Die Klavierklasse der Musiklehrerin Tanja Puliak repräsentiert die Kelsterbacher Musikschule regelmäßig mit der musikalischen Umsetzung zu saisonalen Anlässen. Das feierliche Weihnachtskonzert noch in erfreulicher Erinnerung, machte sich der talentierte Nachwuchs auf, eine musikalische Hommage an den Frühling zu adressieren. Klassische Werke, Pop und Romantik zeichneten eine Vortragsreihe aus, welche dem Publikum einen abwechslungsreichen Rahmen bot.
Bevor die Klaviere erklangen, erfreute Puliak den Etat-Conférencier mit einem herzlichen Dankeschön für die gemeinsame bisherige Zeit. Thorsten Schreiner zeigt sich seit zehn Jahren mit der Klavierklasse verbunden und brachte sich über die Moderation hinaus als Drehbuchautor sowie schauspielerisch bei der Orff-Gruppe ein. Zur Agenda sagte die studierte Klavierlehrerin: „Dieses Mal wählten wir ein kleineres Format mit weniger Vorträgen als bisher, diese jedoch ausschließlich mit Pianisten, die bereits über Konzerterfahrung verfügen.“ Daher ließ sich in einem kleineren Zeitrahmen eine qualitativ ansprechende Vorbereitung umsetzen. Das Programm zumindest stärkte diesen Eindruck, den Anfang machte die einzige Dame der Besetzungsliste.
Es eröffnete Thea Gröber, die schon beim Weihnachtsvorspiel als Grinch für Furore sorgte. Sie gab „La Cintura“ von Alvaro Solver zum Besten und versetzte das Auditorium, gleich zu Beginn, in Konzertlaune. Diese konnte beständig aufrechterhalten werden, nicht zuletzt, weil Oskar Rami Fetouaki sich Ed Sheeran bediente. Bevor Oskar später noch mittels dem stets aktuellen Klassiker „We are the world“ seine Vielseitigkeit unter Beweis stellte, ließ er „Perfect“ erklingen und stellte damit die Weichen auf Romantik. Alexander Kraft zeigte danach, dass er die Tasten virtuos beherrscht, denn „Hit the road Jack“ von Ray Charles war sicher keine leichte Aufgabe, die jedoch ihren Nachwuchs-Meister fand. Ebenfalls romantisch spielte Michael Wang, mit der wunderschönen Melodie „The river flows in you“, mit der er nicht nur den Fans des Kinofilms „Twighlight“ die Herzen öffnete. Eine topmoderne Richtung schlug Onur Alkin Erol ein, der mit „Rises the moon“ die Bedeutung des Liedes von Liana Flores akustisch umsetzte.
Maurice Arnold verbringt zum einen ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Musikschule und kann zum anderen sehr gut Gitarre spielen. Diese Tatsache untermauerte er gleich zwei Mal und entlockte dem Instrument bei „Adagio“ und „Vals“ einfühlsam klassische Klänge. Die Brüder Luc und Emanuel Penner präsentierten sich als Solisten und vierhändig als flexible Pianisten, deren gemeinsame Spielfreude der Veranstaltung fünf Auftritte bescherte. Luc lieferte mit „Arabesque No 1“ einen einfühlsamen Beitrag zum Themenblock Classic, Vortrag Nummer zwei hieß „haTikwa“ und glückte vortrefflich. Wer sich dem Popsong „I like chopin“ von Gazebo inhaltlich anschließt, der kann sich auch über das Stück „Fantasie-Impromtu“ freuen. Mit diesem lieferte Emanuel einen weiteren Grund, den legendären Komponisten zu mögen. Ein weiteres Highlight gelang ihm bei der Interpretation des Marktplatzes von Limoges, ein Stück aus dem Klassiker „Bilder einer Ausstellung“ von Mussorgski. Im besten Sinne gemeinsame Sache machte die talentierten Brüder zum Finale, bei dem sie vierhändig „Come here and play“ beeindruckend spielten. Bevor Konzertmeisterin Puliak sich bei den Gästen für den freundlichen Applaus und bei der Stadträtin Helga Oehne für die zuverlässige Anwesenheitstreue bedankte, betraten zwei alte Bekannte und herzliche willkommene Gäste die Bühne des Hessensaals. Frauke Hörner Schmidt und Michael Naumann, die schon oft den Klavierkonzerten wohlklingede Töne aus der Querflöte beisteuerten, gaben sich ein feines Stelldichein und spielten „Der Duft von Lavendel“ und die weltbekannte Melodie „Hava nagila“.