Ein "Prosit" auf das Äpplerfest: (vl.) Bürgermeister Manfred Ockel und Holger Schumann, Vorsitzender der Schnaaken
Am späten Nachmittag füllte sich der Rathausplatz.
Die Band Rosch sorgte für die musikalische Untermalung der sehr guten Stimmung auf dem Fest.
Am Abend fand das Äpplerfest seinen Höhepunkt.
Für Holger Schumann und das Team der Schnaaken war der Umzug des Äpplerfests auf den Rathausplatz ein voller Erfolg.
Bei 34 Grad glühte der Rathausplatz am vergangenen Samstag ohnehin schon. Doch die Besucherinnen und Besucher des Äpplerfests, das erstmals zentral in der Stadtmitte veranstaltet wurde, sorgten dafür, dass es auf dem Areal so richtig heiß zuging. Das Team der Schnaaken, dem „etwas anderen Kelsterbacher Kulturverein“, hatte dort das Äpplerfest ausgerichtet, das in den vergangenen Jahren am Segelfliegerheim und davor am Hinkelstein stattgefunden hatte.
Für Holger Schumann was es die erste Veranstaltung in seiner Funktion als Vorsitzender, die er im Frühjahr von seinem langjährigen Vorgänger Heiko Langelotz übernommen hatte. Es sei eigentlich alles so wie immer, mit dem Unterschied, dass er in diesem Jahr nicht zum Dienst am Grill eingeteilt sei, sondern allgemein schauen müsse, dass alles funktioniert. Da es im Verein so viele helfende Hände gebe, die sich bei dem Fest engagierten, sei das aber gar kein Problem. „Ohne das Team geht es einfach nicht“, so Schumann. Trotz der extremen Hitze hätten in Summe über 30 Schnaaken mitgewirkt – von verschiedenen Vorbereitungen wie Einkauf und Planung, über den Aufbau und Abbau bis in die Nacht, bis hin zum Standdienst, der zum Teil in Doppel- und Dreifachschichten absolviert wurde.
Stolz sei er auf das Engagement des Vereinsnachwuchs, zu dem auch sein eigener Sohn gehört: „Die Jugend ist erfreulicherweise sehr aktiv am Start. Es gibt seit kurzem eine „Jugendgruppe“ innerhalb der Schnaaken, die sich um Social Media kümmert, aber auch im kommenden Jahr voraussichtlich ihre erste eigene Veranstaltungsidee plant und natürlich unter Mithilfe aller Schnaaken durchführen wird. Ideen werden gerade gesammelt. Beim Äpplerfest war die Jugend auch vielfältig im Einsatz: am Grill, beim Ausschank und Verkauf sowie bei der Kinderbetreuung. Wir sind sehr froh über diese Einbindung und das Engagement der Jugend.“ Schumann sei generell glücklich darüber, dass so viele Mitglieder dabei helfen, den Verein am Leben zu halten und so auch etwas für die Stadt tun.
Dankbar sei er auch für die gute Kooperation mit Bürgermeister Manfred Ockel sowie Lorenz Winson und seinem Team des städtischen Kulturamtes. Diese Unterstützung habe es möglich gemacht, dass das seit 2014 vom Verein ausgerichtete Äpplerfest in diesem Jahr auf den zentralen Rathausplatz umziehen konnte. „Das Segelfliegerheim war für uns logistisch zwar super, weil es direkt an unserem Lager liegt. Leider ist es aber zu weit weg vom Schuss und es kommt dort keinerlei ′Laufkundschaft′ vorbei“, erklärt Schumann. Hier dagegen kämen viele Menschen auch einfach so vorbei, um zu schauen, was los ist. Er sei sehr glücklich über den guten Zuspruch, auch wenn der Platz in den ersten Stunden aufgrund der Hitze eher spärlich gefüllt war. Das änderte sich zum frühen Abend hin aber schlagartig und auch ein kurzer Regenschauer konnte die stetig steigenden Besucherzahlen nicht minimieren. „Mehr geht eigentlich nicht“, sagte Bürgermeister Ockel, der sich ebenfalls darüber freute, dass der Rathausplatz an diesem Tag derart mit Leben erfüllt war. Auch Thorsten Schreiner, Vorsitzender des Vereinsrings, fand nur lobende Worte: „Als Vereinsringsvorsitzender begrüße ich natürlich, wenn Vereine mit ihren engagierten Teams und tollen Ideen den Kelsterbacher Kulturkalender bereichern. Die Schnaaken erweisen sich seit Jahren als kultureller Mehrwert mit Lokalkolorit.“
Neben einer zum Abend aufkommenden leichten Brise sorgten auch zahlreiche Kaltgetränke für Abkühlung der Gäste. Neben dem namensgebenden Apfelwein gab es auch verschiedene Softdrinks, Mispelchen oder „Äpplerol-Spritz“ im Angebot. Gegen den Hunger halfen Bratwurst, Steak, Handkäs und Spundekäs. All das wurde von dem engagierten Team stets mit einem Lächeln oder einem kurzen Plausch serviert. Für die jungen Festbesucher wurde ebenfalls etwas geboten. Eine Hüpfburg, Glitzertattoos und Planschbecken sorgten dafür, dass neben Musik und Stimmengewirr auch herzliches Kinderlachen über den Platz schallte.
Am Rathaus Neubau erfuhr die Ladefläche des LKWs, der von den Schnaaken schon des Öfteren für den Kerwe-Umzug genutzt wurde, anlässlich des aktuellen Äpplerfests eine förderliche Zweckerweiterung. Sie diente ab 19 Uhr der Band Rosch aus Taunusstein als Bühne. Das Quintett musste aufgrund der Erkrankung eines Bandmitglieds in reduzierter Besetzung auftreten. Dies tat der guten Stimmung, die sie mit Cover-Versionen verschiedener Rock-Klassiker und Pop-Hits etablierten, keinen Abbruch. Songs wie Queens „Another one bites the dust“, „Because the Night“ von Bruce Springsteen, Lynyrd Skynyrds Hymne „Sweet Home Alabama“ oder der Mega-Hit „Get Lucky“ – dargeboten in einer mitreißenden Rock-Version – lieferten die perfekte Untermalung für das fröhliche Beisammensein der Festbesucher. Für Frontfrau Sonja Redweik war der Auftritt einmal mehr ein Heimspiel, da die Kelsterbacherin schon lange bei den Schnaaken aktiv war, bevor sie ihr Gesangstalent regelmäßig bei Auftritten der Band Rosch unter Beweis stellte.
Um 22 Uhr wurde es dann langsam ruhiger auf dem Platz vor dem Rathaus. Für Holger Schumann Zeit, ein Fazit zu ziehen: „Auch wenn es für uns logistisch deutlich mehr Aufwand bedeutet, war der Umzug auf den Rathausplatz ein voller Erfolg.“