Christopher Linke (r) konnte sich bei den Deutschen Meisterschaften in Kelsterbach gleich drei Siege sichern.
Olympiasiegerin Ann Kathrin Linsenhoff (2. vl.) überreichte einen Förderbescheid des Landes Hessen an HLV-Präsidenten Klaus Schuder (3. vl.) in Anwesenheit von (vl) Thorsten Fern (Vorsitzender TuS Kelsterbach), Stadtverordnetenvorsteher Frank Wiegand, Bürgermeister Manfred Ockel und Landtagsabgeordneter Sabine Bächle-Scholz.
Um 9.30 Uhr startete das Hauptfeld mit 64 Geherinnen und Gehern.
An der Strecke hatten sich zahlreiche Zuschauer eingefunden, um die Athletinnen und Athleten anzufeuern.
Mit Linda Betto (2.vl.) und Monika Müller (3.vl.) konnte sich der TuS Kelsterbach über einen 1. und einen 2. Platz freuen. Es gratulierten (vl.) Christine Gnida (TuS Kelsterbach), Thorsten Fern und Bürgermeister Manfred Ockel.
Die Siegerinnen bei den Damen (vl.): Ada Junghannß (Silber), Lena Sonntag (Gold) und Anna-Maria Gabriel (Bronze).
Die Gesamtsieger bei den Herren (vl.): Leo Köpp (Silber), Christopher Linke (Gold) und Johannes Frenzl (Bronze).
Auch 2026 könnten die Deutschen Meisterschaften wieder auf Kelsterbacher Asphalt ausgetragen werden.
Am vergangenen Sonntag fanden zum zweiten Mal die Deutschen Meisterschaften im Straßengehen in Kelsterbach statt. Bereits zum Schnuppergehen um 8.45 Uhr hatten sich einige Interessierte auf und an der Laufstrecke auf der Mörfelder Straße versammelt. Rund 25 Nachwuchs-Geher versuchten sich an der einen Kilometer langen Strecke, bevor um 9 Uhr der eigentliche Wettbewerb startete. Die Zahl der Zaungäste, die der Geher-Elite und all denjenigen, die im Zuge des Rahmenprogramms an der Sportveranstaltung teilnahmen, zujubelten, nahm bis zum Mittag bei trockenem, aber sehr windigem Wetter stetig zu.
Mit unter den Zuschauern war neben Bürgermeister Manfred Ockel, Stadtverordnetenvorsteher Frank Wiegand und Landtagsabgeordneter Sabine Bächle-Scholz auch die ehemalige Dressurreiterin Ann Kathrin Linsenhoff, seit 2024 die erste Sportbeauftragte Hessens. Die Olympiasiegerin aus Kronberg hatte die ehrenvolle Aufgabe, einen Förderbescheid des Landes Hessen in Höhe von 20.000 Euro an Klaus Schuder, den Präsidenten des Hessischen Leichtathletik Verbands (HLV) zu übergeben. „Der HLV ist ein Leuchtturm in der hessischen Sportlandschaft“, so Linsenhoff, die nicht nur das Engagement des HLV, sondern auch den großen Einsatz der Stadt Kelsterbach für die Umsetzung der Deutschen Meisterschaften im Straßengehen lobte: „Das, was hier passiert, ist großartig für den Sport in Hessen und ich bin stolz, dass ich es als Sportbeauftragte begleiten darf.“ Schuder nahm den Förderbescheid dankend entgegen: „Das dient all den Maßnahmen, die notwendig sind, um so eine Meisterschaft veranstalten zu können. Wir freuen uns sehr, dass das Land Hessen uns unter die Arme greift und uns fördert.“
Den Zuschauern entlang der Strecke wurde dann auch eine hochkarätige Sportveranstaltung geboten. Einen dreifachen Sieg feiern konnte Favorit Christopher Linke vom SC Potsdam, der erst vor drei Wochen einen deutschen Rekord über 35 Kilometer aufgestellt hatte. Über 20 Kilometer holte er mit einer Zeit von einer Stunde, 22 Minuten und 48 Sekunden in der Gesamtwertung der Männerklasse ebenso Gold, wie in der M35-Wertung, in der er zudem mit einer Zeit von 40 Minuten und 32 Sekunden auch über die 10 Kilometer Distanz aufs Siegerpodest steigen durfte. Sein größter Verfolger in der Gesamtwertung war Leo Köpp von der LG Nord Berlin, der für die 20 Kilometer nur 10 Sekunden länger brauchte als Linke. Bronze ging an Johannes Frenzl vom SC Potsdam.
