Am Freitagabend, 23. Mai, ertönte um 18.08 Uhr eine Durchsage durch die Lautsprecher der Saarburger Sesselbahn: „Achtung, dies ist eine Übung - die Rettungskräfte sind informiert.“
Zum Zeitpunkt der Alarmierung befanden sich 28 Personen – darunter zahlreiche Kinder – in den Gondeln der Bahn. Was für Außenstehende wie ein echter Notfall wirkte, war in Wahrheit die jährlich stattfindende Großübung zur Seilbahnrettung. Ziel der Übung: Eine möglichst realitätsnahe Einsatzsimulation. „Alle Beteiligten wissen, dass es sich um eine Übung handelt – aber geübt wird unter echten Bedingungen“, so Stephan Klang, stellvertretender Wehrleiter der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell und Einsatzleiter.
Nur wenige Minuten nach dem Alarm trafen die ersten Einsatzkräfte an der Bergstation ein. Nach kurzer Lagebesprechung am Einsatzleitwagen (ELW) begann die Rettung: Zwei Drehleitern kamen bei Gondeln in Pfeilernähe zum Einsatz. Für die schwieriger zu erreichenden Kabinen übernahmen spezialisierte Höhenretter die Aufgabe – sie kletterten auf die Stützpfeiler, sicherten sich und seilten die feststeckenden Passagiere kontrolliert ab.
Eine Drohne lieferte währenddessen Luftaufnahmen zur besseren Übersicht über die Situation. Beobachter von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) begleiteten die Aktion, rund 100 interessierte Zuschauer verfolgten das Geschehen. Die Passagiere in den Gondeln waren Angehörige von Feuerwehrkräften.
Nach etwa zwei Stunden war die Übung abgeschlossen. Alle simulierten Notfallopfer waren sicher zu Boden gebracht worden.
Ingo Geidies, Betriebsleiter der Sesselbahn, betonte: „Ohne diese Übung wäre ein dauerhafter Betrieb nicht möglich. Unser Dank gilt allen Einsatzkräften.“
Einsatzleiter Klang zog ein positives Fazit: „Wir haben viele wertvolle Erkenntnisse gewonnen. Die Übung ist für alle Beteiligten unverzichtbar.“
Insgesamt waren 30 Kräfte im Einsatz: das ELW Saarburg, die Feuerwehren mit Drehleitern aus Saarburg und Konz, Höhenretter aus Saarburg, Beurig und der Berufsfeuerwehr Trier, die Feuerwehr Ayl mit Drohne sowie das THW Saarburg.