Auf dem Rathausplatz steht einer der smarten Müllbehälter.
Seit Mittwoch stehen in Kelsterbach auf zentralen Plätzen öffentliche Abfallbehälter, die mit Sensoren ausgestattet und mit einer Datenbank vernetzt sind. Auf dem Rathausplatz, dem Graf-de-Chardonnet-Platz und auf dem Mainufer-Parkplatz befinden sich die 1,50 Meter hohen Kästen, in deren Innern jeweils eine 240 Liter fassende Mülltonne steht. Die Einwurfklappe kann per Hand oder mittels eines Fußpedals geöffnet werden. Eingeworfen werden darf alles, was auch in jedem anderen öffentlichen Mülleimer entsorgt werden darf.
Im Innern des Behälters angebrachte Sensoren überwachen stets den Füllstand der Tonne und geben die Information an eine Datenbank weiter, auf die der Kelsterbacher Kommunalbetrieb ein wachsames Auge hat. So weiß man dort immer genau, wann es an der Zeit ist, die Tonne zu leeren. Eine Leerungsfahrt wird also nur dann unternommen, wenn es sich auch lohnt, und nicht früher. Auf diese Weise lassen sich Fahrten, Energie und Kosten einsparen. Die Notwendigkeit, die Tonne zu leeren, wird außerdem durch den Umstand wesentlich vermindert, dass ein Mechanismus zum Zusammenpressen des Inhalts eingebaut ist. In die 240 Liter fassende Tonne passt eine komprimierte Abfallmenge, die in unverpresstem Zustand ein Volumen von 1.200 Liter hätte.
Die Stromversorgung des Apparats erfolgt autark, das heißt mittels eines Solarmoduls, das im Dach des Behälters verbaut ist.
Kosten sind bisher noch keine für die Stadt Kelsterbach angefallen, denn die Firma Ziegler aus Weissach hat dem Kommunalbetrieb die drei Mülleimer zum dreimonatigen Test kostenlos zur Verfügung gestellt. Das ermöglicht es dem KKB, die Vorteile der Technologie unter realen Bedingungen zu evaluieren und zu prüfen, wie sie langfristig zur Optimierung der städtischen Entsorgungsinfrastruktur beitragen kann.
„Durch die von den smarten Mülleimern zur Verfügung gestellten, präzisen Informationen kann der KKB genau sehen, wann ein Mülleimer voll ist und wie sich das Müllaufkommen im gesamten Stadtgebiet verteilt. So können die Entsorgungsrouten optimiert, Leerfahrten vermieden und insgesamt eine ressourcenschonendere Müllentsorgung sichergestellt werden“, erklärt Ramona Krieger, Digitalisierungsbeauftragte der Stadt, die sich um den Transfer der Daten und deren Bereitstellung in einer Datenbank kümmert. (wö)