Nicht spektakulär aber hilfreich - ein einfacher Blumenuntersetzer mit Steinen und Wasser befüllt dient als Bienentränke.
Eine Blaumeise trinkt an einer Vogeltränke.
Schäferhund wird an einem Brunnen abgekühlt.
Die Sommerferien sind da und das Wetter ist warm. An manchen heißen Tagen freut man sich darauf, ins Schwimmbad oder in den heimischen Pool zu springen. Was macht man aber mit den Tieren, um ihnen die heißen Temperaturen angenehmer zu gestalten?
Viele Hunde leiden unter dem warmen Wetter bereits ab 25 Grad Celsius. Da können einfache Belastungen schon anstrengend werden. Den Hund im Sommer neben dem Fahrrad herlaufen zu lassen, ist dann schon Höchstanstrengung. Weniger aufgrund der hohen Temperatur, sondern weil mit ihr auch oft die Luftfeuchtigkeit steigt und dann ein Treibhausklima entsteht, bei dem der Hund viel Wasser verliert.
Judith Wagner rät: „Genau wie für Kinder und ältere Menschen gilt, dass man die große Mittagshitze für lange Gassierunden meiden sollte. Auch Kleintiere und Vögel dürfen mit ihrem Käfig oder Gehege nicht in die direkte Sonne gestellt werden. Es muss immer ein Schattenplatz angeboten werden.“ Übrigens ist auch der heiße Asphalt Gift für Hundefüße. Hier können sich schnell Brandblasen bilden. Wagner empfiehlt, wenn möglich lieber auf Wegen oder im Gras zu laufen.
Stattdessen eignen sich die Morgenstunden für eine lange Gassierunde mit dem Hund und auch am Abend kann es noch einmal ausgedehnter um die vier Ecken gehen. Weitere Linderung bieten Kühlmatten, die es für Hunde gibt, die aber auch für Katzen verwendet werden können. Sie reagieren auf Druck, sollten aber nur unter Aufsicht verwendet werden, denn ihr Inhalt ist giftig. Für Vögel und Kleintiere bieten sich feuchte Tücher an, die man über den Käfig oder das Gehege hängen kann. Alternativ kann man bei Kleintieren auch einen Kühlakku unter einem flachen Tonuntersetzer nutzen und diesen ins Gehege oder den Käfig legen. Die Wohnung darf sich natürlich auch nicht stark aufheizen, gerade wenn ein Haustier den ganzen Tag darin verbringen muss. Ebenfalls für Hunde gibt es Schwimmbecken, die aus einem besonders reißfesten Material sind und von vielen Vierbeinern geliebt werden. „Und natürlich sollte man nicht nur für sich, sondern auch für seinen Hund unterwegs immer etwas zu trinken einplanen. Egal, ob ich im Café sitze und nach einer Wasserschale für den Hund frage oder ob ich unterwegs bin, und etwas mitnehme. Das sollte selbstverständlich sein.“ Für unterwegs gibt es beispielsweise faltbare Silikonbehälter, die mit Wasser gefüllt und danach wieder platzsparend verstaut werden können.
Ist es dann doch passiert und ein Tier hat einen Hitzschlag, hilft nur Schatten, Wasser anbieten, mit gekühlten oder feuchten Tüchern abdecken – und im Zweifelsfall immer zum Tierarzt gehen.
In den letzten heißen Sommern mit ihren Trockenperioden wollten viele tierliebe Menschen Wassereimer als Trinkmöglichkeit im Wald aufstellen. Das ist zwar gut gemeint, doch hier begibt man sich in eine Grauzone, so Wagner, denn der Wald gehört der Stadt und da könne man nicht einfach etwas aufstellen. Lebt man am Waldrand, kann man auf seinem Grundstück gut zugänglich flache Wasserschalen – mit Ausstiegsmöglichkeiten für kleinere Tiere, Vögel und Insekten – aufstellen.
Doch auch vor Geschäften in der Innenstadt oder im Industriegebiet sowie auf Balkonen kann man etwas Gutes für Wildtiere tun. Auch hier können flache Wasserschalen aufgestellt werden, an denen sich Vögel und andere Wildtiere bedienen werden. Für Insekten kann eine flache Schale mit einfachen Kieselsteinen und Wasser befüllt werden, auf denen Bienen, Hummeln und andere Kleintiere sitzen und trinken können. Denn auch diese haben großen Durst bei Hitze. Statt einfacher Kieselsteine können für die Optik auch Edelsteine oder Murmeln verwendet werden. Hauptsache ist, dass die Insekten Halt haben und nicht ertrinken können.
Da es immer weniger Insekten gibt, rät Wagner ebenso zur Ganzjahresfütterung bei Vögeln. Auch wenn dieses Thema bei Tierschützern stets heiß diskutiert wird, lässt es sich nicht leugnen, dass es weniger Biomaterial zum Verfüttern an den Nachwuchs gibt und viele Vogeleltern ihre Brut aufgeben, wenn sie nicht genug Futter finden. Jeder, der schon kleine Kinder großgezogen hat, weiß, wie anstrengend das ist. Daher wird eine Schale mit Körnerfutter und geölten Haferflocken und Futterrosinen von den Vogeleltern dankend angenommen. (Rezepte und Futterempfehlungen finden sich im Internet.) Und natürlich ist ein naturnaher Garten oder wild bewachsener Balkon das beste Mittel für Artenvielfalt.
In den letzten Jahren schon vielfach medial erwähnt, passiert es dennoch leider immer wieder, dass Tiere – und manchmal auch Kinder – im Auto zurückgelassen werden. Aus den vermeintlichen fünf Minuten können schnell 20 werden und aus anfänglich 25 Grad im Auto werden schnell über vierzig. Da hilft auch kein Fensterschlitz für die Luftzufuhr mehr.
Übrigens: „Hunde vor Geschäften in der Sonne anzubinden, geht auch gar nicht“, so Wagner. „Man sollte sich überlegen, ob der Hund wirklich immer dabei sein muss, oder ob man dem Tier nicht gerechter wird, wenn es auch mal zu Hause bleiben kann. Das gilt auch für Volksfeste und andere Veranstaltungen, bei denen es viel Getümmel und Lautstärke gibt.“ (ana)