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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 32/2025
Meldungen aus dem Kreis
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Gemeinsam die Seuche besiegen

Es ist ruhiger geworden rund um die Afrikanische Schweinepest (ASP), die Mitte Juni 2024 erstmals auftrat und vor einem Jahr viele Menschen in Atem gehalten hat. Von den seitdem 1480 beprobten Tieren und Knochen sind bislang 604 positiv auf ASP untersucht worden (Stand 5.8.2025). Die Abstände werden größer, in denen das Virus in toten Wildschweinen entdeckt wird. Der jüngste Fall eines positiv auf ASP getesteten Wildschweinkadavers war Ende Juni (am 28. Juni gesund erlegt).

„Das macht mich zwar verhalten optimistisch, dass wir die Seuche in den Griff bekommen können. Aber es bedeutet nicht, dass alles schon gut ist. Wir wussten von Anfang an, dass wir uns mit der ASP auf einem Marathon befinden. Wir sind noch weit davon entfernt, komplett ASP-frei zu sein. Dass es aktuell jedoch relativ gut aussieht, ist auf das Zusammenwirken der verschiedenen Gegenmaßnahmen zurückzuführen. Daher sollten wir auf keinen Fall Vorsicht und verantwortungsvolles Verhalten aufgeben“, bewertet Erster Kreisbeigeordneter Adil Oyan die Lage.

Zu den Maßnahmen der ASP-Bekämpfung im Kreis, die Wirkung zeigen und erste Erfolge mit sich bringen, gehören die intensive Kadaversuche, die Jagd, Einhaltung aller Regeln in der Landwirtschaft und umsichtiges Verhalten in der Bevölkerung. Die Jäger wirken - seit sie es dürfen - aktiv mit und reduzieren den Wildschweinbestand. Darum gibt es kaum noch Totfunde.

Der weit fortgeschrittene Zaunbau trägt dazu bei, dass sich (infizierte) Tiere nicht weiter in der Region verteilen. Dass Wildschweinrotten im Sommer, wenn viel Nahrung vorhanden ist, recht standortfest sind, trägt ebenfalls dazu bei, dass das Virus weniger verschleppt wird. Inzwischen gibt es - vor allem durch das Seuchengeschehen - einige Areale im Kreisgebiet, die wildschweinfrei sind. Auch die Abschüsse tragen dazu bei: Bis Ende März 2025 wurden 107 Wildschweine erlegt, zwischen 1. April und 29. Juli waren es 647.

„Die Wildschwein-Population ist bereits drastisch reduziert. Das ist wichtig, denn nur dann, wenn es möglichst wenige potenzielle Empfängertiere für das Virus gibt, können wir eine Infektions-Unterbrechung und das Seuchenende erreichen“, so Adil Oyan.

Eine bedeutende Rolle nimmt auch die Bevölkerung ein. Denn auch wenn es aktuell z.B. keine Vorgaben mehr für Hundehalterinnen und -halter gibt, was die Anleinpflicht angeht, hilft es doch, wenn die Haustiere im Wald angeleint bleiben. Damit sie nicht, dem Jagdtrieb folgend, Wildschweine beunruhigen und versprengen. Genauso wichtig ist es, die Türen in den Festzäunen immer nach dem Durchgehen sorgfältig zu verschließen und Zaunschäden zu melden. Auch dies hilft, die Seuche zu begrenzen und am Ende zu besiegen.

„Natürlich ist der Kreis Groß-Gerau keine Insel. Auch in den Nachbarkreisen, die von ASP betroffen sind, müssen die Vorsichtsmaßnahmen greifen. Nur gemeinsam können wir Südhessen auf Dauer wieder ASP-frei machen“, appelliert der Erste Kreisbeigeordnete Adil Oyan an das Verantwortungsgefühl aller.

Dass die Situation heute deutlich stabiler wirkt als noch vor wenigen Monaten, ist nicht zuletzt dem unermüdlichen Einsatz vieler Fachleute zu verdanken: Vor allem das Veterinäramt, das seit Beginn des Ausbruchs mit hoher Professionalität, Umsicht und großem Engagement agiert, spielt hierbei eine zentrale Rolle. Unterstützt wird es dabei von zahlreichen weiteren Fachabteilungen, deren koordiniertes und engagiertes Zusammenwirken maßgeblich zu den bisherigen Erfolgen beigetragen hat.

„Ohne den Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die seit Monaten über ihre eigentlichen Aufgaben hinaus Verantwortung übernehmen, stünden wir heute nicht so gut da“, hebt Oyan hervor. „Diese intensive und disziplinierte Arbeit im Hintergrund verdient große Anerkennung.“ (kvgg)