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Saarburger Kreisblatt
Ausgabe 32/2024
Amtliche Bekanntmachungen und Mitteilungen
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Ortsbildprägend

Jürgen Dixius, Kerstin Reinert und Holger Härtel erläuterten beim Rundgang durch das Küchenhaus den Sachstand der Arbeiten.

Der Grünzug wird östlich des Küchenhauses fortgeführt.

Arbeiten am Küchenhaus im Zentrum des neuen Stadtquartiers Saarburg-Terrassen neigen sich dem Ende zu

Zum Ende des Jahres soll das neue Justizausbildungszentrum im Küchenhaus der ehemaligen Kaserne de Lattre bezugsfertig sein. Dort entstehen barrierefreie, nachhaltige, attraktive und auf die Ausbildung der künftigen Justizfachwirte zugeschnittene Schulungs-, Aufenthalts- und Unterkunftsmöglichkeiten. Drei Räume sind für die Lehrgänge nutzbar, einer kann bei Bedarf abgetrennt werden. Ein Sozialraum, Küche und Büroräume werden eingerichtet. Die EDV, die für die Justiz benötigt wird, ist in Bodenkanälen verlegt. „Die Justizausbildung in Saarburg hat lange Tradition. Früher war die Referendarausbildung der Richter und Staatsanwälte in der heutigen Kita Blümchesfeld untergebracht“, erinnert Stadtbürgermeister Jürgen Dixius, der im März bereits mit dem Präsidenten des Oberlandesgerichts, Thomas Henrichs, den Mietvertrag für das erweiterte Lehrgangsgebäude in Saarburg unterschrieben hatte. „Hier werden sowohl in räumlicher als auch in technischer Hinsicht ideale Räumlichkeiten geboten“, ergänzt Dixius. 14 Apartments im Obergeschoss des Küchenhauses, das als frühere Militärkantine als ortsbildprägendes Bestandsgebäude erhalten blieb, sind demnächst bezugsfertig. Teils rollstuhlgerecht, barrierefrei und klimatisiert sind die Wohneinheiten zwischen 19 und 23 qm groß, verfügen über eine Küchenzeile und ein Bad. „Alles energetisch auf dem neusten Stand“, führt Beigeordneter Holger Härtel aus, der das Projekt gemeinsam mit Dixius leitet, „wir haben dreifach verglaste Fenster, eine starke Außendämmung und eine Luft-Wärme-Pumpe. Die Steuerung der Heizungs- und Klimatechnik ist nachhaltig, weil dezentral, also die Wohnungen sind einzeln steuerbar.“

Das Förderprojekt „Saarburg-Terrassen: Öffentliche Räume“ wird von Kerstin Reinert aus dem Projektentwicklungsteam der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell gesteuert. Bei Kosten von rund 5 Millionen, wird das Projekt mit rund 70 Prozent aus dem Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert. Nationale Projekte des Städtebaus sind größere städtebauliche Projekte mit deutlichen Impulsen für Stadt, die Region und die Stadtentwicklungspolitik in Deutschland. Die Kosten teilen sich zu einem Drittel auf das Küchenhaus und zu zwei Dritteln auf das Außengelände und die Grünzüge, die im Osten und Westen angelegt sind, auf. Zwei großzügige Terrassen entstehen im Osten und Westen, angrenzend an die Grünzüge, die ab 2025 mit Leben gefüllt sein sollen. Dixius und Härtel rechnen damit, dass die zukünftige Gastronomie für das neue Stadtquartier, aber auch den Stadtteil Beurig, zum Ankerpunkt wird. Dafür sind ein großzügiger Küchenbereich und mehrere Restaurantbereiche, teils flexibel trennbar, angelegt. Im Außenbereich entsteht im Osten ein weiterer rund 100 Meter langer Grünzug mit Pavillon für größere Veranstaltungen. Im Konzept „Barrierearm vom Kammerforst zum Warsberg“ stellt das Küchenhaus einen wichtigen Baustein dar. Über Rampen und Wegeverbindungen, auch für Radfahrer, erschließt sich das gesamte nachhaltige Quartier vom Kammerforst über die Schadaller Straße bis zum Bahnhof und zur Innenstadt. „Barrierearm von einem Berg zum anderen und das quer durch ein Flusstal. Das ist eine besondere Leistung“, so Dixius. Zudem liege die Zusage zur Entstehung eines Radwegs entlang der B51 ab Marienplatz bis zur Innenstadt vor. Das Quartier ist nachhaltig verkehrsberuhigt mit einem Quartiersparkplatz, der den Verkehr weitestgehend aus dem Bereich fernhalten soll.

