Mit einer Drehleiter wurde die Evakuierung von Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung geübt.
Nach knapp zehn Minuten erklärte Arbeitssicherheitsexperte Markus Spangenberger (r) die Übung für beendet.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung wurden in der vergangenen Woche von einem Evakuierungsalarm überrascht. Beide Gebäude des Rathauses mussten umgehend geräumt werden, was nach nur zwei Minuten und 57 Sekunden geschafft war. Nur drei Mitarbeiterinnen im Rathaus-Neubau waren noch im dritten Stockwerk „gefangen“ und mussten von Mitarbeitern der Freiwilligen Feuerwehr mittels einer Drehleiter befreit werden. Nach knapp zehn Minuten konnte die von Markus Spangenberger, Arbeitssicherheitsexperte bei der IAS-Gruppe, geleitete Übung beendet werden.
Zwölf Brandschutz- und Evakuierungshelfer hatte Spangenberger im Rathaus ausgebildet, von denen sechs bei dieser Übung anwesend waren und die Evakuierung durchführten. Ihnen dankte der Arbeitssicherheitsexperte im Rahmen der Nachbesprechung, bei der er mit den Helferinnen und Helfern sowie den beiden Feuerwehrmitarbeitern deren Feedback zur Übung besprach. Mit dem Ergebnis waren alle Beteiligten zufrieden, auch wenn bei einigen Abläufen noch Optimierungsbedarf bestand. Eine hundertprozentige Sicherheit könne es nie geben, so Spangenberger. Die Brandschutz- und Evakuierungshelfer hätten eine verantwortungsvolle Aufgabe, sollten sich dabei aber immer an das oberste Gebot halten: „Stets die eigene Gesundheit schützen.“
Feuerwehrmann Swen Schreiber erläuterte die Herausforderungen, die ein Brand in einem Gebäude wie dem Rathaus für die Feuerwehr bedeutet. So müssen alle Räume durchsucht werden, was sehr viel Zeit kosten kann, wenn viele Türen abgeschlossen sind. Wichtig sei zudem, dass Notausgänge und Notausstiege deutlich gekennzeichnet sind, damit eine Evakuierung im Ernstfall möglichst schnell durchgeführt werden kann. Unterm Strich wertete auch er den Ablauf der Übung als gut und dankte den Mitarbeiterinnen, die sich dazu bereiterklärt hatten, sich für die Übung mit der Drehleiter aus dem Rathaus retten zu lassen.
Zum Abschluss verabschiedete sich Spangenberger noch mit einem Zitat aus einem Gerichtsurteil des Oberverwaltungsgerichts Münster, das deutlich macht, wie wichtig das Thema Brandschutz ist: „Der Umstand, dass in vielen Gebäuden jahrzehntelang kein Brand ausbricht, beweist nicht, dass keine Gefahr besteht, sondern stellt für die Betroffenen einen Glücksfall dar, mit dessen Ende jederzeit gerechnet werden muss.“ (sb)