Volker Brambilla, städtischer Sozialarbeiter in der kommunalen Altenhilfe.
Etwa 23 Prozent der in Kelsterbach lebenden Menschen sind über 60 Jahre alt. 4209 Personen Ü60 sind aktuell in der Untermainstadt gemeldet, 884 davon sind über 80, 128 über 90 und eine Person sogar über 100 Jahre alt. Dementsprechend groß ist der Bedarf an Hilfe und Unterstützung für diese Menschen, um die sich die Beratungs- und Koordinationsstelle Altenhilfe (BeKo) kümmert. In der vergangenen Sitzung des Ausschusses für Bildung, Soziales, Kultur, Sport und Integration (BSKSI) stellte Volker Brambilla, der seit Oktober 2022 als Sozialarbeiter in der kommunalen Altenhilfe tätig ist, den Jahresbericht vor und bot damit einen Überblick über die vielfältigen Aufgabenbereiche der BeKo. Dabei wurde deutlich, dass der Bedarf an Informations- und Beratungsangeboten im Vergleich zum Vorjahr noch einmal leicht gestiegen ist.
So wurden 2024 insgesamt 160 Fälle in der BeKo bearbeitet, rund 20 mehr als im Jahr davor. Brambilla erklärte, dass diese Fälle mit sehr unterschiedlichem Zeitaufwand verbunden seien. Bei vielen Anfragen reiche ein kurzes Telefonat oder ein einzelnes Gespräch zur Klärung aus, während andere Fälle mehrere Monate in Anspruch nähmen. Insgesamt sei es zu 661 Kontakten gekommen – 71 mehr als 2023 –, davon waren 165 Hausbesuche. 296-mal wurden Beratungen oder Auskünfte telefonisch erteilt, 90-mal in Schriftform und 110 Kontakte fanden in der Beratungsstelle statt.
Brambilla stand zudem weiterhin mit einem niederschwelligen Angebot an vier Orten in der Stadt regelmäßig für eine „Beratung im Quartier“ zur Verfügung. Auf diesem Weg kam es zu 48 Kontaktaufnahmen, woraus sich vereinzelt weiterführende Einzelfallhilfen und Beratungen ergeben haben. Besonders gut werde dieses Angebot im Atrium in der Dahlienstraße sowie im Stadtteilzentrum Mandelhain angenommen, so Brambilla.
Es gebe sehr unterschiedliche Gründe für Anfragen oder Beratungen, wie der Jahresbericht zeigt. Im Antragswesen werde oft Hilfe benötigt, ebenso wie Unterstützung bei Krisenintervention oder bei rechtlichen Betreuungsverfahren. Auch die Themen Demenz, Patientenverfügung, ambulante Hilfen, stationäre Pflege oder Möglichkeiten des Empfangs finanzieller Unterstützung seien Gründe, weshalb sich die Menschen an die BeKo wenden.
Zu zwei Informationsveranstaltungen, die 2024 von der Altenhilfe angeboten wurden, kamen über 100 interessierte Bürgerinnen und Bürger. Besonders positiv wurde der erste „Seniorentag“ im September angenommen. Zu dieser Informationsmesse, bei der 17 Anbieter und Institutionen ihre Angebote im Bereich der Seniorenarbeit präsentiert hatten, kamen über 70 Interessierte. Diese Veranstaltung soll daher im ersten Quartal 2026 wiederholt werden.
Neben den Informationsveranstaltungen gab es im Rahmen des städtischen Kulturprogramms Angebote wie die Seniorenschifffahrt nach Rüdesheim, den Kreppel-Nachmittag und einen Adventskaffee. Diese seien von den Seniorinnen und Senioren sehr gut angenommen worden, resümierte Brambilla, der bei allen Veranstaltungen als Gast zugegen war.
Ebenfalls in den Tätigkeitsbereich der BeKo fallen der zwei Mal im Jahr erscheinende Terminplaner, in dem alle örtlichen Angebote für Seniorinnen und Senioren gebündelt veröffentlicht werden, sowie der städtische Seniorenclub, dessen Leitung Patrick Radziwill innehat. Der Seniorenclub war 2024 nach der Sommerpause in die Räume des KelsterLab umgezogen, was von allen Beteiligten sehr positiv angenommen wurde. Brambilla hob dabei die gute interne Kooperation mit dem Team „eGovernment & Digitalisierung“ hervor, das für das KelsterLab verantwortlich ist.
Neben den regelmäßigen Treffen habe es auch im vergangenen Jahr wieder einige Feste und Ausflüge des Seniorenclubs gegeben, die unter anderem in den Frankfurter Palmengarten und auf den Weihnachtsmarkt in Mainz führten. Radziwill stehe zudem als Ansprechpartner des Seniorenclubs regelmäßig im fachlichen Austausch mit Brambilla und Marcella Gröber, der Teamsprecherin für den Bereich Kindertagessstätten, Senioren und Soziales.
Mit einem kleinen Ausblick auf das laufende Jahr, in dem unter anderem ein Erste-Hilfe-Kurs für Senioren sowie eine Informationsveranstaltung für ältere Menschen mit Migrationshintergrund geplant sind, beendete Brambilla seinen Bericht. Bürgermeister Manfred Ockel dankte Brambilla für den Jahresbericht und für sein Engagement. Er sei überzeugt, dass die BeKo besonders mit ihren Netzwerkpartnern ein gutes Angebot für die Beratung älterer Menschen etabliert habe. „Es ist wichtig, dass wir unseren älteren Mitbürgern bei Fragen und Problemen zur Seite stehen können“, so Ockel abschließend. (sb)