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Saarburger Kreisblatt
Ausgabe 47/2023
Amtliche Bekanntmachungen und Mitteilungen
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Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt

Kranzniederlegung an der Burg durch den Oberstleutnant der Bundeswehr Manfred Orth

Bürgerinnen und Bürger, Vereine sowie Vertreter der Stadt Saarburg versammelten sich am vergangenen Sonntag, um im Rahmen des Volkstrauertages gemeinsam der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft zu gedenken. Die feierliche Geste der Kranzniederlegung erinnert an diejenigen, die ihr Leben für Freiheit und Frieden opferten. Die Stadt Saarburg dankt allen, die durch ihre Anwesenheit und ihre Beiträge zum Gelingen des Gedenktags beigetragen haben.

Andreas Jager zitierte in seiner Begrüßung aus Charlie Chaplins Rede an die Menschheit, ein Text der heute aktueller ist denn je. Bürgermeister Jürgen Dixius mahnte im Rahmen seiner Ansprache, für Frieden, Freiheit, Solidarität, Toleranz, Respekt und Vielfalt einzustehen:


Sehr geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger,


am Volkstrauertag versammeln wir uns gemeinsam, vereint in Stille und Respekt, um der Opfer von Krieg, Gewalt und Unrecht zu gedenken. Wir erinnern uns daran, dass ein Leben in Frieden keine Selbstverständlichkeit ist und dass wir diese Opfer niemals vergessen dürfen. Es ist ein Tag des Innehaltens, der uns dazu aufruft vergangenes zu reflektieren und die drängenden Fragen der heutigen Zeit zu erkennen. Winston Churchill sagte einst: "Jeder Krieg ist ein Ausdruck des Versagens der Menschheit." Diese Worte hallen heute ebenso bedeutsam wider wie zu der Zeit, als sie ausgesprochen wurden.


In diesem Jahr nehmen wir nicht nur die Last der Vergangenheit auf unsere Schultern, sondern stehen auch vor den Herausforderungen der Gegenwart. Die Welt um uns herum ist geprägt von Unruhen und Konflikten, die uns tief bewegen. Die Kriege in Nahost und der Ukraine hinterlassen Wunden und zeigen uns sehr deutlich die unmittelbaren Auswirkungen von Gewalt und Zerstörung. Sie mahnen uns aber auch, dass Frieden keine abstrakte Idee, sondern eine dringende Notwendigkeit ist, eine Errungenschaft, für die wir uns tagtäglich aktiv einsetzen müssen.


Auch in Deutschland zeigen uns diese Ereignisse, dass wir als Gesellschaft nicht immun sind gegen Spaltungen und Unfrieden. Es liegt an uns, für Frieden, Freiheit, Solidarität, Toleranz, Respekt und Vielfalt einzustehen und die Werte zu fördern, die unsere Gesellschaft tragen. Antisemitismus, Rassismus und jegliche Form von Diskriminierung dürfen keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Der Volkstrauertag erinnert uns daran, dass wir uns gegen jede Form von Unmenschlichkeit stellen und aktiv Brücken der Verständigung bauen müssen, um gemeinsam eine Welt des Miteinanders zu gestalten.


Diejenigen, die in Kriegen und Konflikten, aber auch unter totalitären Regimen und Unrechtssystem gelitten oder ihr Leben verloren haben, sollen nicht nur in der Geschichte verankert bleiben, sondern auch in unserem täglichen Handeln präsent sein. Ihre Opfer sollen nicht umsonst gewesen sein.


Es liegt an uns, die Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen und uns aktiv für eine friedlichere Welt einzusetzen. Das bedeutet, unsere demokratischen Prinzipien zu verteidigen und Konflikte durch Dialog und Verständigung zu lösen, anstatt auf Gewalt zu setzen.


Lassen Sie uns gemeinsam innehalten, in stiller Trauer um die Opfer vergangener Tage, und mit dem festen Entschluss, aktiv für eine bessere Zukunft einzutreten. Jeder von uns kann einen Beitrag leisten, sei es durch kleine Gesten der Freundlichkeit im Alltag oder durch das Engagement für soziale Gerechtigkeit. Beispielhaft möchte ich folgende Institutionen erwähnen, die sich in Saarburg, und oftmals darüber hinaus, hierfür engagieren: Der Verein "Viele Hände für die Hoffnung", der Beirat für Migration und Integration der Stadt Saarburg, das Lokale Bündnis für Familie in der Verbandsgemeinde, die Mitarbeiter des Sozialamtes der Verbandsgemeindeverwaltung sowie unsere gelebten internationalen Freundschaften mit Frankreich und Israel.


Möge dieser Tag uns dazu ermutigen, Brücken zu bauen, Unterschiede zu überwinden und Verantwortung für eine bessere Zukunft zu übernehmen.