Titel Logo
Kelsterbach aktuell
Ausgabe 14/2025
Seite 2
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Neue Werte zur Luftqualität rund um den Flughafen

Die Kelsterbacher Messstation der HLNUG

Das Forum Flughafen Region (FFR) tagte Ende März, um über in Auftrag gegebene Studien zu Lärmbelastung und Feinstaubbelastung für die vom Flughafenbetrieb betroffenen angrenzenden Regionen zu sprechen. Hierbei wurde auch ein erster Bericht der Ultrafeinen Partikel (UFP)-Belastungsstudie SOURCE FFR – measurements & modelling veröffentlicht.

SOURCE FFR ist die vom FFR beauftragte Ultrafeinstaubstudie. Diese Ultrafeinstaubstudie wurde in zwei Vorhaben mit den folgenden Schwerpunkten aufgeteilt: die Ermittlung der Belastung der Region mit ultrafeinen Partikeln (UFP-Belastungsstudie: SOURCE FFR – measurements & modelling) und deren gesundheitlichen Auswirkungen (UFP-Wirkungsstudie: SOURCE FFR – exposure & health).

Die SOURCE FFR – measurements & modelling startete am 1. April 2023. Nun wurde ein erster Bericht veröffentlicht, der die Ergebnisse zweier Messkampagnen auf dem Flughafengelände enthält und weitere Emissionsfaktoren für alle relevanten UFP-Quellen im Untersuchungsgebiet (dazu zählen Luft-, Straßen-, Schienenverkehr, Schifffahrt, Hausbrand, Industrie) enthält. Mit der Veröffentlichung des Berichts für das zweite Arbeitspaket (UFP-Immissionsmessungen) wird Ende dieses Jahres gerechnet.

Die Ergebnisse der Feinstaubbelastung hat das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) zusammengefasst. Hier heißt es, dass sich die Luftqualität in Hessen in den letzten Jahren kontinuierlich verbessert habe und die Schadstoffkonzentrationen gesunken seien, sich dieser Abwärtstrend nun jedoch verlangsamt habe. Obwohl im vergangenen Jahr alle Grenzwerte in Hessen eingehalten wurden, waren die Werte im Vergleich zu 2023 höher.

So sind die Stickstoffdioxidwerte (NO2) gegenüber dem Vorjahr an manchen Messstellen leicht gesunken, an anderen jedoch leicht gestiegen. Die höchsten NO2-Werte lagen nach wie vor in Limburg, Frankfurt am Main und Darmstadt bei 36 bis 38 µg/m³ im Jahresmittel – aber noch unter dem Grenzwert von 40 µg/m³.

Die Feinstaubmessung, die in PM10 und PM2,5 angegeben sind, ergab jedoch eine erhöhte Konzentrationen an den meisten Stationen im Vergleich zu 2023 – die damals niedrigere Belastung lag allerdings an der guten meteorologischen Situation für das Jahr 2022. Spitzenreiter in der Feinstaubbelastung sind Kassel, Frankfurt und Offenbach für PM10 mit 17 bis 19 µg/m³ und für PM2,5 bei 9 bis 10 µg/m³.

Dass die Bemühungen für reine Luft weiter verstärkt werden müssen, macht auch eine neue Luftqualitätsrichtlinie mit strengeren EU-Grenzwerten, die ab 2030 gelten, notwendig. Die EU-Mitgliedstaaten haben noch bis Ende 2026 Zeit, die neue Richtlinie in nationales Recht umzusetzen.

Die neuen Grenzwerte liegen dann bei 20 µg/m³ im Jahresmittel. Dieser Wert wird aktuell noch von elf hessischen Kommunen überschritten, in weiteren vier Kommunen liegt der Wert sogar noch über 30 µg/m³. Entlastung bringen können Maßnahmen wie die Reduzierung des Individualverkehrs und die Stärkung der E-Mobilität – sowie allgemein weniger Fahrzeuge mit hohen NOx-Emissionen, so das HLNUG.

Eine positive Nachricht ist, dass der Jahresmittelwert 2024 für PM10 und PM2,5 an keiner Messstelle über dem ab 2030 gültigen Grenzwert von 20 bzw. 10 µg/m³ lag. Jedoch verursachen anhaltende austauscharme Wetterlagen eine Überschreitung der Grenzwerte, so wie in den letzten Wochen. Damit wurden die vorgeschriebenen maximalen 18 Grenzüberschreitungen des Tagesmittelwerts pro Kalenderjahr allein im ersten Quartal 2025 bereits an 8 von 32 hessischen Stationen übertroffen.

Eine Messstation in Kelsterbach, die für diese Studie ebenfalls Ergebnisse geliefert hat, wurde Mitte März nach Ablauf der Studie stillgelegt. Eine nahegelegene Messstation bei Flughafen / Frankfurt Schwanheim ist weiter in Betrieb und kann als Referenz für Kelsterbach gelten. Interessierte können die Werte auf der Website https://www.hlnug.de/messwerte/datenportal nachsehen. Stickoxide, Feinstaub, Kohlenmonoxid, aber auch Schwefeldioxid entstehen unter anderem bei Verbrennungsprozessen, und werden durch Abgase in die Außenluft abgegeben. Die höchsten Konzentrationen werden an den Standorten gemessen, die sich nah zur Quelle befinden. (ana)