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Saarburger Kreisblatt
Ausgabe 34/2023
Amtliche Bekanntmachungen und Mitteilungen
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Gefahrstoffeinsatz in Biebelhausen

Am Donnerstagabend kam es zu einem Gefahrstoffeinsatz in Biebelhausen. Die Alarmierung erfolgte um 20.55 Uhr aufgrund eines Defekts im Kühlsystem der Produktionshalle einer dort ansässigen Großbäckerei.

Dieser Defekt führte zur Freisetzung von Ammoniak. Ammoniak wird als Kühlflüssigkeit verwendet, tritt aber bei einer Störung in gasförmiger Form aus und kann bei Menschen Hautreizungen, Augenschäden oder Atemwegsprobleme verursachen. Als unmittelbare Folge musste die Produktion stillgelegt und der Gefahrenbereich geräumt werden.

Das in der Produktionshalle ausgetretene Gas konnte durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr mithilfe von Sprühwassernebel gebunden und abgesenkt werden, wodurch eine Freisetzung in die Atmosphäre erfolgreich verhindert wurde. Aufgrund der wassergefährdenden Eigenschaften des Ammoniaks wurden die nahegelegenen Kanalöffnungen sicherheitsgeplombt. Das kontaminierte Wasser wurde mittels eines Pumpenfahrzeugs der Stadtwerke Trier abgeführt und in einem leerstehenden Becken der Kläranlage Ayl gesammelt.

Zusätzlich erfolgten mehrere Überprüfungsfahrten im Umfeld der Gefahrenstelle, die keine signifikanten Messwerte ergaben. Somit bestand keinerlei Gefährdung für die örtliche Bevölkerung.

Personen kamen im Rahmen des Einsatzes nicht zu schaden. Sieben Menschen mussten sich zur Kontrolle ins Krankenhaus begeben. Im Einsatz waren die Wehrleitung der Verbandsgemeinde, die Feuerwehr-Einsatz-Zentrale, die Feuerwehren aus Biebelhausen, Ayl und Saarburg sowie Teileinheiten des Gefahrenstoffzuges des Landkreises. Ebenso beteiligt waren die Stadtwerke Trier, die Verbandsgemeindewerke sowie Vertreter von Polizei und DRK (Ortsverein Saarburg). Zudem war der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises, Thorsten Petry, vor Ort präsent.

Bürgermeister Jürgen Dixius dankte allen Einsatzkräften, die nach der großflächigen Personensuche am vergangenen Wochenende erneut die gesamte Nacht im Einsatz waren. Ihr rascher und uneigennütziger Einsatz habe maßgeblich dazu beigetragen, eine potenzielle Gefährdung für die Bürgerinnen und Bürger abzuwenden.

Um 7.20 Uhr am Freitagmorgen konnte der Einsatz nach mehr als 10 Stunden beendet werden. Der noch verbleibende Ammoniakrückstand wurde anschließend abgesaugt.

Am Freitagmittag wurde die Sicherheitsfreigabe zur Wiederaufnahme der Betriebsproduktion durch die SGD Nord erteilt. Eine Fachfirma ist zudem mit der Schadensermittlung beauftragt.