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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 20/2024
Seite 4
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Minister bekräftigt Engagement für Fluglärmschutz

Verkehrsminister Mansoori (5.v.l.) besuchte die Fluglärmkommission, die Rosemarie Heilig (5.v.r.) verabschiedete.

Die Mitglieder der Fluglärmkommission begrüßten in der vergangenen Woche auf der 275. Sitzung der Fluglärmkommission den neuen hessischen Verkehrsminister Kaweh Mansoori, der zu einem Antrittsbesuch gekommen war. Der Minister erklärte die herausfordernde Situation, um mehr Schutz vor Fluglärm zu erreichen, und betonte die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen seinem Ministerium und der Kommission. Der Minister ist überzeugt, dass das wirtschaftliche Gedeihen des Flughafens eng mit seiner Akzeptanz im dicht besiedelten Rhein-Main-Gebiet verknüpft ist. „Der an unserem Standort seit Jahrzehnten bestehende Konsens, den Flughafen Frankfurt so lärmarm wie möglich zu betreiben und alle bestehenden technischen und flugbetrieblichen Möglichkeiten zur Lärmreduzierung auszuschöpfen, hat maßgeblich zur Erfolgsgeschichte des größten deutschen Flughafens beigetragen. Hier sehe ich auch künftig zuvorderst den Flughafen, die Airlines und die Flugsicherung in der Verantwortung. Auch das Land Hessen wird weiterhin Sorge dafür tragen, die Bevölkerung hinreichend vor Fluglärm zu schützen und den Erhalt gesunder Lebensbedingungen sicherzustellen. An den Auflagen zum Nachtflugverbot werden wir selbstverständlich auch während der Fußball-Europameisterschaft festhalten“, erklärte Mansoori.

Der Vorsitzende der Kommission, der Offenbacher Stadtrat Paul-Gerhard Weiß, dankte dem Minister für die klare Positionierung und erklärte: „Das Land Hessen muss auch in Zukunft seiner Verantwortung für die Gesundheit und Lebensqualität der Bevölkerung rund um den größten deutschen Flughafen gerecht werden. Minister Mansoori hat hierzu einen vielversprechenden Rahmen abgesteckt, den es nun mit konkreten Inhalten zu füllen gilt. Die Fluglärmkommission wird das Land dabei weiterhin fachkundig und kritisch beraten.“

Flugverfahren für Vermessungsflüge anpassen

Die FCS Flight Calibration Services GmbH führt nach den gesetzlichen Vorgaben regelmäßig Flüge zur Vermessung des Instrumenten-Lande-Systems (ILS) am Flughafen Frankfurt durch. Diese Vermessungsflüge finden aufgrund der betrieblichen Komplexität und notwendigen Sicherheitsanforderungen in der Regel nachts statt. Bisher erfolgte das Abdrehen nach einem Vermessungsflug erst ab einer Flughöhe von 3.000 Fuß nach einem geraden Steigflug, der teilweise über besiedelte Gebiete führte. Die Planungen der FCS sehen vor, die Flugverfahren für die Vermessungsflüge anzupassen, um die Flugstrecken zu verkürzen und den Überflug besiedelter Gebiete zu vermeiden. Künftig soll das Abdrehen bereits bis 400 Fuß erfolgen. Dadurch wird der Steigflug bis zu einer Höhe von 3.000 Fuß noch über dem Flughafengelände, teilweise auch über Industrie- oder Waldgebiet, durchgeführt. Um den Flug über besiedelte Gebiete zu vermeiden, soll die Abdrehrichtung (Norden oder Süden) verbindlich vorgegeben werden. Zusätzlich sollen Geschwindigkeitsvorgaben für den Steigflug die Spurtreue durch festere Kurvenradien verbessern. Durch diese Maßnahmen verkürzen sich die Flugstrecken pro Vermessungsflug erheblich. Insgesamt können durch die Anpassungen am Flughafen Frankfurt 15 Stunden Flugzeit pro Jahr eingespart werden.

Die Kommission begrüßte die vorgeschlagenen Änderungen der Flugverfahren für die Flugvermessung am Flughafen Frankfurt, die dazu führen sollen, dass der Überflug besiedelter Gebiete künftig vermieden und gleichzeitig die Gesamtflugzeit reduziert wird. Die Fluglärmschutzbeauftragte wurde gebeten, das Verfahren mit einem Monitoring zu begleiten und die Kommission über die Entwicklung der Vermessungsflüge regelmäßig zu informieren. Dabei sollen Aspekte wie die Anzahl der Flüge, laterale und vertikale Profile sowie die Flugzeiten berücksichtigt werden.

Rosemarie Heilig verabschiedet

Von den Mitgliedern verabschiedet wurde die stellvertretende Vorsitzende und Umweltdezernentin von Frankfurt, Rosemarie Heilig, die sich seit 2012 im Vorstand der Fluglärmkommission und in den letzten Jahren als stellvertretende Vorsitzende mit hohem persönlichen Engagement für den Schutz vor Fluglärm im Rhein-Main-Gebiet stark gemacht hatte. Der Vorsitzende der Kommission, Paul-Gerhard Weiß, bedauerte das Ausscheiden außerordentlich: „Frau Heilig war ein wichtiger Garant war für Stabilität und Professionalität der Arbeit der Fluglärmkommission, besonders in den schwierigen zurückliegenden Zeiten. Auf sie war immer Verlass. Wir können Frau Heilig für ihren Einsatz nur danken, ihr Beitrag hat einen Unterschied ausgemacht.“ (ka)