, die Gastronomiebetriebe haben geöffnet. Die Menschen reinigen ihre Häuser und Straßen und sammeln und sortieren den entstandenen Sperrmüll.

Aktuell werden die gesamten Gewässerbereiche überprüft sowie Ablass- und Zuleitungsbauwerke kontrolliert. Die Anlagen der Wasserwerke sind nacheinander wieder in den Regelbetrieb übergegangen. Es gibt dort insgesamt keine größeren Schäden zu melden. Ansprechpersonen zur Meldung von Schäden an Privateigentum und Unternehmen, Land- oder Forstwirtschaftsbetrieben im Zusammenhang mit dem Hochwasser sind Michael Meyer, Telefon 06581 81-209,sowieAndreas Bohr, Telefon 06581 81-217, oder per Mail: ordnungsamt@saarburg-kell.de