Bei den Frauen entschied Lena Sonntag vom SC Potsdam die Meisterschaft für sich und konnte mit einer Zeit von einer Stunde, 40 Minuten und 50 Sekunden nicht nur in der Gesamtwertung, sondern auch in der Klasse der U23-Geherinnen Gold gewinnen. Silber ging an Ada Junghannß vom Erfurter LAC, Bronze an Anna-Maria Gabriel vom OSC Potsdam.
Auf der Distanz von 35 Kilometern gab es nur einen kleinen Teilnehmerkreis, bestehend aus drei Männern und einer Frau. Hier stand bei den Gehern Jonathan Hilbert von der LG Ohra Energie nach zwei Stunden 36 Minuten und acht Sekunden auf dem Siegertreppchen, über Silber durfte sich Carl Dohmann freuen, während es der Dritte im Bunde, Karl Junghannß vom LC Top Team Thüringen, leider nicht ins Ziel schaffte. Die 50-jährige Geherin Bianca Schenker von der LG Vogtland wagte sich als einzige Frau an die 35 Kilometer, die sie in drei Stunden 24 Minuten und vier Sekunden meisterte. Dafür gab es die verdiente Goldmedaille. Als schmackhaftes Extra gab es für alle Erstplatzierten neben der Goldmedaille und einer Urkunde ein Glas Honig von der Kelsterbacher Imkerei Rohn.
Einen Heimsieg feiern konnte Linda Betto vom örtlichen Ausrichter, dem TuS Kelsterbach. Sie durfte sich auf der Wettkampfdistanz von 10 Kilometern in der Altersklasse W45 mit einer Zeit von 59 Minuten und 10 Sekunden über Gold freuen. In der Altersklasse W60 auf der gleichen Distanz gab es für ihre Vereinskollegin Monika Müller mit einer Zeit von einer Stunde, 13 Minuten und 16 Sekunden Silber. Vorsitzender Thorsten Fern freute sich, dass der TuS nicht nur als Ausrichter, sondern auch in sportlicher Hinsicht vollkommen überzeugen konnte.
Da das Straßengehen eher eine Nischensportart ist, werde es immer schwerer, einen Ausrichter für diese Meisterschaften zu finden, so der 21-fache deutsche Meister Linke bei der Siegerehrung in der Mensa der Integrierten Gesamtschule (IGS). Daher sei es ihm wichtig, im Namen der Geher-Community noch einmal Danke an die Stadt Kelsterbach und den TuS zu sagen. „Wenn es die Möglichkeit gibt, sind wir nächstes Jahr gerne wieder hier“, so Linke. Schuder schloss sich dem gerne an: „Wir als HLV wollen und werden uns mit der Stadt Kelsterbach und dem TuS für nächstes Jahr wieder bewerben.“ Dem pflichtete der Bürgermeister bei: „Wir würden uns freuen, wenn wir das im kommenden Jahr wieder machen können. Wir sind jetzt ein eingespieltes Team, da wäre es schön, wenn Sie 2026 wieder zu uns kommen.“
Ockel dankte abschließend den vielen Helferinnen und Helfern des TuS, dem Kelsterkult und der Caritas für die Versorgung der Gäste an der Strecke und vor der IGS-Mensa, sowie dem städtischen Kulturamt für die Mithilfe bei der Organisation und dem Kelsterbacher Kommunalbetrieb für die tatkräftige Unterstützung beim Auf- und Abbau der Straßensperren und Sperrgitter: „Ohne diese meist ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer wäre so eine Veranstaltung nicht zu machen.“ (sb)