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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 1/2025
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Neujahrskonzert im Zeichen Wiens

Das Johann-Strauss-Orchester Frankfurt gastierte im Fritz-Treutel-Haus.

Die Darbietungen des Orchesters wurden von Gesangssolisten ergänzt.

Sopranistin Christiane Linke und Tenor Stefan Lex zeigten Ihr Können.

Witolf Werner dirigierte den Klangkörper.

Das Orchester besteht hauptsächlich aus erfahrenen Musikerinnen und Musikern aus den Opernhäuser des Rhein-Main-Gebiets.

Rainer Zagovec moderierte mit viel Witz, Charme und musikalischem Fachwissen.

Neujahrskonzerte mit klassischer Musik sind in vielen Orten Deutschlands eine Tradition, so auch in Kelsterbach. Seit mehr als 30 Jahren schon kommt das Johann-Strauß-Orchester Frankfurt (das je nach Anlass auch unter dem Namen Frankfurter Sinfoniker firmiert) in die Untermainstadt, um die Musikliebhaber mit klassischer Musik zu erfreuen. So auch am vergangenen Samstag, als das Orchester im Fritz-Treutel-Haus gastierte und vor einem sehr gut besuchten Haus spielte. Einer der Dirigenten des 1986 von Günther Gräf ins Leben gerufenen Klangkörpers, der hauptsächlich aus erfahrenen Musikerinnen und Musikern aus den Opernhäuser des Rhein-Main-Gebiets besteht, ist Witolf Werner, der beim Gastspiel in Kelsterbach den Taktstock schwang und das Ensemble anleitete. Als Gesangssolisten traten die Sopranistin Christiane Linke und der Tenor Stefan Lex auf die Bühne und legten ein eindrucksvolles Zeugnis ihrer stimmlichen Virtuosität ab. Die Moderation des Abends lag wie in all den Jahren zuvor wieder in den Händen von Rainer Zagovec, der mit viel Witz, Charme und noch mehr musikalischem Fachwissen in bewährter Manier das Publikum durch den Konzertabend geleitete.

Im Jahr 2025 jährt sich der Geburtstag des „Walzerkönigs“ Johann Strauss (Sohn) zum zweihundertsten Mal. Grund genug, das musikalische Programm des Neujahrskonzerts ganz auf Strauss und dessen Wirkungsort, die ehemalige Kaiserstadt Wien, zuzuschneiden. „Wien, Wien, nur Du allein“ hieß denn auch der Titel des Programms. Neben Werken von Johann Strauss Junior – ganz überwiegend Stücke aus der Operette „Wiener Blut“ – wurden auch Kompositionen anderer Tondichter wie Robert Stolz („Du sollst der Kaiser meiner Seele sein“, „Gruß aus Wien“, „Im Prater blüh’n wieder die Bäume“ und „Wien wird schön erst bei Nacht“), Emmerich Kálmán („Grüß mir mein Wien“), Franz Grothe („Frühling in Wien“), Carl Michael Ziehrer („Wiener Bürger“), Rudolf Sieczinsky („Wien, Wien, nur du allein“) und Siegfried Translateur („Wiener Praterleben“). Nicht fehlen durfte auch der Radetzky-Marsch von Johann Strauss Senior, dargeboten als zweite Zugabe, mit dem auch die Wiener Philharmoniker traditionellerweise ihr Neujahrskonzert beschließen.

Der musikalische Ton des Abends war durchgehend beschwingt und heiter, sehr zum Gefallen des Publikums. Angesichts der gehäuften Problemlagen weltweit und weitverbreiteter Krisenstimmung hierzulande ist es sicher keine schlechte Idee, das neue Jahr mit einem Kontrapunkt aus musikalischer Leichtigkeit und Freude zu beginnen. Pfiffe aus dem Saal waren trotzdem zu hören – allerdings nur, weil Dirigent Werner das Auditorium erfolgreich dazu animierte, beim sogenannten Sportpalast-Walzer die für das Stück so typischen scharfen Pfiffe mitanzustimmen. Am Ende des Konzerts gab es jedenfalls vom ganzen Saal einen langanhaltenden, stehenden Applaus für ein mitreißendes und beflügelndes Musikerlebnis, das Schwung gab für den Start ins neue Jahr 2025.

Für die Stadt Kelsterbach sprachen Erster Stadtrat Kurt Linnert und Stadtverordnetenvorsteher Frank Wiegand Gruß- beziehungsweise Dankesworte. Linnert wünschte dem Publikum, die Sorgen und Belastungen des täglichen Lebens an diesem Abend zu vergessen und stattdessen die Musik zu genießen. Ein Wunsch, der wohl sicher in Erfüllung gegangen sein dürfte. Er fügte noch die Aufforderung an, bei der Bundestagswahl am 23. Februar vom Wahlrecht Gebrauch zu machen und die Demokratie zu stärken. Gegnern der Demokratie dürfe keine Chance gegeben werden. Wiegand sagte namens der Stadt Kelsterbach allen Beteiligten auf der Bühne herzlichen Dank für ein wunderbares Konzerterlebnis, des Gleichen dankte er allen, die hinter und neben der Bühne zum Gelingen des Abends beigetragen hatten. Dazu zählen unter anderem die Beschäftigten des städtischen Kulturamts, die Hausmeister des Fritz-Treutel-Hauses und der Tierschutzverein Kelsterbach, der für Getränke und einen Imbiss gesorgt hatte. (wö)