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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 3/2024
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Hohe Auszeichnung für Jürgen Zeller

Jürgen Zeller (l.) wurde von Staatsminister Peter Beuth mit der Freiherr-vom-Stein-Plakette ausgezeichnet,

Mit der Freiherr-vom-Stein-Plakette zeichnet das Land Hessen seit dem Jahr 1956 Personen des öffentlichen Lebens aus, die sich in der Kommunalpolitik oder der Kommunalverwaltung im besonderen Maße verdient gemacht haben. In Kelsterbach trifft das nun auch auf Jürgen Zeller zu, der die hohe Auszeichnung - die das Land Hessen nur äußerst sparsam vergibt - dieser Tage erhalten hat. Die Anforderungen an die Erfüllung der Kriterien sind hoch, doch für Jürgen Zeller stellte das keine Hürde dar. Der 1943 geborene Kelsterbacher ist seit Beginn der 1970er Jahre eine der unbestreitbaren Größen der Kelsterbacher jüngeren Vergangenheit, und ist bis heute weiterhin für die Allgemeinheit aktiv. Wie kaum ein Zweiter konnte er die Entwicklung der Stadt Kelsterbach in entscheidendem Maß lenken und mitbestimmen, stets im Konsens mit den drei Bürgermeistern Friedrich Treutel, Erhard Engisch und Manfred Ockel. Zeller überblickt die Entwicklung der Stadt nicht nur politisch, sondern vor allem in seiner Funktion als langjähriger Vorsitzender des Bauausschusses auch planerisch bis ins Detail.

Seit 1972 ist Zeller Mitglied der Kelsterbacher Stadtverordnetenversammlung, leitete von 1972 bis 2011 den Bauausschuss und konnte der infrastrukturellen Entwicklung der Stadt Kelsterbach einen sozialdemokratischen Stempel mit aufdrücken. Dabei lagen dem bekennenden Kelsterbacher Sozialdemokraten die baulichen Interessen der Untermainstädter stets am Herzen. Kelsterbach hat oft enorme bauliche Schritte in Richtung Zukunft gemacht während der zurückliegenden Jahrzehnte, Zeller hat diese stets mit Realitätssinn, Augenmaß und hohem Engagement begleitet. Seine soziale Ader hat Zeller zudem während vieler Jahrzehnte in die Gemeinnützigen Baugenossenschaft Kelsterbach eG (GBK) eingebracht, als Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender und dann als Vorsitzender dieses Gremiums seit 2005 wurden in der Summe viele hunderte Wohnungen zu sozial äußerst verträglichen Mieten gebaut. „Die GBK ist der verlängerte Arm der Stadt auf dem Bausektor“, das war und bleibt das für die Menschen der Stadt so fruchtbare Credo der GBK, die angesichts extremer Mietpreisentwicklungen in der Rhein-Main-Region weiterhin ein sozialer Wohnungsanker ist.

Aber auch sportlich wusste Zeller stets, was notwendig ist. Er wurde 1963 im Bowling Deutscher Jugendmeister, stand dem Kegelclub „Alle Neun“ lange als Vorsitzender vor, hütete als Vorsitzender des „Dachvereins“ Kegel- und Bowlingverein Kelsterbach (KBVK) von 1969 bis 2014 seinen Sport und sorgte dafür, dass Kelsterbach sportlich in vieler Munde war und ist. Unter Zellers Regie veranstaltete der KBVK zahlreiche Meisterschaften und international angesehene Turniere, wurde die Kegel- und Bowlinganlage in Kelsterbach stets auf einem hohem technischen Niveau gehalten. Zeller hatte sich unter anderem für den Bau und Anpassung der Anlage im Sportpark besonders stark gemacht. Von 1980 bis 1984 wirkte er auch im Hessischen Kegel- und Bowlingverband ehrenamtlich mit. Entscheidend setzte sich Zeller für die Partnerschaft zum Kegelverein in Zagreb (Kroatien) ein, die bis heute besteht.

So stark, wie Zeller sich für sein Kelsterbach einsetzte, so war er auch von einer notwendig kraftvollen Regionalpolitik in der Frankfurter Region überzeugt. Von 1997 bis 2001 gehörte Jürgen Zeller der Verbandskammer des Umlandverbandes Frankfurt (UVF) an, seit 2001 ist er auch in der Nachfolgeorganisation Regionalverband Frankfurt RheinMain dabei. Im Umlandbezirk der SPD war Zeller von 1976 bis 1989 Vorstandsmitglied.

Hohe Auszeichnungen wurden Jürgen Zeller angetragen, zu nennen sind der Ehrenbrief der Stadt Kelsterbach und 2003 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, kurz das Bundesverdienstkreuz. Mit der Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Plakette würdigt das Land Hessen die bis heute andauernden ehrenamtlichen, außergewöhnlichen Verdienste Zellers. „Jürgen Zeller ist aufgrund seines langjährigen Engagements für Kelsterbach ein Glücksfall. Sein Weitblick für die Stadtentwicklung, seine Aktivität in Kelsterbach, sozialen Wohnraum zu schaffen, sein Wirken als langjähriger Vorsitzender des Kegel- und Bowlingvereins aber auch sein Teamgeist und seine Offenheit für neue Entwicklungen haben in Kelsterbach Maßstäbe gesetzt“, sagt Bürgermeister Manfred Ockel. (hb)