Die Polizeistation Kelsterbach hat diese Woche dem Magistrat der Stadt die polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2024 vorgestellt. Die Zahlen trug der stellvertretende kommissarische Leiter der Polizeistation, Timo Braunbeck, dem Gremium vor. Demnach wurden vergangenes Jahr 972 Straftaten in Kelsterbach verzeichnet, das sind 88 Fälle beziehungsweise zehn Prozent mehr als im Jahr 2023, als noch 884 Rechtsverstöße aktenkundig wurden. Die Aufklärungsquote ist das dritte Jahr in Folge gesunken, von 66 Prozent im Jahr 2023 auf jetzt 61,5 Prozent. Sie liegt aber immer noch über der Quote für Südhessen (59,6 Prozent).
Den Löwenanteil an den Straftaten machen Diebstähle aus. 308 solcher Taten – das entspricht 31,7 Prozent an allen verzeichneten Straftaten –, wurden im Jahr 2024 in der Untermainstadt erfasst. Die Anzahl ist im Vergleich zum Vorjahr um 45 Prozent (plus 96 Fälle) gestiegen. Im Jahr 2023 hat es in Kelsterbach 212 Diebstähle gegeben, das waren rund 24 Prozent aller Straftaten.
Die Straßenkriminalität, zu der eine Vielzahl an Delikten, die im öffentlichen Raum begangen werden, zählen, ist vergangenes Jahr um 26 Prozent auf 169 Fälle angestiegen. Die Fallzahl der dem Delikt Betrug zuzuordnenden Straftaten ist ebenfalls gestiegen, um rund 11 Prozent von 212 auf 235. Einen deutlichen Rückgang gab es hingegen bei den Körperverletzungsdelikten. Die Fallzahl sank von 110 Taten im Jahr 2023 auf 96 Taten im Jahr 2024. Das entspricht einem Minus von 13 Prozent.
Polizeihauptkommissar Braunbeck führt den Anstieg bei den Fällen von Diebstahl unter anderem auf das Phänomen des sogenannten „Klapperns“ zurück. Dabei gehen Kriminelle nachts durch die Straßen und prüfen, ob unverschlossene Autos abgestellt wurden. In gar nicht so wenigen Fällen haben die Fahrer nicht abgeschlossen und die Diebe leichtes Spiel, Wertgegenstände aus dem Fahrzeuginnern zu entwenden. Auch wenn es eigentlich selbstverständlich sein sollte, das Auto abzuschließen, müssten offenbar viele Autofahrer im Zuge von Präventionsarbeit für die Gefahren, die von ihrem Verhalten ausgehen, eigens sensibilisiert werden, meint Braunbeck.
Vorbeugende Aufklärung sei auch beim Thema Betrug entscheidend, damit beispielsweise sogenannte Schockanrufer nicht ans Ziel gelangen und überrumpelte Bürgerinnen und Bürger unter Vorspiegelung falscher Tatsachen um deren Geld und Gut bringen. Auf diese betrügerischen Anrufe fielen übrigens nicht allein ältere Menschen herein, auch jüngere seien nicht gefeit davor, von den sehr geschickt kommunizierenden Straftätern überlistet zu werden, berichtete Braunbeck. (wö)