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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 27/2024
Seite 3
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Stadt will stillgelegte Bahntrasse in „Greenlane Kelsterbach“ umwandeln

Die Grafik zeigt den geplanten Verlauf der Greenlane Kelsterbach von der Mainhöhe bis zum Staudenweiher.

Die Stadt Kelsterbach plant, die stillgelegte Bahntrasse, die in Höhe des Verkehrskreisels an der Mainhöhe vom Hauptschienenweg abzweigt und in einem langen Bogen durchs Gewerbegebiet nach Südosten bis zum Staudenweiher führt, zu einer als Fuß- und Radwegeverbindung angelegten Parkroute umzugestalten. Perspektivisch ist daran gedacht, die neue Route mittels einer Fußgängerbrücke oder einer Fähre über den Main nach Hattersheim hinüber zu verlängern und so eine direkte Radwegverbindung zwischen dem Vordertaunus und dem Flughafen zu schaffen. Die Kosten des Projekts werden auf 9,32 Millionen Euro geschätzt, sechs Millionen davon will die Stadt Kelsterbach mit Fördermitteln des Bundes abdecken. Deshalb hat der Magistrat der Stadt bereits vor einigen Wochen einen entsprechenden Antrag für das Förderprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ beim Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gestellt. Außerdem erhofft sich die Stadt eine ergänzende Finanzierung über die Regionalparkroute Rhein-Main, so dass der Eigenanteil an den Projektkosten drei Millionen Euro betragen würde.

Die neu zu schaffende Mobilitätsachse soll lokale Naherholungsziele wie den Südpark und den Mainuferradweg verknüpfen, direkt an den Frankfurter Flughafen angebunden werden und einen hochwertigen Zugang zur perspektivisch geplanten Fuß- und Radverbindung über den Main schaffen. Außerdem strebt das Projekt eine umfassende ökologische Aufwertung der brachliegenden Fläche entlang der ehemaligen Bahntrasse durch vielschichtige Begrünungsmaßnahmen, Regenwassersammelkanäle, Pflanzgräben und Wasserbassins an. Zusätzlich soll die neue Wegstrecke zu einem Ort mit Aufenthaltswert, einem Treffpunkt für Anwohner und Beschäftigte aus dem umliegenden Gewerbegebiet transformiert werden. Stadtmobiliar soll Räume zum Begegnen und Verweilen schaffen, Spielplatz- und Freizeitelemente sind als weitere Anziehungsfaktoren geplant.

Mit der geplanten Verbindungsachse für Fuß- und Radverkehr will Kelsterbach umweltbewusste Mobilität fördern. Die Greenlane stellt eine optimale Ergänzung des bestehenden Fuß- und Radwegenetzes dar und trägt dazu bei, lokale und überregionale Ziele wie den Flughafen, den Südpark, das Mainufer und perspektivisch das nördlich gelegene Taunusvorland für den nicht-motorisierten Individualverkehr zu erschließen.

Um den Weg über die vorhandene Bahnlinie zu führen und so mit dem Mainuferweg zu verknüpfen, ist geplant, an geeigneter Stelle ein Brückenbauwerk, das über Spiralrampen erschlossen wird, zu errichten.

Da die Greenlane direkt an die Regionalparkroute Rhein-Main angebunden ist und teilweise den Geltungsbereich des Förderprogramms „Klimainsel Kelsterbach“ durchquert, besteht die Möglichkeit, erweiternde und ergänzende Maßnahmen über die Städtebauförderung und über den Regionalpark Rhein-Main zu finanzieren. So bietet sich die Möglichkeit, Flächen, die innerhalb des Geltungsbereichs der „Klimainsel Kelsterbach“ an die Greenlane angrenzen, aufzuwerten und zu ertüchtigen.

Voraussichtlich im Herbst wird das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen mitteilen, ob die Stadt Kelsterbach in den Genuss der beantragten Förderung kommt. Davon hängt ab, ob die Planung zur Gänze oder nur in Teilen verwirklicht werden kann. (wö)