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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 34/2025
Seite 2
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Lesehund Loki in der Stadt- und Schulbibliothek: Leseförderung auf vier Pfoten

Daniela Wiegand mit "Lesehund" Loki.

Loki freut sich darauf, Kindern beim Vorlesen zuzuhören.

Eigentlich sind Tiere in der Stadt- und Schulbibliothek nicht erlaubt. Eine Ausnahme aber gibt es: Therapiehund Loki darf mit Heilpraktikerin Daniela Wiegand die Bibliothek besuchen, um dort Kindern Leseförderung der besonderen Art anzubieten. Seit vielen Jahren engagiert sich Wiegand schon als Lesepatin an der Bürgermeister-Hardt-Schule. Sie habe festgestellt, dass immer weniger Kinder gut lesen können. Daher liege ihr das Thema Leseförderung sehr am Herzen. Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klassen, die Spaß am Lesen haben, aber beim Vorlesen noch schüchtern sind, möchte sie mit dem neuen Angebot unterstützen und deren Selbstvertrauen stärken.

In kleinen Gruppen mit maximal fünf Kindern wird an jeweils drei zusammengehörenden Terminen gemeinsam gelesen, nachdem den Kindern „Lesehund“ Loki vorgestellt wurde und einige Verhaltensregeln erläutert wurden. Beim Vorlesen, zu dem Wiegand die Kinder motiviert, fungiert der Hund dann als völlig wertfreier Zuhörer. „Loki ist einfach da und hört aufmerksam zu“, erklärt Wiegand. Das könne Kindern helfen, Ängste abzulegen und beim Vorlesen selbstbewusster aufzutreten.

Der zweieinhalb Jahre alte, weiße Kroatische Schäferhund wurde vor etwa anderthalb Jahren im Rahmen einer Tierschutzreise nach Deutschland gebracht. Durch sein freundliches Wesen und seine lustige Art offenbarte er schnell das Potential, zum Therapiehund ausgebildet werden zu können. Dies wurde Wiegand durch ein Stipendium, das sie vom Verein „Tröstende Pfoten“ erhielt, ermöglicht, wobei die Ausbildung in erster Linie auf einen Einsatz im palliativen Bereich ausgerichtet war. Tatsächlich sind Besuche im Hospiz auch Lokis Haupteinsatzbereich, aktuell vor allem in Frankfurt. Doch mit seiner liebevollen, beruhigend wirkenden Art könne er auch gesunden Kindern helfen, so Wiegand.

Durch eine finanzielle Förderung der Sparkassen-Kulturstiftung des Kreises Groß-Gerau sei es möglich, diese besondere Leseförderung kostenlos anzubieten, freut sich Bibliotheksleiterin Meike Betzold. Die einzelnen Termine seien mit intensiver Vor- und Nacharbeit verbunden. Die damit einhergehenden Kosten würden durch die Förderung abgedeckt und müssten so nicht an die Eltern der teilnehmenden Kinder weitergegeben werden, so Betzold.

Die ersten Termine mit Loki finden am 2., 9. und 16. September jeweils von 16 Uhr bis 18 Uhr statt. Eine Anmeldung für diese Terminrunde ist notwendig und ab sofort möglich. Interessierte Eltern können eine Anfrage per E-Mail an stadtbibliothek@kelsterbach.de mit dem Stichwort „Lesehund“ schicken sowie telefonisch unter 06107 773-553 oder direkt vor Ort in der Bibliothek Kontakt aufnehmen. Die Eltern werden dann beraten, ob ihr Kind eine geeignete Kandidatin oder ein Kandidat für diese Art der Leseförderung ist.

Nach den Herbstferien soll das Angebot in enger Zusammenarbeit mit den Lehrkräften an den Kelsterbacher Grundschulen fortgesetzt werden. Diese sollen dann Kinder empfehlen, die von der Lesezeit mit Loki profitieren könnten. (sb)