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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 34/2025
Seite 2
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30 Jahre Haus Weingarten – 30 Jahre voller Erinnerungen

Für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement wurden Katja Ehrlich, Ursula Will, Ilse Riederer und Margrete Sandner von Liane Sieger (rechts) und Yvonne Koslik (vorne) geehrt.

Für die Bewohner des Haus Weingarten ist das Sommerfest eine liebgewonnene Tradition.

Die Tanzgruppe Flair zeigte Stil und gute Laune.

Das Haus Weingarten, das Altenwohn- und Pflegeheim in der Kelsterbacher Stadtmitte, feierte am vergangenen Samstag nicht nur sein Sommerfest, sondern auch ein rundes Jubiläum und blickte auf 30 Jahre voller gemeinsamer Erinnerungen, Erfahrungen und Veränderungen zurück.

Errichtet wurde der Weingarten, um eine gebündelte Versorgung anbieten zu können. Das Gebäude wurde von der Stadt Kelsterbach errichtet, ausgestattet wurde es vom Träger, der Gesellschaft für diakonische Einrichtungen in Hessen und Nassau (DfGE), nach „den damals neuesten Erkenntnissen der damaligen Zeit“, so Einrichtungsleiterin Yonne Koslik. 1995 gegründet, ist das Haus Weingarten eine Möglichkeit für ältere Menschen in einer betreuten Einrichtung zu leben und dennoch am städtischen Leben weiterhin Teil nehmen zu können. Einrichtungsleiterin Koslik war daher auch sichtlich bewegt, als sie ihre Ansprachen hielt und durch das Rahmenprogramm führte: „Drei Jahrzehnte, in denen viel entsteht, wächst, sich wandelt oder auch vieles bleibt.“ Im direkten Gespräch sagte Koslik, die Pflege sei im Vergleich zu damals hochprofessionalisiert worden und verlange viele Nachweispflichten. Gleichzeitig gebe es weniger Pfleger als damals und dies liege ihrer Meinung nach vor allem an den Arbeitsbedingungen.

Dennoch ginge es bei der Feier nicht um Politik oder Gebäude, sondern um Menschen, die dort leben, arbeiten und sich kümmern, so Koslik. Sie dankte allen Mitarbeitern für deren tägliches Engagement, Geduld, Fürsorge und das Herz, das sie in ihre Arbeit legen. Der Dank galt auch besonders den ehrenamtlichen Unterstützern, ohne die das Fest nicht hätte stattfinden können. Ihr Einsatz sei nicht selbstverständlich, aber von unschätzbaren Wert.

Buntes Rahmenprogramm

Eröffnet wurde das gelungene Fest vom Chor Haus Weingarten, der unter anderem „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ sang. Es gab verschiedene Stationen an denen man sich frisch Gegrilltes, kühle Getränke von Getränke Rapp, leckeres Eis, Kuchen und frisch zubereitete Cocktails kaufen konnte. Zudem gab es ein buntes Rahmenprogramm, bei dem die Kinder der Kinderhäuser Don Bosco und St. Elisabeth auftraten, sowie die Tanzgruppe der alevitischen Gemeinde aus Höchst, die von Alef Göcmem aus der Hauswirtschaft geleitet wird, und die Kelsterbacher Tanzgruppe Flair. Außerdem zeigte die Samstagssportgruppe, wie beweglich man im Alter sein kann und der Volkschor gab einige Lieder zum Besten.

Der Vorsitzende des Einrichtungsbeirats, Helmut Schulmeier, schloss sich Koslik mit einer kurzen Rede an. Er wisse, seit er seit sechs Jahren selbst in der Alten- und Pflegeeinrichtung lebe, wie wichtig so eine Einrichtung ist, um alten Menschen einen Lebensabend in Anstand und Würde zu ermöglichen.

Auch die Geschäftsführerin der DfGE, Liane Sieger, richtete Grußworte an die Anwesenden und die Ehrengäste Bürgermeister Manfred Ockel, Stadträtin Katja Ehrlich, den Ersten Stadtrat Kurt Linnert sowie den Stadtverordnetenvorsteher Frank Wiegand, aber die Pfarrer Man Jong Kim und Nico Kopf. Das Haus Weingarten sei seit 30 Jahren ein Ort, an dem älteren und hilfsbedürftigen Menschen ein Zuhause geboten werde. Die guten wie traurigen Erlebnisse haben das Haus Weingarten zu dem gemacht, was es heute ist, so Sieger. Dies sei ein Ort, an dem Menschen ihren Lebensabend in Gemeinschaft und nicht alleine verbringen könnten. Sieger betonte ebenso, dass in den kommenden Jahren einige Investitionen notwendig seien, um die Einrichtung fit für die Zukunft zu machen. Sie dankte Yvonne Koslik, die vor kurzem ebenfalls ihr 30jähriges Dienstjubiläum in der GfDE gefeiert hatte. „30 Jahre Verantwortung, 30 Jahre Herzblut, das ist nicht nur eine beeindruckende Zahl, Sie sind auch wirklich ein beeindruckender Mensch und eine tolle Weggefährtin“ so Sieger. Als Dank für die wertvolle Arbeit, hatte Sieger einen Check über 500 Euro für die Einrichtung dabei.

Abschließend richtete auch Bürgermeister Ockel seine Grußworte an die Verantwortlichen des Hauses Weingarten. Er betonte, dass vor 30 Jahren noch nicht viel von der heutigen Stadtmitte vorhanden gewesen sei. Heute dagegen stehe das Haus buchstäblich in der Mitte der Stadt und dies sei „genau der richtige Platz“. Bereits damals habe die Einrichtung nicht nur aus einem Alten- und Pflegeheim bestanden, sondern schon aus einem betreuten Wohnungstrakt. Dies sei heute mehr denn je wichtig, denn dies biete ein großes Maß an Selbstständigkeit. Doch auch der durchgehende 30-jährige Betrieb seitens der Diakonie mit der Stadt als Kooperationspartner sei keine Selbstverständlichkeit, weswegen er der Diakonie für diese Kontinuität und liebevolle Pflege ganz besonders danke, so Ockel.

Nach den Dankesreden und dem bunten Rahmenprogramm wurden die langjährigen Ehrenamtlichen geehrt. Katja Ehrlich, Ursula Will, Margrete Sandner und Ilse Rieder hatten im Gründungsjahr die Kaffeehausmusik gegründet, regelmäßig Kuchen gebacken und lustige Nachmittage mit Musik und Moderation organisiert. Die Kaffeehausmusik wurde viele Jahrzehnte betrieben und bis heute engagieren sich Ehrlich und Will im Haus Weingarten. Mit den Ehrungen ging der offizielle Teil zu Ende, gefeiert wurde jedoch noch weiter. (ana)