Suchspiel: Wieviel Straßenverkehrsteilnehmer sind erkennbar?
Ich seh´ Dich nicht, Du siehst mich nicht. Was bei kleinen Kindern und Tieren ein niedliches Spiel ist, ist im Straßenverkehr immens gefährlich. In der aktuellen dunklen Jahreszeit wird es spät hell und früh wieder dunkel. Hinzu kommt, dass viele Menschen im Winter in gedeckten Farben auf die Straße gehen. Von Schwarz über Grau, Olivgrün, Dunkelrot oder Dunkelblau reicht das Farbspektrum der meisten Kleidungsstücke. Doch im Straßenverkehr ist dies im Dunkeln, im Nebel oder bei starkem Regen von Nachteil, denn die Wahrnehmbarkeit tendiert gegen Null und damit werden Fußgänger und Radfahrer auch oft deutlich zu spät gesehen.
Der ehrenamtliche Radverkehrsbeauftragte der Stadt, Roland Rücker, appelliert an alle Fußgänger und Radfahrer, reflektierende Accessoires an ihrer Kleidung oder den Taschen und Rücksäcken anzubringen. „Dunkelgekleidete Fußgänger werden im Straßenverkehr leider sehr schlecht wahrgenommen. Auch bei Radfahrern besteht dieses Problem, doch da gibt es wenigstens noch das Fahrradlicht, das auf sie aufmerksam macht. Schon kleine reflektierende Details können helfen, im Scheinwerferlicht der Autos von deren Fahrern erkannt zu werden“, so Rücker.
Beim Überqueren des Fußgängerüberwegs im Dämmerlicht, kann dunkle Kleidung schon zur Gefahr werden. Der Deutscher Verkehrssicherheitsrat gibt an, dass dunkelgekleidete Fußgänger erst „ab einem Abstand von rund 25 Metern wahrgenommen werden“. Zum Vergleich: Der Bremsweg eines Autos bei einer Fahrgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern beträgt schon 28 Meter.
Vom ADAC veröffentlichte Zahlen zum Jahr 2020 geben an, dass rund die Hälfte der im Straßenverkehr tödlich verunglückten Fußgänger bei Dämmerung oder in der Dunkelheit ums Leben kamen. Zudem reduziere laut ADAC sich bei schlechten Sichtverhältnissen die Sehschärfe. Bei einer Person mit gutem Sehvermögen verringere sich dieses schon um die Hälfte. Das macht es für Autofahrer zusätzlich schwer, Personen im Straßenverkehr wahrzunehmen.
Besonders gefährdet sind Kinder aufgrund ihrer geringeren Körpergröße. Hinter oder zwischen Autos, sind sie kaum noch sichtbar. Der ADAC empfiehlt Eltern, beim Kauf eines Schulranzens auf die DIN-Norm 58124 zu achten und damit sicherzustellen, dass die Kinder im Straßenverkehr schneller gesehen werden.
Besonders hilfreich sei helle Kleidung so der Deutsche Verkehrssicherheitsrat. Aber auch sogenanntes „retroreflektierendes Material wirft Lichtstrahlen in die Richtung zurück, aus der sie kommen. Reflektormaterial an Jacken oder Rucksäcken ist daher im Dunkeln besonders gut sichtbar. In einige Kleidungsstücke sind retroreflektierende oder fluoreszierende Materialien bereits eingearbeitet. Nützlich sind auch zusätzliche Reflektorbänder an Armen oder Beinen oder Jacken und Mützen mit Reflektormaterial.“
Neben den genannten Sicherheitsmaßnahmen ist jeder einzelne verantwortlich für seine sichere Teilnahme am Straßenverkehr. Dazu gehört unter anderem, die Straße nur an grünen Fußgängerampeln oder Zebrastreifen zu überqueren, sich nicht zwischen Autos zu stellen, um die Straße zu passieren und lieber einmal mehr nach rechts und links zu schauen.
Die Stadt Kelsterbach möchte ihre Bürgerinnen und Bürger dabei unterstützen, sicher am Straßenverkehr teilzunehmen. Zusammen mit dem Radverkehrsbeauftragten Rücker wurden einige retroreflektierende Anhänger von der Arbeitsgemeinschaft für Nahmobilität in Hessen organisiert und stehen ab der kommenden Woche zur Abholung am Infopoint im Rathaus-Altbau in der Mörfelder Straße 33 bereit. (ana, 12138562O auf Pixabay)