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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 20/2024
Seite 3
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Schwimmbad blickt auf normales Geschäftsjahr mit neuen Herausforderungen zurück

Für das Sport- und Wellnessbad war das Jahr 2023 das erste „richtig normale“ Geschäftsjahr nach Ende der Corona-Pandemie, wie der Betreiber GMF in seinem Geschäftsbericht darlegt. Das Schwimmbad wurde jedoch in mehreren Bereichen vor neue Herausforderungen gestellt. Diese waren eine ungeplante Brunnensanierung, Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Personal für Gastronomie und Reinigung sowie das regelwidrige, problematische Verhalten einiger Gäste, das den Einsatz von Sicherheitskräften notwendig machte.

Anfang des Jahres wurde festgestellt, dass die Pumpe des Brunnens, aus dem Badewasser gewonnen wird, ausgetauscht werden musste und ein Rohr gerissen war. Die Reparatur, der Austausch der Pumpe sowie die Revitalisierung des Brunnens zogen sich wegen Lieferschwierigkeiten bis in den Juli, sodass in dieser Zeit 6.000 Kubikmeter Trinkwasser mehr verbraucht wurden.

Aufgrund anhaltenden Personalmangels in den Bereichen Gastronomie und Reinigung mussten ab Juli 2023 die Öffnungszeiten verkürzt werden, was aber zu keinem gravierenden Besucherrückgang geführt hat. Ebenso wenig vermochte die, aufgrund gestiegener Kosten, angepasste Struktur der Eintrittspreise, die Besucher abzuschrecken.

Eine negative Entwicklung, die schon seit einigen Jahren zu beobachten ist, setzte sich auch im vergangenen Jahr fort: unangebrachtes Verhalten der Gäste des Bades. Darunter fallen fehlender Respekt – insbesondere gegenüber den Mitarbeiterinnen und weiblichen Badegästen –, grundsätzliches Weigern, die Haus- und Badeordnung einzuhalten, das Verschmutzen von Außenanlagen, Duschen und Toiletten sowie grenzwertige Äußerungen – persönlich und in den sozialen Medien. Um die Regeln besser durchzusetzen, hat das Schwimmbad in Absprache mit der Stadt an den Wochenenden einen Sicherheitsdienst akquiriert, der im Bad nach dem Rechten sieht und das Personal unterstützt. Die Anwesenheit des Sicherheitsdienstes hatte offenbar abschreckende Wirkung, es mussten lediglich vier Hausverbote ausgesprochen werden.

Die Besucherentwicklung war bis Ende Juni 2023 mit absolutem Traumwetter und keinem Sonntag unter tausend Gästen sehr positiv. Allerdings war das Wetter von Mitte Juli bis Ende August weit weniger prächtig, sodass die Sommersaison insgesamt nur als durchwachsen beurteilt werden kann. Insgesamt kamen im Jahr 2023 142.519 Besucher ins Sport- und Wellnessbad, rund 7.500 mehr als im Vorjahr. Der Zuwachs beruht hauptsächlich auf gestiegenen Besucherzahlen im Saunabereich, der gut 5.000 Besucher über dem Wert von 2022 lag. Das Bad verzeichnete auch einen steigenden Umsatz, er stieg von 1,25 Millionen Euro im Jahr 2022 auf rund 1,6 Millionen Euro im Jahr 2023. Diese gute Entwicklung ist auf die angehobenen Tarife als auch auf das Plus bei den Besucherzahlen zurückzuführen.

Im Sport- und Wellnessbad waren vergangenes Jahr zwölf Personen in Vollzeit beschäftigt, 13 in Teilzeit sowie 14 auf geringfügiger Basis. Insgesamt beliefen sich die Kosten für die Arbeitsentgelte der Beschäftigten auf rund 1,12 Millionen Euro. Um Personallücken zu schließen, wurden Personaldienstleister in Anspruch genommen, die rund 131.500 Euro für ihre Leistungen berechneten. Zusätzlich mussten rund 4.100 Euro für den Sicherheitsdienst bezahlt werden.

Die Energiekosten (Strom und Wärme) sind neben den Personalkosten die größten Kostenfaktoren im Bad. Zwar ist der Stromverbrauch im vergangenen Jahr von rund 993.300 auf 964.200 Kilowattstunden gesunken, aber die Kosten haben sich mehr als verdoppelt – von 100.000 auf 246.000 Euro. Der Wärmeverbrauch ist leicht gestiegen, von 2,054 auf 2,055 Megawattstunden. Hauptgrund dafür ist der teils heftige Wintereinbruch im November und Dezember 2023 sowie die insgesamt kälteren Witterungsbedingungen. Durch die Optimierung der Wasseraufbereitung und neue Ultrafiltration im Kinderbecken wurde indes Wärme eingespart. Die Kostensteigerung für Fernwärme – von 131.500 auf 151.000 Euro – hielt sich in Grenzen. Der Trinkwasserverbrauch ist im vergangenen Jahr wegen der Brunnensanierung um 6.000 auf 16.725 auf Kubikmeter angestiegen, liegt damit aber noch deutlich niedriger als in den Jahren vor der Corona-Pandemie. Die Kosten für Wasser sind von 17.700 auf 29.400 Euro angestiegen.

Insgesamt hat sich für das Jahr 2023 ein Zuschussbedarf für den laufenden Betrieb des Bades von 781.000 Euro ergeben (63.700 Euro weniger als im Jahr 2022), für den die Stadt Kelsterbach aufkommt. Zusätzlich wurden 2023 Investitionen in Höhe von 19.000 Euro getätigt.

(wö)