Beim Treffen der Lokalen Partnerschaft (LoPa) für den Stadtumbau im Ortskern Büttelborn wurden erste Planungen zu einem grünen Verbindungsweg zwischen Historischem Rathaus und Büttelborner Friedhof vorgestellt und diskutiert. In Teilen der Politik wird das ISEK-Projekt kritisch gesehen. Die LoPa positionierte sich nun deutlich und sprach einhellig eine Empfehlung für eine zeitnahe Umsetzung aus.
Büttelborn | Im Ortskern Büttelborn mangelt es an Bäumen und grünen Plätzen. Dieses Defizit birgt nicht nur ästhetische Nachteile für das Ortsbild. Gerade in Zeiten des Klimawandels und der notwendigen Anpassungsmaßnahmen an die zunehmenden Hitzetage und Starkregenereignisse besteht hier grundsätzlich Handlungsbedarf (u. a. zur Abkühlung und Regenversickerung vor Ort) – wie man zuletzt sehr eindringlich auch in der Gemeinde Büttelborn wieder erleben konnte. Im Stadtumbaukonzept sind daher mehrere Projekte zur Aufwertung der öffentlichen Räume, Plätze und Wegeverbindungen mit mehr Grün vorgesehen.
Das Projekt „Begrünter Verbindungsweg zwischen Rathausstraße und Friedhof“ ist seit etwa einem Jahr Thema in LoPa und Lenkungsgruppe der(Verwaltung, des Stadtumbaumanagement ProjektStadt | Integrierte Stadtentwicklung sowie Vertreter der Kommunalpolitik). Neben der geplanten Aufwertung und Öffnung des Platzes zwischen Historischem Rathaus und Seibert-Haus spielt der „Verbindungsweg“ in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Aktuell ist der Friedhof als Grünfläche von der Ortsmitte abgekoppelt und es besteht keine attraktive und direkte Verbindung zwischen Rathausstraße bzw. Historischen Rathaus. Daher eignet es sich an dieser Stelle, eine sinnvolle öffentliche Verbindung zu schaffen.
Für den 30. August 2023 hatten die Gemeinde Büttelborn und die ProjektStadt nun die Lokale Partnerschaft (LoPa)als beratendes Gremium für den Stadtumbau eingeladen, um die ersten Entwurfsvarianten und Kostenschätzungen für diesen grünen Verbindungsweg zu präsentieren und über das weitere Vorgehen zu diskutieren. Die LoPa ist besetzt mit Vertretern aus der Bürgerschaft, Vereinen, Institutionen und je ein Vertreter der politischen Fraktionen. Das beauftragte Büro Dittmann und Komplizen stellte, wie von der Politik gewünscht, verschiedene Varianten und dazugehörige Kostenschätzungen vor. Die Varianten unterschieden sich vor allem in der Qualität der Ausführung und der Beleuchtung. Die reinen Baukosten variierten zwischen 125.000 und 155.000 Euro – 2/3 dieser Kosten sind über Fördermittel aus dem Programm abgedeckt.
Das LoPa-Treffen hatte kurzfristig an Bedeutung gewonnen, da aus Teilen der Politik zuletzt Zweifel über die Umsetzung zum jetzigen Zeitpunkt sowie der Verortung des Weges aufgekommen waren. Eine Mehrheit für die politische Zustimmung ist dadurch in Frage gestellt. Bürgermeister Marcus Merkel warb gleich zu Beginn für eine breite politische Zustimmung: „Es muss nun endlich was passieren - wir alle wollen doch, dass es nun auch sichtbar mit dem Programm vorangeht.“
Da der Verbindungsweg im Rahmen des Beteiligungsprozesses wesentlich durch LoPa-Mitglieder angestoßen und in das Stadtumbaukonzept eingebracht worden war, sollte daher ein Stimmungsbild zur Fortsetzung der Planung dieses Weges eingeholt werden. Die politischen Fraktionen erhielten nach der Präsentation der Planungsentwürfe die Gelegenheit, ihre Positionen vorzustellen. Im Anschluss war es an der LoPa, das Projekt zu diskutieren, das Pro und Contra abzuwägen und ihre Bewertung abzugeben.
Das Ergebnis war einhellig: die LoPa-Mitglieder setzten ein klares und deutliches Votum für die Bedeutung des Projektes und seine zeitnahe Umsetzung an vorgesehener Stelle auf dem Grundstück der Alten Apotheke, vorbei am heutigen Nachbarschaftstreff in Richtung Friedhof. Zudem bekundeten mehrere Teilnehmende ihre Irritation, dass dieses Projekt nun plötzlich infrage gestellt würde. Wenn so ein vergleichsweise kleines, aber für die LoPa wichtiges Projekt jetzt durch die Politik wieder gekippt würde, wie soll es dann erst bei größeren Projekten vorangehen. Alle wünschen sich doch sichtbare Erfolge, zudem würde hier Bürgerwille und das bisher geleistete Engagement der LoPa entwertet, sollte der Ansatz nicht weiterverfolgt werden.
Jan Thielmann von der ProjektStadt, der den Abend moderierte, beendete das Treffen mit dem Hinweis: „Die LoPa hat sich deutlich für den Weg ausgesprochen und der Politik eine klare Empfehlung in ihrer Funktion als beratendes Gremium an die Hand gegeben. Nun ist es an den gewählten politischen Vertreterinnen und Vertretern eine Entscheidung zu treffen.“
Der Bau-, Planungs- und Verkehrsausschuss wird dazu voraussichtlich in seiner Sitzung am 20. September, ab 19 Uhr im Bürgerhaus Worfelden (Hermann-Schmitt-Str. 30) beraten..