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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 21/2025
Seite 3
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Polizeipräsidium Südhessen veröffentlicht die Verkehrsunfallstatistik 2024

Historisch niedriger Stand an Schwerverletzten – 36 tödlich verunglückte Personen – Leicht sinkende Verkehrsunfallzahlen (- 0,79 Prozent)

Im Jahr 2024 wurden 24.535 Verkehrsunfälle in Südhessen polizeilich registriert und somit 0,79 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die Zahl der schwerverletzten Personen stellt mit 489 den niedrigsten Wert seit Einführung der elektronischen Unfallerfassung im Jahr 2006 dar. Der deutliche Rückgang der Schwerverletzten um fast ein Fünftel (-18,64 Prozent) ist besonders erfreulich.

Die Zahl der tödlich verunglückten Personen bewegt sich weiterhin im langjährigen Mittel. Insgesamt wurden 15 Personen in Personenkraftwagen, eine Person in einem Lastkraftwagen, neun Kraftradfahrende und vier Pedelec- bzw. Fahrradfahrende tödlich verletzt. Im Zusammenhang mit Verkehrsunfällen verstarben zudem insgesamt sieben Fußgängerinnen und Fußgänger. In fast 60 Prozent der Fälle kam die unfallverursachende Person selbst zu Tode. Es bleibt oberstes Ziel der Polizei, die Zahl der Verkehrstoten langfristig zu senken.

Kelsterbach

2024 bedeutete für Kelsterbach insgesamt 432 Unfälle im Straßenverkehr. Darunter waren 39 Unfälle mit leichten Personenschäden und weitere sechs Unfälle mit Schwerverletzten. Leider kam es auch zu einem tödlichen Unfall, als im Februar ein Fahrer auf der B43 in den Gegenverkehr geriet und einen PKW erfasste, dessen Fahrer starb.

Die meisten Unfälle sind jedoch sogenannte Parkrempler oder auch Unfälle beim Verlassen des PKW´s, wenn eine Tür an die andere stößt, wie Polizeioberkommissar Tim Maistryszin von der Polizeidirektion Groß-Gerau sagt. Aber es gab auch 24 Unfälle, bei denen Fahrradfahrer involviert waren sowie acht Alkohol- und Drogedelikte, die die Polizei aufnahm. „Stellen wir Fahrer fest, die keinen klaren Blick haben, wird der Alkohol- und THC-Wert geprüft. Seit der Legalisierung von Cannabis gibt es definitiv eine Häufung von Fahrenden unter Drogeneinfluss.“ Dies wird beim ersten Verstoß als Ordnungswidrigkeit festgestellt und zieht eine Strafe von rund 500 Euro Bußgeld und einen Monat Fahrverbot nach sich.

Unauffällig waren indess verschiedene Altergruppen, so gab es weder besonders viele Unfälle bei Fahranfängerinnen und Fahranfängern, noch bei älteren Fahrerinnen und Fahrern. „Generell legt die Polizei viel Wert auf präventive Gespräche“, so Maistryszin.

Drogenkonsum

Der Einfluss berauschender Mittel stellt seit Jahren einen Schwerpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit in Südhessen dar. Mit der Änderung der gesetzlichen Vorgaben zum Cannabiskonsum ist dieser Thematik noch mehr Bedeutung zugekommen. Die intensiven Kontrolltätigkeiten der letzten Jahre führten zu einer hohen Anzahl an entdeckten Fahrten unter dem Einfluss berauschender Mittel. Die Anzahl folgenloser Fahrten unter dem Einfluss von Drogen bewegt sich auf dem Vorjahresniveau, sodass die Auswirkungen der Teillegalisierung von Cannabis, auch angesichts des zu erwartenden Dunkelfeldes, nicht messbar sind. Der Konsum legaler, wie illegaler Rauschmittel ist im Sinne der Verkehrssicherheit kritisch zu betrachten.

Die Polizei verfolgt mit vielfältigen Maßnahmen das Ziel, den Straßenverkehr für alle Beteiligten so sicher wie möglich zu gestalten. Hierzu zählen Verkehrskontrollen hinsichtlich der Fahrtauglichkeit, des technischen Zustands der Fahrzeuge sowie der gefahrenen Geschwindigkeit. Für Fahranfängerinnen und Fahranfänger werden zahlreiche Veranstaltungen an Schulen durchgeführt. Seniorinnen und Senioren können an Informationsveranstaltungen, Trainings mit dem Pedelec oder dem Rollator teilnehmen. Für Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer finden im Rahmen der hessenweiten Kampagne "Du hast es in der Hand - Überlasse nichts dem Unfall" geführte "Biker Safety-Touren" statt.

Auch Motorradfahrende sind im Bereich des Polizeipräsidiums Südhessen nach wie vor ein wichtiger Aspekt hinsichtlich der Verkehrssicherheit. Aus diesem Grund werden zahlreiche präventive und repressive Maßnahmen durchgeführt, welche die Zahl verunglückter Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer sowie die Lärmbelastung für Anwohnerinnen und Anwohner verringern sollen.

"Wir verzeichnen bei Verkehrsunfällen mit schwerverletzten Personen einen deutlichen Rückgang. Das ist sehr erfreulich. Dennoch ist natürlich jeder Verunglückte im Straßenverkehr einer zu viel. Das Polizeipräsidium Südhessen unternimmt eine ganze Menge, um alle Verkehrsteilnehmer zu schützen. Das Wichtigste zur Verhütung von Verkehrsunfällen ist aber gegenseitige Rücksichtnahme, Verständnis und Gelassenheit im Straßenverkehr", betont Polizeipräsident Björn Gutzeit.

In den letzten Jahren hat subjektiv die Nutzung des Mobiltelefons während der Fahrt enorm zugenommen. Diese unnötige Ablenkung beeinträchtigt die Sicherheit aller. Die Polizei rät: „Im Straßenverkehr haben Sie Ihre Sicherheit, wie auch die der anderen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer in der Hand, nicht das Mobiltelefon. Nehmen Sie aufmerksam und den Verkehrsregeln entsprechend am Straßenverkehr teil, lassen Sie das Mobiltelefon in der Tasche und tragen Sie aktiv dazu bei, dass unsere Straßen sicherer werden.“ (ots/ana)