Auch in den anderen Bereichen geht es zügig voran. Viele Vorhaben von der Errichtung eines Nahversorgers, eines Quartiersparkplatzes, Wohnraumbebauung, eines Ärztehauses, eines Bildungszentrums und umfangreicher Büro- und Dienstleistungsflächen sind abgeschlossen. Die Stadt hat viele weitere Projekte gestemmt, vom Bau der Kita St. Marien auf dem Gelände der französischen Grundschule, der Umgestaltung der Kita St. Laurentius im früheren Kasino, über die Wohngebiete der Cité Sud und Cité Nord bis hin zum Sportzentrum Kammerforst, der Photovoltaikanlage in der Nähe des früheren Schießstands und das halboffene Weideprojekt mit Taurusrindern und Konikpferden, das gemeinsam mit dem Naturschutzbund auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz umgesetzt wurde.

Zehn Bauträger sorgten und sorgen für einen positiven Effekt auf die Einwohnerzahl Saarburgs, die seit Weggang des französischen Militärs auf 6.240 schrumpfte und wieder 7.800 Einwohner zählt. Weitere 1000 sollen folgen. Aktuell entsteht hinter dem individuellen Wohngebiet hinter dem Nachversorger ein weiteres Wohngebiet mit 12 Bauplätzen, die weitestgehend vermarktet sind. Acht Bestandsgebäude konnten erhalten werden - drei werden aktuell über einen regionalen Bauträger saniert. Großes Entwicklungspotential liegt in der Umgebung des Küchenhauses. Auf dem rund 8,5 Hektar großen Gelände um das Gebäude könnten Gartenflächen mit klimaresilienter Bepflanzung zukunftsweisend sein. Eine große Chance liegt auch in der Gestaltung der Veranstaltungshalle und einer außen gelegenen Kulturfläche im Bereich der Famo-Kaserne. Dort nehmen die nachhaltigen Massivholz-Mehrfamilienhäuser mit 20 Wohneinheiten verteilt auf zwei Häuser bereits Gestalt an. „Zumeist sind es regionale Bauträger“, so Dixius, „aber ein wichtiger und verlässlicher Partner ist auch der einzige nicht regionale Bauträger, der mit seiner Wohnraumbebauung das Bild der Kaserne mitprägt. Insgesamt werden von der BPD 188 Wohnungen, 87 verschiedene Einfamilienhäuser auf einer Gesamtfläche von fünf Hektar gebaut. Ein Spielplatz für das Gebiet ist in Planung.

Der östliche Grünzug soll noch im August eingesät werden und die Arbeiten nach und nach finalisiert werden. Zum Jahresende wird das Justizausbildungszentrum steht zum Jahresende der Einzug an. Über die noch nicht erworbenen Grundstücke müssen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben Verhandlungen angestrebt werden, ein Profil für die Gastronomie sollte herausgearbeitet werden sowie das Entwicklungspotential, das in der Bewerbung zur Landesgartenschau 2032 besteht, im Stadtrat besprochen werden.

Mit einer ersten Informationsveranstaltung hat Dixius die alten und neuen Ratsmitglieder über die Möglichkeiten informiert. Weitere Informationen und eine Bilderstrecke zum Projekt finden Interessierte unter www.saarburg.de.