Die evangelische Kirche in Deutschland sieht sich seit langem mit einem stetigen Rückgang der Gemeindeglieder konfrontiert. Seit den 1980er Jahren hat die Landeskirche in Hessen und Nassau (EKHN) ungefähr die Hälfte der Gemeindeglieder verloren. Aufgrund dieses Trends und des damit verbundenen Rückgangs der finanziellen Mittel hat die Landeskirche den Reformationsprozess „ekhn2030“ initiiert. Das Ziel dieses Prozesses ist, in Nachbarschaftsräumen gemeindeübergreifend Ressourcen zu bündeln und die Kosten für die Unterhaltung von Gebäuden zu reduzieren. Dadurch sollen die jährlichen Ausgaben von rund 700 Millionen Euro um 140 Millionen Euro im Jahr 2030 reduziert werden.
Nach einer ersten Einschätzung der zuständigen Kirchenarchitektin sind die Christuskirche und die St. Martinskirche, sowie die Pfarrhäuser der beiden Gemeinden nicht von den Sparmaßnahmen betroffen. Anders sieht es bei den Gemeindehäusern der Kelsterbacher Gemeinden aus: von aktuell ca. 490 m2 werden in Zukunft nur noch etwa 220 m2 von der Landeskirche finanziert. Zwar gibt es seitens der Landeskirche keinen Zwang zur Veräußerung von Gebäuden, aber bei Unterhaltskosten im fünfstelligen Bereich je Gemeindehaus, ist eine Eigenfinanzierung auf Dauer nicht realisierbar.
Der Kirchenvorstand der St. Martinsgemeinde lädt alle Interessierten ein, sich bei einer Gemeindeversammlung am Sonntag, den 16. Juni um 10:30 Uhr im Gemeindehaus „Haus Feste Burg“über den Entwicklungsprozess ekhn2030 und die Auswirkungen für die Gemeinde(n) zu informieren und gemeinsam mit Dekanin Heike Mause und Bürgermeister Manfred Ockel zu diskutieren.