Titel Logo
Kelsterbach aktuell
Ausgabe 14/2025
Titelseite
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

DRK Raunheim-Kelsterbach leistet seit hundert Jahren Dienst am Nächsten

von links: Hans Reinheimer, Frank Wiegand, Oswald Tolksdorf, Manfred Ockel, Volker Drees, David Rendel, Thorsten Schreiner, Adil Oyan, Norbert Södler.

Bürgermeister Manfred Ockel überbrachte die Gratulationen der Stadt Kelsterbach.

Stadtverordnetenvorsteher Frank Wiegand würdigte die Leistungen der DRK-Aktiven.

Das DRK-Raunheim-Kelsterbach feierte sein Jubiläum im Bürgersaal des Fritz-Treutel-Hauses.

Der Ortsverein Raunheim-Kelsterbach des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) blickt dieses Jahr auf hundert Jahre Bestehen zurück. Am vergangenen Sonntag hatte das DRK zu einer akademischen Feier ins Fritz-Treutel-Haus geladen, um mit zahlreichen Ehrengästen auf das Jubiläum anzustoßen und ein Jahrhundert des Dienstes am Nächsten gebührend zu würdigen.

Der Vorsitzende des Ortsvereins, Volker Drees, hielt in seinem Vortrag eine Rückschau auf die seit der letzten Jubiläumsfeier vergangenen 25 Jahre. Denkwürdige Wegmarken in der jüngeren Vereinsgeschichte waren die Fusion der beiden ehedem selbständigen DRK-Ortsvereine Kelsterbach und Raunheim zum gemeinsamen Ortsverein im Jahr 2000 sowie der Vertragsschluss mit den Städten Raunheim und Kelsterbach über die finanzielle Unterstützung des DRK im Jahr 2007. Der Vertrag garantiert dem DRK seither solide Finanzen und einen ausgeglichenen Haushalt, für Drees ein „überlebensnotwendiges Element eines Vereins“. Im selben Jahr begannen auch die Planungen für einen Neubau des DRK-Stützpunktes, allerdings vergingen bis zur offiziellen Einweihung im Jahr 2022 noch anderthalb Jahrzehnte. Die Städte Raunheim und Kelsterbach trugen die Kosten für den Bau des Gebäudes, in dem auch die Raunheimer Freiwillige Feuerwehr untergekommen ist. Eine Zäsur in der Vereinsgeschichte stellte auch das Jahr 2009 dar, als der langjährige Vorsitzende Lothar Hänel nach 37 Jahren die Führung des DRK Raunheim-Kelsterbach abgab. Um die Leitung der Einsatzabteilung machten sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht zuletzt Thomas Harbich und Alexander Hänel verdient, die achtzehn beziehungsweise sechzehn Jahre die Bereitschaft führten. Im Jahr 2016 kam die Kelsterbacher Kleiderkammer in die Verantwortung des DRK, nachdem Bürgermeister Ockel darum gebeten hatte. Seit 2019 ist die Raunheimer Kleiderkammer, nachdem sie viele Jahre an anderen Standorten ihr Domizil hatte, in der Liegenschaft Außerhalb 2 untergebracht. Während der ab 2020 herrschenden Coronapandemie war es kein Leichtes, die wichtige Aufgabe des Blutspendens regelkonform und unter bestmöglichem Schutz aufrechtzuerhalten. Dabei hat sich die Einführung der elektronischen Terminvergabe als sehr nützlich erwiesen.

Vorsitzender Drees schloss seine Ausführungen mit dem Appell, sich im DRK aktiv zu engagieren. Zu oft stellten die Menschen das Ich in den Vordergrund, anstatt sich ehrenamtlich zu betätigen und der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Den aktiven DRKlern sagte er seinen herzlichen Dank für die zahllosen Stunden, die sie dem Verein und der Allgemeinheit gewidmet hätten. Er bedankte sich weiter bei den Fördermitgliedern für die finanzielle Unterstützung sowie bei den beiden Städten und deren politischen Gremien für die Unterstützung und Wertschätzung der Arbeit des DRK.

