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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 20/2025
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Neubau der Karl-Treutel-Schule: Gremien informieren sich über Baufortschritt

Die Arbeiten am Neubau der KTS biegen langsam auf die Zielgrade ein.

In wenigen Monaten tummeln sich hier täglich die Schülerinnen und Schüler der KTS.

Hier entstehen die Lernlandschaften für das neue Bildungskonzept der KTS.

Der Baufortschritt der neuen Sporthalle konnte die anwesenden Gremienmitglieder ebenfalls beeindrucken.

Eines der ambitioniertesten Bauprojekte in der Geschichte Kelsterbachs geht mit großen Schritten in Richtung Zielgerade. Rund sieben Monate nach dem Richtfest konnten sich Mitglieder der städtischen Gremien Anfang der Woche ein Bild vom aktuellen Sachstand des Neubaus der Karl-Treutel-Schule (KTS) machen. Bauleiter Mark Schmidt-Conrad vom Generalunternehmer Hochtief führte die rund 30-köpfige Gruppe über das 3,2 Hektar große Baufeld. Bevor es in das zukünftige Schulgebäude ging, zeigte er zunächst in Höhe der sich noch in der Entstehung befindlichen Außensportanlage eine von mehreren Rigolen, die auf dem Gelände eingebracht werden. In diesen wird Regenwasser gesammelt, das dann direkt vor Ort im Boden versickern kann. Zudem gebe es weitere Versickerungsmethoden, durch die gewährleistet werde, dass Regenwasser auf dem Gelände bleibt und nicht in die Kanalisation abfließt.

Aktuell arbeiten zwischen 70 und 80 Mitarbeiter der verschiedenen Gewerke täglich von 7 Uhr bis 18 Uhr daran, dass die Baustelle fristgerecht abgeschlossen werden kann. Von der Außenanlage bis zu den Technik-Gewerken, vom Parkett bis zu den Fliesen, vom Trockenbau bis zu den Malerarbeiten – überall gingen die Arbeiten mit großen Schritten in Richtung Endspurt, so Schmidt-Conrad, der die Gremienmitglieder anschließend in das eigentliche Schulgebäude, das aus drei jeweils zweistöckigen Lernhäusern besteht, führte. Schon in der Aula, die in einigen Monaten Tag für Tag von Schülerinnen und Schülern durch den Haupteingang betreten wird, konnte ein erster Eindruck vermittelt werden, wie hell und einladend die neue Schule sein wird. Dies passt zu dem neuen, offenen Konzept mit Lernlandschaften und Kreativräumen, durch das die Schule nicht nur ein Ort des Lernens, sondern auch ein Stück Heimat sein soll. Dazu gehört, dass es in jedem Trakt einen Garderobenbereich gibt, in dem die Kinder ihre Straßenschuhe aus- und ihre Hausschuhe anziehen. Besonders freue sie sich über die neuen Toilettenbereiche, so KTS-Schulleiterin Christiane Giese. Momentan sei es so, dass die Toilettenanlagen von allen Schülerinnen und Schülern gemeinsam genutzt werden, was immer wieder zu Stresssituationen führe. Wenn es in der neuen Schule Toiletten gibt, die nur noch von drei bis vier Klassen genutzt werden, erwarte sie sich davon eine enorme Entspannung.

Schmidt-Conrad erläuterte den Anwesenden des Weiteren das besondere Entsorgungskonzept auf der Baustelle: Allen Gewerken stehen zentrale Sammelstellen für zu entsorgendes Material zur Verfügung. Die Gewerke müssen sich nicht selbst, wie sonst üblich, getrennt um die Entsorgung kümmern, dies wird hier zentral geregelt. Daher sehe die Baustelle insgesamt sehr aufgeräumt aus. Besonders sei bei diesem Bauprojekt auch die praktizierte Materialökologie: Jeder Baustoff, ob Grundierung, Farbe oder Abdichtungsmittel, muss bestimmte Kriterien erfüllen, bevor er zum Einsatz kommen kann. Erst, wenn der Stoff von einem zertifizierten Büro freigegeben wird, kann er verwendet werden. Dies werde genau dokumentiert, denn wenn nicht klar ersichtlich ist, dass nur die genehmigten Baustoffe eingesetzt wurden, könnten der Stadt wichtige Fördermittel entgehen.

Der Bauleiter führte die Gruppe anschließend in einen Muster-Klassenraum, in dem nicht nur die Farbgebung getestet, sondern auch Messungen in verschiedenen Bereichen wie Schall, Lüftung oder Dämmung durchgeführt werden. Giese zeigte sich begeistert, würde das neue Gebäude das pädagogische Arbeiten doch sehr viel besser ermöglichen, als es aktuell der Fall sei. Als besonders gut werte sie, dass die Schule mit ihren vielen Kindern – aktuell sind es rund 550 Schülerinnen und Schüler – auf kleinere Einheiten runtergebrochen werden könnten. „Hier wird dann alles kleiner und familiärer, das gibt unserer Arbeit ganz neue Möglichkeiten.“

Nach einem kurzen Abstecher in den Keller, in dem ein Großteil der Technik verbaut ist, ging es für die Besucher in die neue Sporthalle, die nach Fertigstellung den modernsten Ansprüchen genügen werde, so Schmidt-Conrad. In der als Zweifeldsporthalle geplanten Anlage werde es unter anderem eine Multi-Motion Kletteranlage, elektrisch herausfahrbare Handballtore, Basketballkörbe und vieles mehr geben, so dass sich die Halle für nahezu alle Sportarten eigne. In dem alten Bestandsgebäude werde aktuell zudem eine Umkleide barrierefrei umgebaut. Genutzt werde die Sporthalle nicht nur von der KTS-Schülerschaft. Abends und an den Wochenenden stehe sie auch Vereinen zur Verfügung, konstatiert Bürgermeister Manfred Ockel, der sich abschließend bei Schmidt-Conrad für eine interessante Führung über die Baustelle bedankte. Auch in der Verwaltung bereite man sich bereits auf den Abschluss der Arbeiten vor. So sei eine Arbeitsgruppe gegründet worden, die sich nur mit dem Umzug beschäftige, denn dieser werde logistisch eine große Herausforderung. Bevor es dann in der neuen KTS das erste Mal zum Unterricht läute, werde es noch einen Tag der offenen Tür geben, an dem sich alle Interessierten einmal die Schule anschauen können, versprach der Bürgermeister. (sb)