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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 18/2023
Seite 3
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Fazit zum Sirenen-Warntag

Am vergangenen Mittwoch wurden bundesweit wieder die Sirenen zur Warnung der Bevölkerung getestet. Dieser Probealarm findet zweimal im Jahr statt und soll zum einen die Sirenen auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüfen und zum anderen die Bevölkerung sensibilisieren. Parallel sollen Mobilfunkbetreiber und Warnapps Handynutzer erreichen.

Dass dieser Sirenenprobealarm ernst genommen werden muss, betont Nicole Wörpel, die bei der Stadt Kelsterbach im Brand- und Katastrophenschutz tätig ist. „Es ist nicht nur eine theoretische Warnung der Bevölkerung, sondern die Sirenen warnen vor real möglichen Gefahren“, so Wörpel. Hierzu können Überflutungen und Hochwasser zählen, aber auch Chemieunfälle, zum Beispiel im nahe gelegenen Industriepark Höchst, und Gefahrgutunfälle auf Autobahnen und im Schienenverkehr. Auch Funde von Zweiter-Weltkrieg-Bomben sind möglich und durch die Nähe zu Frankfurt nicht auszuschließen.

Für all diese Eventualitäten sind funktionstüchtige Sirenen unabdingbar. Im Kelsterbacher Stadtgebiet sind aktuell fünf Sirenenstandorte ausgewiesen. Neue sollen folgen, unter anderem im Mönchhofgebiet, um einen flächendeckenden Alarm der Bevölkerung zu gewährleisten. Vor einiger Zeit wurde zudem begonnen, die Empfänger in den Sirenen von analog auf digital umzustellen.

Hierin liegt nun das Problem, das auch am vergangenen Mittwoch dazu führte, dass nur zwei von fünf Sirenen im Stadtgebiet alarmierten. In einem Fall hatte der Empfänger Kapazitätsprobleme, in den anderen Fällen wurde schlicht nichts empfangen, weil die Bauteile noch analog sind. Obwohl schon im Sommer 2022 bestellt, sind die digitalen Bauteile noch immer nicht geliefert worden. Das Land Hessen hatte seinerzeit nicht nur die Umstellung von analog auf digital beschlossen, sondern auch die Ausschreibung und Vergabe getätigt. Welche Konsequenzen die verzögerte Lieferung für die produzierenden Firmen hat, ist nicht bekannt, aber: „Als Kommune müssen wir den Drops erstmal schlucken“, so Wörpel. Die gute Nachricht ist, dass die Sirenen am Rathaus und in der Kirschenallee einwandfrei funktionierten und durch ihre gute Schallreichweite auch einen großen Teil der Bevölkerung alarmieren konnten.

Auch über das Smartphone soll die Bevölkerung im Ernstfall alarmiert werden. Hierzu gibt es zum einen die kostenlosen Apps HessenWarn des Hessischen Ministeriums des Inneren und Sport, und Nina, des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK). Beide Apps sind im Google Playstore sowie Apple Appstore herunterzuladen. Wer sich keine App aufs Handy laden will, soll über die im Februar dieses Jahres neu eingeführte Technik Cell Broadcast, ebenfalls vom BKK zur Verfügung gestellt, gewarnt werden. Hierbei werden automatische Warnungen an das Handy verschickt. Die Technik funktioniert allerdings nicht auf alten Geräten.

Wer weitere Informationen oder sich privat vorbereiten möchte, kann dies auf der Homepage www.bbk.bund.de tun. (Text ana, Bild Hans auf Pixabay)