Kelsterbachs Bürgermeister Manfred Ockel hob in seinem Grußwort die Komplexität des Rettungsdienstes hervor. So bedürfe es einer zeitintensiven Ausbildung, hoher Flexibilität und Motivation im Ehrenamt. Es müsse Verantwortung übernommen werden für Menschen in Not und ein hohes Maß an Teamfähigkeit und Koordination vorhanden sein. Den Neubau des DRK-Stützpunkts in Verbindung mit der Freiwilligen Feuerwehr Raunheim bezeichnete Ockel als die beste von vielen Optionen, die in Erwägung gezogen worden seien. Am alten Standort mit seinen vielen Defiziten habe es dem DRK an Entwicklungsmöglichkeiten gefehlt, den Bürgermeistern der beiden Städte sei klar gewesen, dass investiert und ein neuer Standort gefunden werden musste. „Lebensrettung und Zivilschutz sind Grundvoraussetzung für die Entwicklung unserer Städte, deshalb sind die finanziellen Mittel, die wir hierfür in die Hand nehmen, gut angelegt und auch ganz wichtig“, sagte Ockel. Gute Standards bei den Hilfeleistungen der beiden Feuerwehren und der Rettungskräfte seien für den Schutz der Bevölkerung obligatorisch, ergänzte er. Darüber hinaus müssten die Städte die Feuerwehren und Rettungsdienste in Bezug auf Personalkapazitäten aktiv unterstützen, um sie bei der Erfüllung ihrer immer komplexeren Aufgaben nachhaltig zu entlasten. „Ich wünsche mir, dass wir auch in Zukunft einen solch kompetenten Partner an der Seite unserer beiden Städte haben“, kam Ockel zum Schluss und sicherte dem DRK die Unterstützung nach besten Kräften zu.

Raunheims Bürgermeister David Rendel sagte, das Jubiläum des DRK bedeute „ein Jahrhundert gelebter Menschlichkeit, voller Engagement und im Dienst an der Gemeinschaft.“ Beim Blick auf die hundertjährige Vereinsgeschichte fielen vor allem die Menschen auf, die ihre Zeit, ihre Kraft und oftmals auch ihr eigenes Wohl in den Dienst der Gemeinschaft gestellt und sich dafür eingesetzt hätten, anderen zu helfen. „Das DRK Raunheim-Kelsterbach hat sich in den vergangenen hundert Jahren zu einer unverzichtbaren Säule des Gemeinwesens entwickelt“, fügte Rendel an. Die Geschichte des DRK sei eine Geschichte des Wandels, der Anpassung und des Fortschrittes, vor allem aber eine Geschichte von Menschen, die sich mit Herz und Verstand einsetzten. Den Aktiven des DRK dankte der Bürgermeister für ihr Engagement, lobte sie als „leuchtendes Beispiel für gelebte Mitmenschlichkeit“.

Kelsterbachs Stadtverordnetenvorsteher Frank Wiegand übermittelte den Dank, auch im Namen der Bürgerinnen und Bürger sowie der politischen Vertreter der Stadt Kelsterbach, für den Einsatz der DRK-Aktiven. Er lobte die vom DRK seit langem praktizierte interkommunale Zusammenarbeit zwischen Raunheim und Kelsterbach. Er beklagte, dass Einsatzkräfte bisweilen Übergriffen ausgesetzt seien. Im Rahmen des Kompass-Sicherheitsprogramms solle nach Möglichkeiten gesucht werden, Übergriffe zu minimieren. „Jeder von Ihnen leistet einen unschätzbaren Dienst im Ehrenamt und sollte deshalb geschützt sein vor Übergriffen“, fügte Wiegand an. „Kommen Sie immer gesund und unversehrt aus Ihren Einsätzen nach Hause“, schloss der Stadtverordnetenvorsteher sein Grußwort.

Auf der Rednerliste der akademischen Feier standen als Ehrengäste des Weiteren die Mitglieder des Hessischen Landtags Sabine Bächle-Scholz und Kerstin Geis, der Erste Kreisbeigeordnete des Kreises Groß-Gerau, Adil Oyan, der Präsident des DRK-Landesverbands Hessen, Norbert Södler, der Präsident des DRK-Kreisverbands Groß-Gerau, Hans Reinheimer, der Vorsitzende des DRK-Ortsverein Walldorf, Oswald Tolksdorf, und der Kelsterbacher Vereinsringsvorsitzende Thorsten Schreiner.

Für musikalische Einlagen sorgten Anne Ilic an Blockflöte und Oboe sowie Jana Eulenpesch am Flügel. (wö)