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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 23/2024
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Gremienmitglieder besuchen IGS und Baustelle der neuen KTS

In den Clustern C und D der IGS stehen die Sanierungsarbeiten an.

Während der Sanierungsarbeiten findet der Unterricht für die betroffenen Schulklassen in Containern statt.

Der Rundgang über die Baustelle des KTS-Neubaus begann an der zukünftigen Sporthalle.

Der Rohbau des Schulgebäudes nimmt Formen an.

An den Schulen in Kelsterbach wird derzeit nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch viel gebaut. Während die Bürgermeister-Hardt-Schule (BHS) und die Integrierte Gesamtschule (IGS) aufwendig saniert werden, bekommt die Karl-Treutel-Schule (KTS) gleich ein ganz neues Schulgebäude. Um sich ein Bild von den Arbeiten und deren Fortschritt zu machen, haben Mitglieder der Ausschüsse und des Magistrats am Montag zunächst die IGS und die Baustelle für den Neubau der KTS besucht, die Besichtigung der BHS folgt dann in 14 Tagen.

In der IGS stellte Christian Husermann vom Ingenieurbüro ITG aus Sankt Wendel den aktuellen Stand der Sanierungsarbeiten in den Clustern C und D vor. Wie in den Clustern A und B, in denen die Arbeiten bereits abgeschlossen sind, wird hier in den Klassenräumen und den Flurbereichen die unter der Decke liegende Technik komplett erneuert. Bei dem Rundgang zeigte sich, wie aufwendig sich die Installation eines neuen Heiz- und Lüftungssystems in dem betagten Schulgebäude gestaltet. Dass sich der Aufwand lohnt, wurde beim Besuch eines Klassenzimmers in Cluster B deutlich, in dem schon die neue Lüftungsanlage in Betrieb ist. „Auch wenn die neue Lüftung nicht völlig geräuschlos ist, ist das kein Vergleich zu den alten Geräten“, berichtet Schulleiterin Barbara Jühe. Wenn diese angesprungen seien, habe man das Gefühl gehabt, die ganze Schule hebe gleich ab.

Jühe und ihr Stellvertreter Christian Reschke erläuterten den Anwesenden anschließend die Auswirkungen, die solch umfangreiche, mehrere Jahre andauernde Baumaßnahmen auf den alltäglichen Unterrichtsbetrieb, auf die Schülerschaft und die Lehrkräfte haben. Gerade durch den Neubau der KTS fehle der IGS eine große Freifläche. „Es ist eng und es kommt derzeit zu so vielen Konflikten und Spannungen wie noch nie“, so Jühe. Um dem zu begegnen, müssten verschiedene Maßnahmen ausgetestet werden. Eine Idee sei, den Zeitrhythmus derart zu straffen, dass den Jugendlichen mehr Zeit bleibt, ihre aufgestaute Energie außerhalb der Schule abzubauen. Auch für das Kollegium seien die zunehmenden Konfliktsituationen und der andauernde Baulärm sehr stressig. So komme es immer wieder zu daraus resultierenden Krankmeldungen, was sich wiederum negativ auf den Unterricht auswirke, so Jühe und Reschke. Der stellvertretende Schulleiter drückte zudem seine Hoffnung aus, dass nach den Sanierungsarbeiten nicht gleich die nächste Baustelle aufgemacht werde: „Wenn schon mal alles gemacht wird, dann bitte so, dass wir danach ein paar Jahre Ruhe haben.“

Während der aktuellen Baumaßnahmen sind die betroffenen Schulklassen der Cluster C und D in einer Containeranlage untergebracht, die im Rahmen der Begehung ebenfalls besichtigt wurde. Die Container werden voraussichtlich zwei bis drei Jahre im Einsatz sein. Allerdings, so merkte Ayse Wierske vom Team Hochbau der Stadt an, müssten die Schülerinnen und Schüler, die jetzt Unterricht in den Containern haben, nicht die ganze Zeit über dort bleiben: „Sobald ein Abschnitt fertig ist, ziehen die Kinder zurück in ihre Klassen.“

Rohbau der neuen KTS nimmt Formen an

Von der IGS aus ging es für die Gremienmitglieder auf die angrenzende Baustelle des Neubaus der KTS, eines der ambitioniertesten und auch teuersten Bauvorhaben in der Geschichte der Stadt Kelsterbach. Nach einer kurzen Begrüßung durch Peter Hartmann, Hochtief-Niederlassungsleiter in Frankfurt, führte Bauleiter Tobias Lupek die rund fünfundzwanzigköpfige Besuchergruppe über das 3,2 Hektar große Baufeld, von der künftigen Sporthalle über die Außenanlage hin zum durch die fertig gegossenen Bodenplatten im Grundriss bereits erkennbaren Schulgebäude. Dies werde nach Fertigstellung aus drei jeweils zweistöckigen Lernhäusern bestehen, die eine Brutto-Geschossfläche von 10.000 Quadratmetern haben, so Lupek. Auch wenn es nur zwei Geschosse gebe, werde am Ende genügend Platz für die Lernlandschaften, Kreativräume, die Verwaltung und die Schulkindbetreuung zur Verfügung stehen.

Bei dem Rundgang erläuterte Lupek, dass beim Bau großer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt werde. Ein Grund dafür sei, dass gewisse Standards erfüllt werden müssten, um Zertifikate zu erhalten, die wiederum für die Auszahlung von Fördermitteln notwendig seien. So werde beispielsweise alles, was machbar sei, mit Mauerwerk statt mit Beton hergestellt, denn weißes Mauerwerk sei für die Energieeffizienz und damit für den Erhalt der Zertifikate besser als grauer Beton.

Für das Gebäude ist schlussendlich ein Plus-Energiestandard anvisiert. Das bedeutet, dass die Grundschule mehr Energie erzeugen muss, als sie verbraucht. Dafür werden auf den Dächern der drei Häuser Photovoltaik-Anlagen installiert. Auch das Lüftungssystem, das mit einer effizienten Wärmerückgewinnung und einem intelligenten Abluft- und Speichersystem arbeitet, soll zum Erreichen des Plus-Energiestandards beitragen.

Den Ablauf der Baumaßnahmen betreffend erklärte Lupek, dass die Arbeiten momentan genau im Zeitplan lägen. Bis Mitte August soll der Rohbau fertig sein und die übrigen Arbeiten im Oktober 2025 abgeschlossen werden, so dass mit einem Unterrichtsbeginn am neuen Standort im Januar 2026 gerechnet werden könne. Bürgermeister Manfred Ockel bedankte sich für die interessante und informative Führung. Es sei erfreulich, dass die Arbeiten nach Plan verliefen und er wünschte dem gesamten Team weiterhin viel Erfolg. Abschließend versprach er: „Zum Richtfest sehen wir uns wieder.“

Wer den Fortschritt des KTS-Neubaus selbst beobachten möchte, findet aktuelle Webcam-Bilder und Zeitraffer-Aufnahmen im Internet unter neubau-kts-kelsterbach.de (sb)