Aufräumarbeiten auf der Mainstraße nach dem Sturm.
Viele Menschen kamen spontan, um bei den Aufräumarbeiten zu helfen.
Abgebrochene Äste hinterließen so manchen Sachschaden.
Die Einsatzkräfte waren bis tief in die Nacht im Einsatz.
Die Ruhe nach dem Sturm.
Am Donnerstag vergangener Woche sorgte das Sturmtief „Lambert“ in Teilen Deutschlands für Unwetter mit Starkregen und Orkanböen, die auch in Kelsterbach ihre Spuren hinterlassen haben. Zum Glück wurden keine Personenschäden gemeldet, dafür sorgte der Sturm aber innerhalb weniger Minuten für einigen Sachschaden: So fiel in der Staufenstraße ein großer Baum direkt auf einen geparkten Kleinwagen und beschädigte zudem das Dach sowie die Fassade eines angrenzenden Wohnhauses. Auch in der Mainstraße krachte ein abgebrochener großer Ast auf ein abgestelltes Auto. Außerdem wurden von einigen Dächern Ziegel losgerissen. In der gesamten Kelsterbacher Gemarkung wurden etliche Bäume vom Sturm beschädigt oder ganz umgerissen.
Die Freiwillige Feuerwehr Kelsterbach war bis etwa 3 Uhr morgens im Einsatz und arbeitete über 70 Einsatzstellen ab. Verstärkung kam von Feuerwehren aus Nauheim, Bischofsheim, Riedstadt, Rüsselsheim und Groß-Gerau, außerdem sorgte das Deutsche Rote Kreuz Raunheim-Kelsterbach für die Versorgung der Einsatzkräfte. Auch der Kelsterbacher Kommunalbetrieb (KKB) war mit allen verfügbaren Kräften zur Stelle. Insgesamt waren weit über hundert Feuerwehrleute, KKB-Beschäftigte und Rettungskräfte im Einsatz. Sie waren hauptsächlich damit beschäftigt, umgestürzte Bäume von Straßen und Wegen zu entfernen und beschädigte Dächer zu sichern, wobei mehrere Leiterfahrzeuge zum Einsatz kamen. Wasserschäden wie vollgelaufene Keller infolge des Starkregens wurden dagegen nur in sehr geringer Zahl gemeldet.
Bürgermeister Manfred Ockel, der am Abend auf der Mainstraße im besonders betroffenen Unterdorf mit anpackte, lobte die Hilfsbereitschaft der Menschen: „Das war ein sehr gutes Miteinander. Hier sind viele Anwohner spontan gekommen, um bei den Aufräumarbeiten zu helfen, das war wirklich eindrucksvoll“, so Ockel. Er dankte allen beteiligten Einsatzkräften sowie den Einwohnerinnen und Einwohnern, die mitgeholfen haben, für ihr vorbildliches Engagement.
In den Tagen nach dem Sturm war die Kelsterbacher Feuerwehr weiterhin mit Nachkontrollen beschäftigt, besonders an solchen Stellen, die im Dunkeln nicht gut einsehbar waren. Auch der KKB hatte im Nachgang alle Hände voll zu tun – und die Arbeit ist noch nicht vorbei: „Wir werden alles in allem gut zwei Wochen mit den Aufräumarbeiten und Nacharbeiten wie der Kronenpflege und Kappung beschäftigt sein“, sagt KKB-Betriebsleiter Martin Klepper. Vorrangig standen die Kontrolle und Sicherung von besonders kritischen Bereichen, an denen eine akute Gefahr für die Menschen ausging, auf der Agenda. Zu diesen Bereichen gehörte der Friedhof, der einige Tage gesperrt bleiben musste. Auch Teile des Südparks, des Mainuferwegs und einige Spielplätze waren nach dem Sturm aus Sicherheitsgründen vorläufig nicht zugänglich.
Im Kelsterbacher Wald wurden nur wenige Schäden festgestellt. „Da sind wir glimpflich weggekommen“, so Klepper. Lediglich einige umgestürzte Bäume auf Hauptwegen mussten entfernt werden. Da aber von in den Bäumen hängenden Kronenmaterial und Bäumen, die nachkippen könnten, noch erhebliche Gefahren ausgingen, wurde davon abgeraten, in den Tagen nach dem Unwetter in den Wald zu gehen.
Den Großteil der Baumschäden gab es aber im innerstädtischen Bereich. Der KKB weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass private Bäume auch dann, wenn sie auf öffentliches Gelände gestürzt sind und von der Feuerwehr zerkleinert wurden, von den Eigentümern selbst entsorgt werden müssen. Das Holz kann beim Wertstoffhof abgegeben werden. (sb/wö)