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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 28/2024
Seite 1
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Die Freiwillige Feuerwehr ist das Herzstück der Stadt

Stadtbrandinspektor Christian Rolle (l.) und Bürgermeister Manfred Ockel beim gemeinsamen Pressegespräch.

Im Rahmen des Blaulichttags der Veritas Ambulanz luden die Freiwillige Feuerwehr und die Stadtverwaltung zu einem gemeinschaftlichen Pressegespräch mit Bürgermeister Manfred Ockel und Stadtbrandinspektor Christian Rolle. Geführt wurde das Gespräch in Form eines Frage-Antwort-Spiels, bei dem die jeweiligen Fragen passenderweise aus einem Feuerwehrhelm gezogen wurden. Hintergrund des Gesprächs ist eine Kampagne, durch die neue Mitglieder für die ehrenamtliche Arbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr gewonnen werden sollen.

Kelsterbach hat Lagegunst – aber auch viele Herausforderungen

Durch die zentrale Lage mit der Nähe zum Frankfurter Flughafen gebe es im Einsatzgebiet Kelsterbach viele Speditionen und Dienstleister, die auch Gefahrgüter transportieren und umschlagen dürfen, so Rolle. Zudem liege die Stadt an verschiedenen Verkehrsknotenpunkten, an einer ICE- und einer S-Bahn-Strecke. Da komme jede Menge Gefahrenpotential zusammen, wofür die Feuerwehr gerüstet sein muss. Ockel fügte an, dass neben diesen Anforderungen auch der Geschosswohnungsbau, die ansässige Industrie und Rechenzentren besondere Herausforderungen an die Freiwillige Feuerwehr stelle. Wie eine Berufsfeuerwehr, die es nur in Großstädten gebe, müsse sie sich auf alle möglichen Ereignisse vorbereiten.

Dafür brauche es sehr viele Personen, die Tag und Nacht zur Verfügung stehen. Bei rund 300 Einsätzen im Jahr könne die Kelsterbacher Feuerwehr eigentlich nicht genügend Mitglieder haben, so der Bürgermeister. Besonders Atemschutzgeräteträger für Wohnungsbrände und andere besondere Einsätze würden dringend benötigt. Rolle fügte an, dass momentan 70 Ehrenamtliche in der Einsatzabteilung tätig seien. Allerdings seien noch nicht alle von ihnen einsatzbereit, da sie den Grundlehrgang noch nicht abgeschlossen haben. Offiziell benötigt würden 76 Personen. Um auch zukünftig ihre Herausforderungen meistern zu können, brauche es unbedingt neue Mitglieder. „Alter, Geschlecht und Herkunft spielen keine Rolle, bei uns ist jeder willkommen“, so der Stadtbrandinspektor.

Ohne Freiwillige Feuerwehr herrscht Stillstand

Ockel machte deutlich, wie dringlich die Lage ist: „Die Freiwillige Feuerwehr ist das Herzstück unserer Stadtverwaltung. Ohne sie kann eine Stadt nicht funktionieren, sich nicht weiterentwickeln. Wir müssen sicherstellen, dass wir Tag und Nacht rettungsbereit sind. Dafür benötigen wir eine funktionierende Feuerwehr.“ Den Menschen müsse klar sein, dass ihnen im Notfall nur geholfen werden kann, wenn es eine Freiwillige Feuerwehr gibt.

Durch das Projekt Brandblick, das Stadtverwaltung und Feuerwehr gemeinsam umsetzen, würden Ressourcen gebündelt, unter anderem um Strategien für die Gewinnung neuer Mitglieder zu entwickeln, erklärt Rolle. Dabei sei es wichtig, interessierten Menschen nicht nur die herausfordernden Seiten der Arbeit zu zeigen. „Gerade über unsere Social Media Kanäle wollen wir deutlich machen, dass wir auch viel Spaß zusammen haben und kameradschaftlich Zeit miteinander verbringen.“ Zudem gebe es verschiedene Anreize wie interne Schulungsangebote oder das Jobticket für einsatzbereite Mitglieder.

Der Bürgermeister konstatierte, dass ihm die enge Zusammenarbeit der Stadtverwaltung und der Freiwilligen Feuerwehr sehr viel bedeute, da er wisse, mit wie viel Engagement die Ehrenamtlichen Tag und Nacht für Einsätze bereit stünden und mit welcher Empathie sie für andere Menschen ihr Leben riskierten. „Ich wünsche mir, dass wir alle Projekte, die wir gemeinsam angestoßen haben, mit Erfolg umsetzen können, um die Freiwillige Feuerwehr adäquat zu stärken.“

Wer Interesse hat, ein Teil der Freiwilligen Feuerwehr Kelsterbach zu werden, kann entweder über die Social Media Kanäle oder über die Homepage unter feuerwehr-kelsterbach.de Kontakt aufnehmen, oder einfach am Mittwochabend ab 19 Uhr im Feuerwehrhaus im Langen Kornweg 15 vorbeischauen, wenn sich die Einsatzabteilung zum gemeinsamen Training und anschließendem Beisammensein trifft. Wer jünger als 17 Jahre ist, kann mittwochs um 17 Uhr im Feuerwehrhaus vorbeischauen, wenn sich dort die Jugendfeuerwehr trifft. (sb)