(vlnr.) Christin Köhne (Projektmanagement SD Verkehrs Medien Hessen GmbH), Nina Schweighöfer (Personalreferentin TfK), John Edward Ney (Erzieher), Melisa Schmid (Personalleiterin TfK), Aytug Gün (Leitung Main Schiff, Social Media und Event Management), Bürgermeister Manfred Ockel, Anja Warnecke-Bi (Wirtschaftsförderung der Stadt Kelsterbach) sowie Lutz Klinger (Geschäftsführer der SD Verkehrs Medien Hessen GmbH).
Der Fachkräftemangel macht sich auch in Kelsterbach in verschiedenen Branchen bemerkbar. Besonders die Kitas im Stadtgebiet haben Schwierigkeiten, offene Stellen mit geschultem Fachpersonal zu besetzen. Die Terminal for Kids GmbH (TfK), die aktuell vier Einrichtungen in der Untermainstadt betreibt, geht deshalb einen besonderen Weg, um qualifizierte Erzieherinnen und Erzieher zu gewinnen. Auf einem in Kelsterbach, Bischofsheim und Rüsselsheim verkehrendem Linienbus der Verkehrs Service GmbH Groß-Gerau (VSGG), einer Tochtergesellschaft der LNVG, wurden in Zusammenarbeit mit der SD Verkehrs Medien Hessen GmbH großflächige Fotomotive angebracht, mit denen um Fachkräfte geworben wird. In der vergangenen Woche wurde der Bus nun auf dem Rathausplatz präsentiert.
Wichtig sei dabei gewesen, dass auf den Bildern nur Menschen zu sehen sind, die auch tatsächlich bei der TfK arbeiten, erklärte Aytug Gün, Einrichtungsleiter der Kita „Main Schiff“. „Der Fachkräftemangel beschäftigt uns natürlich auch“, fügte Melisa Schmid, Personalleiterin der TfK hinzu. „Daher suchen wir immer wieder nach kreativen Wegen, um potenzielle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzusprechen.“ Neben klassischen Wegen wie Bauzaunwerbung versuche man es nun eben auch in Kelsterbach mit Buswerbung. Gemeinsam mit der SD-Gruppe habe man da schon im Raum Babenhausen positive Erfahrungen gemacht.
Bei der aktuellen Kampagne auf dem Linienbus habe man sich bewusst dafür entschieden, nur männliche Erzieher abzubilden. Zum einen deshalb, da in Kelsterbach tatsächlich viele Männer in den Einrichtungen der TfK arbeiten, so Gün. Zum anderen aber auch, da es noch immer viele Vorurteile gegenüber männlichen Erziehern gebe, die potenzielle Bewerber davon abhalten würden, den Beruf zu ergreifen. Das bestätigte auch Erzieher John Edward Ney, der als eines der Models auf dem Bus zu sehen ist. Er arbeite sehr gerne in dem Beruf und sei froh, dass er sich zum Erzieher habe ausbilden lassen.
Die Stadt unterstütze generell Aktionen, die auf das Problem des Fachkräftemangels gerade im Bereich der Kinderbetreuung aufmerksam machen, so Bürgermeister Manfred Ockel: „Es ist unser Auftrag, Kindern einen Kita-Platz zu ermöglichen. Dafür braucht es qualifizierte Fachkräfte.“ Er plädierte auch dafür, dass Hemmnisse und Bürokratie bei der Anerkennung von Qualifikationen von Fachkräften aus dem Ausland abgebaut werden müssten. Dass allein die Anerkennung von Erzieherinnen und Erziehern aus dem europäischen Ausland ein Jahr dauere, sei aufgrund der prekären Lage in den Kitas und Schulen nicht nachvollziehbar. (sb)