Foto: Berthold Wallerich
Da früher als erwartet die alljährliche Amphibienwanderung in der Region begonnen hat, wurden die Amphibienschutzzäune bereits durch Kinder und Jugendliche der Waldjugend Trassem aufgebaut. Entlang der Straßenzüge am Sportplatz Trassem und am Stauweiher in Kirf säumen auf knapp 700 laufenden Metern grüne Fangzäune die Verkehrswege. Schon auf dem ersten Kontrollgang befanden sich Erdkröten und Grasfrösche in den Fangeimern. Dabei hält der Amphibienzaun die meist unterkühlten und schwerfälligen Amphibien auf, ihre Wanderungen von den Winterquartieren bis zu den Laichgewässern über die Straße fortzusetzen. Entlang des Zauns sind Fangeimer in den Boden gelassen, in die die Kröten und Frösche auf der Suche nach einem Durchgang durch den Zaun fallen.
Auf den täglichen Kontrollgängen werden die Tiere aus den Eimern eingesammelt und auf die andere Straßenseite zu den Laichgewässern (beispielsweise dem Stausee Trassem) gebracht. So wird verhindert, dass sie unter die Räder der vorbeifahrenden Autos geraten.
Wer sich für die gute Sache engagieren will, kann sich gerne per E-Mail: dietmar_schwarz@kabelmail.de melden.
Ohne diese Schutzmaßnahme hätten die Tiere bei hohem Verkehrsaufkommen keine Chance, ihr Ziel zu erreichen. In den nächsten Wochen stehen täglich Kontrollen durch fleißige Helferinnen und Helfer an. Daher werden die Autofahrerinnen und Autofahrer gebeten, das Tempo im Bereich der Schutzzäune zu reduzieren und Rücksicht auf die meist jungen Kontrollteams zu nehmen.
Vielen Dank für Ihre Rücksichtnahme.
Hintergrund der Aktion:
Im Westen Europas werden die Kröten aktiv, wenn die Temperaturen ein paar Nächte lang nicht unter 3-4°C sinken. Die Tiere wandern nachts, um ihren Fressfeinden aus dem Weg zu gehen. Da sie doch recht langsam sind, wären sie tagsüber ein gefundenes Fressen für Fischreiher oder Bussarde. Im vergangenen Jahr hatten einzelne Kröten ihre Wanderung schon früh begonnen, gleichwohl die Temperaturen nachts noch nicht so hoch waren. In den warmen Tagen Ende März/Anfang April fand die Hauptwanderung der Kröten statt. So wurden 2023 mehr als 1100 Kröten am Stauweiher Kirf über die Straße getragen. In Trassem waren es etwa 300 Tiere. Im Vergleich zu den Vorjahren blieb die Gesamtzahl wandernder Amphibien an beiden Standorten auf niedrigem Niveau, sodass die Schutzmaßnahmen auch zum Erhalt der Artenvielfalt in der Region beitragen.