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Büttelborner Nachrichten
Ausgabe 49/2022
Notizen aus dem Rathaus
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„Bleibt mit dem Dreck weg !“ - Protest gegen Atommüll in Büttelborn

Informationsveranstaltung am 22. November 2022 im Volkshaus Büttelborn

Das Umweltministerium und Regierungspräsidium hatte am 22.11.2022 interessierte Bürger zu einer Informationsveranstaltung über die geplante Deponierung von 3.200 Tonnen „freigemessenem“ 10-Mikrosievert-Bauschutt auf der Deponie in Büttelborn eingeladen.

Bereits zu Beginn der Veranstaltung im Büttelborner Volkshaus war der große Saal brechend voll und insgesamt kamen mehr als 500 Menschen, um sich zu informieren sowie Bedenken und ihren Unmut zu äußern.

Die Deponie ist eigentlich eine Hausmülldeponie der Deponieklasse 2 und keine Deponie, die Sondermüll aufnehmen kann. Besser wäre es, diese Abfälle aus dem Atomkraft Biblis in eine Deponie der Klasse 3 (z.B. in einen Stollen) einzubringen, da diese den größtmöglichen Schutz bringt. Alle anderen Deponien in Deutschland haben den Bauschutt, um den es hier geht, abgelehnt. Jetzt verpflichtet das Regierungspräsidium die Deponie in Büttelborn, diesen aufgrund ihrer Standortnähe anzunehmen.

Umweltministerin Priska Hinz erklärt im Interview mit dem Hessischen Rundfunk, dass der Bauschutt freigemessen und dadurch nicht bedenklich ist. Dem widerspricht sowohl Dr. Neumann vom BUND, als auch Herr Hanus von der Bürgerinitiative in Büttelborn an diesem Abend im Volkshaus.

Bürgermeister Marcus Merkel ist ebenfalls nicht von der Unbedenklichkeit überzeugt: „Wir werden alles dran setzen, diese vorgesehene Einlagerung abzuwenden. Ein Fachanwalt für die voraussichtlich notwendigen juristischen Schritte ist bereits gefunden, allerdings ist hierbei eine zur Verfügung stehende Frist von 4 Wochen (bis zum 16. Dezember 2022) auch mehr als fragwürdig - vorher wurde mehr als ein Jahr geprüft und nun kommt plötzlich so viel Druck in diese Angelegenheit.“

Auch in seiner Rede fand Marcus Merkel deutliche Worte: „Der Kreis Bergstraße hatte spätestens nach Fukushima 2011 den Auftrag, nach einer geeigneten Deponie im Kreis Bergstraße zu suchen und hat es nicht getan - das ist für uns nicht einzusehen.“

Auch für die Landwirte in der Region hat es große Nachteile. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Grundwasser kontaminiert wird und somit auch Nahrungsmittel, die vor Ort angebaut werden.