Rund hundert Freiwillige sammelten jede Menge Abfälle auf.
Auch Stadtverordnetenvorsteher Frank Wiegand (l.) und Bürgermeister Manfred Ockel (r.) packten mit an.
Niklas war mit viel Engagement bei der Sache.
Anja Reinhardt (l.) und Monika Beck (r.) sammelten Müll auch im abschüssigen Uferbereich auf.
Die Vorsitzende des Kegel- und Bowlingvereins Kelsterbach, Katia Adams (r.) säuberte zusammen mit Frank Hoffmann (l.) und Holger Dama (Mitte) die Mörfelder Straße.
Für Heike Weichwald ist der Clean-up-day eine Herzenssache.
Besonders unschön: in der Natur entsorgte Pressspanplatten.
Maximilian Barth (l.) und Lilly Hermann (Mitte) vom Team Wirtschaft & Nachhaltigkeit organisierten den Clean-up-day, Nils Dößereck (r.) von der Krankenkasse mkk bot Plogging an.
Ein voller Erfolg war der sogenannte Clean-up-day, bei dem am vergangenen Samstag rund hundert freiwillige Helferinnen und Helfer im Kelsterbacher Stadtgebiet herumliegenden Müll und Unrat aufsammelten und so für ein gepflegteres Straßenbild in ihrer Stadt sorgten. Im Vergleich zur vorangegangenen Aktion im vergangenen September waren diesmal viermal so viele Aktive mit von der Partie. Mehrere Kelsterbacher Vereine waren mit einer Abordnung vertreten, so der Kegel- und Bowlingverein, die Schützengilde, die Schnaaken, die DLRG und die Freiwillige Feuerwehr, außerdem waren Beschäftigte der Firma Fracht FWO AG mit dabei. Die Krankenkasse „mkk – meine krankenkasse“ bot an, unter Anleitung ihres Präventionsberaters joggend Müll aufzusammeln. Außerdem spendete sie eine Blumensamenmischung, die im Südpark ausgebracht wurde und nun viele bienenfreundliche Blumen hervorbringen soll. Der BSC Kelsterbach sorgte dafür, dass alle Beteiligten nach getaner Arbeit eine Bratwurst und etwas zu trinken auf der Terrasse seines Vereinsheims erhielten. Unterstützung leistete auch der Kelsterbacher Kommunalbetrieb, der die Ausrüstung in Form von Greifzangen, Warnwesten, Handschuhen und Müllsäcken stellte und schließlich die gesammelten Müllsäcke zur Entsorgung abtransportierte. Organisiert hatten den städtischen Frühjahrsputz Maximilian Barth und Lilly Hermann vom Team Wirtschaft & Nachhaltigkeit der Kelsterbacher Stadtverwaltung.
Los ging es um zehn Uhr an den drei Sammelpunkten Mainufer, Südpark und Rathaus. An Letzterem hatten sich unerwartet so viele Helferinnen und Helfer eingefunden, dass sich spontan ein Teil der Gruppe ins Auto setzte und ins Gewerbegebiet Mönchhof fuhr, um dort die öffentliche Sauberkeit zu verbessern. Durchstreift wurden schließlich der Südpark, das Mainufer, Teile des Unterdorfs und Straßenzüge rund um das Rathaus, die Karl-Treutel-Schule, die Integrierte Gesamtschule und im Neubaugebiet.
Die Helferinnen und Helfer sammelten fleißig auf, was andere Mitmenschen achtlos weggeworfen hatten: Zigarettenkippen, Verpackungsreste, Papiertaschentücher, Pappbecher und allen möglichen anderen Abfall und Unrat.
Frustrierend sei es, zu sehen, dass andere sich nicht die Mühe machten, ihre Abfälle in die vorhandenen Mülleimer zu werfen und sie stattdessen einfach fallenzulassen, meinte Heike Weichwald, die gemeinsam mit ihren Sportskameradinnen und -kameraden vom Kegel- und Bowlingverein Kelsterbach beim Saubermachen mithalf. Dennoch müsse sie die Aktion einfach unterstützen, denn „die Stadt, wo wir unseren Sport treiben, soll ordentlich und sauber sein“, beschrieb sie ihre Motivation. Der Verein hatte übrigens sogar eine geplante Radtour verlegt, um beim Clean-up-day mitmachen zu können. Etwas für die Sauberkeit Kelsterbachs tun zu können, sei für sie eine Herzenssache, bekräftigte die in Groß-Gerau wohnende Keglerin.
Das Mainufer suchten Monika Beck, Anja Reinhardt, Ines Eastman und Claudia Habeck mit Hund Pico gemeinsam nach Abfällen ab und wurden dabei reichlich fündig. Allerhand kleinere Abfallreste lasen sie an den Rändern des Mainuferweges auf, nicht selten auch inmitten der Vegetation des abfallenden Flussufers. Mit vereinten Kräften und einer zur Absturzsicherung gereichten Hand meisterten die Frauen aber auch die komplizierteren Abfall-Bergungen an den abschüssigen Stellen des Ufers. Ganz viel Styropor in kleinen Fitzeln, das wohl vom Hochwasser angeschwemmt worden sei, hätten sie gefunden, berichteten die Helferinnen. Wenigstens ein bis zwei Quadratmeter freizuräumen, sei ihr ein Anliegen, sagte Anja Reinhardt, die in ihrer Freizeit gerne im Taunus spazieren geht und dabei ebenfalls wilden Müll aufsammelt. „Wir haben nur die eine Natur“, sagte sie und bekräftigte, wenigstens einen kleinen Beitrag für die Umwelt leisten zu wollen. Zigaretten und Kronkorken gehören für sie mit zu den schlimmsten, weil am mühsamsten vom Boden zu lösenden Abfällen. Die Leidenschaft fürs Müllentfernen lasse sie selbst im Urlaub in weit entfernten Ländern nicht los, erzählte sie, wenn sie beispielsweise beim Tauchen in Indonesien ins Meer geworfene Flip-Flops in großer Stückzahl aus dem Wasser berge.
Mit seiner Mutter war der sechsjährige Niklas zum Clean-up-day gekommen und mit Feuereifer bei der Sache. In der Kita Mainschiff, die Niklas besucht, hätten die Kinder bereits das Thema Umweltschutz besprochen und schon einmal Müll aufgesammelt. Ihr Sohn sei deswegen ganz motiviert, berichtete die Mutter erfreut. Und tatsächlich pickte der Junge mit dem Greifer akribisch und mit Ausdauer alles auf, was in den Abfallsack gehörte und nicht in die Landschaft und Natur.
Trugen die zahlreichen Helferinnen und Helfer hauptsächlich kleinteilige Abfälle zusammen, so wurden auch an einigen wenigen Stellen großformatiger Müll aufgefunden. So wurde auf dem Schlossplatz ein großes Gitter gefunden, in der Schwanheimer Straße illegal entsorgter Müll in größeren Mengen, bei den Schrebergärten an der Feldstraße Bauschutt, Pressspan- und Kunststoffplatten, Holz und Glas. Der Kelsterbacher Kommunalbetrieb erhielt hier den Auftrag, diesen Müll abzuholen. (wö)