KelsterVoice: Interaktive Bürgerbeteiligung im 3D-Stadtmodell
Kelsterbach geht in der digitalen Bürgerbeteiligung neue Wege und übernimmt eine Vorreiterrolle in der Region. Mit KelsterVoice steht den Einwohnerinnen und Einwohnern ab sofort erstmals ein interaktives 3D-Modell der gesamten Stadt zur Verfügung. Die Plattform basiert auf der deutschlandweit einzigartigen Your Voice-Engine der ProjektStadt NHW und wurde im Rahmen des Programms Starke Heimat Hessen entwickelt. Sie bündelt zahlreiche Informationen und Funktionen – von aktuellen Stadtentwicklungsprojekten über Smart-City-Daten bis hin zu Karten über Grünflächen, Freizeitangeboten und weiteren Themen. So entsteht ein umfassendes, jederzeit online abrufbares Bild der Stadt, das Bürgerinnen und Bürger auf intuitive Weise erkunden können.
Bürgermeister Manfred Ockel sieht darin einen Meilenstein für die Beteiligungskultur in Kelsterbach: „Ich freue mich sehr, dass unsere Bürgerinnen und Bürger nun die Möglichkeit haben, niedrigschwellig in Kommunikation mit der Stadt zu treten und Kelsterbach interaktiv zu erkunden.“
Ein zentrales Element der Plattform ist die integrierte Feedback-Karte. Sie ermöglicht es, konkrete Punkte im Stadtgebiet zu markieren – etwa, um auf Defizite hinzuweisen, Verbesserungsvorschläge einzubringen oder besonders gelungene Orte zu kennzeichnen. Auf diese Weise können Anliegen direkt verortet und für alle sichtbar gemacht werden. Marion Schmitz-Stadtfeld, Leiterin Integrierte Stadtentwicklung bei der ProjektStadt, betont: „Stadtentwicklung und die Entwicklung von Smart Cities müssen immer integriert gedacht werden, damit wir die Menschen dort erreichen, wo sie tatsächlich sind. Wenn Informationen und Beteiligungsmöglichkeiten verständlich und zugänglich sind, steigert das nicht nur die Akzeptanz, sondern langfristig auch die Lebensqualität in der Stadt.“
Besonderes Augenmerk legt KelsterVoice auf die Beteiligung der jüngeren Generation. Kinder und Jugendliche können beispielsweise Schulen, Spielplätze, Parks und andere Freizeitorte bewerten. Die Inhalte sind kindgerecht aufbereitet, sodass auch jüngere Nutzerinnen und Nutzer ohne Barrieren ihre Perspektive einbringen können. „Wir wollen möglichst viele Menschen einbeziehen, indem wir eine ansprechende und verständliche User-Experience für verschiedene Zielgruppen bieten“, erklärt Mario Gans, Projektleiter Integrierte Stadtentwicklung bei der ProjektStadt. Damit wird bereits früh die Grundlage dafür geschaffen, dass auch junge Stimmen in die Stadtentwicklung einfließen.
Neben der Bürgerbeteiligung versteht sich KelsterVoice auch als Informationsplattform mit Mehrwert. Sie bringt unterschiedliche Themenfelder zusammen und bietet einen einfachen Zugang zu einer Vielzahl von Daten. „Die Möglichkeit digitaler Partizipation ist heutzutage essenziell, um eine Stadt zukunftsfähig zu entwickeln.“, erklärt Ramona Krieger, Teamleitung Digitalisierung und E-Government der Stadt Kelsterbach. „Deshalb freuen wir uns sehr, dass wir durch die Förderung der Starken Heimat Hessen, ab sofort den Bürgerinnen und Bürgern von Kelsterbach die Plattform KelsterVoice zur Verfügung stellen können. Wir öffnen dadurch den schnellen und einfachen Weg sich in städtische Feedback- und Entscheidungsprozesse einzubringen.“
Die Grundlage für KelsterVoice wurde in Kelsterbach bereits in mehreren Projekten gelegt. Die Your Voice-Plattform kam etwa beim Realisierungswettbewerb Südpark, bei der Klimainsel Kelsterbach und bei der Entwicklung der Mainhöhe erfolgreich zum Einsatz. Mit KelsterVoice wurde das Konzept nun auf das gesamte Stadtgebiet übertragen – ergänzt um neue Funktionen und eine deutlich größere Informationsvielfalt.
Doch die Entwicklung ist damit nicht abgeschlossen. Zukünftig soll die Plattform unter anderem um die Einbindung der Bauleitplanung und einer digitalen Bauakte erweitert werden. Damit wird KelsterVoice nicht nur ein Werkzeug zur Beteiligung, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der digitalen Verwaltungsmodernisierung.
Auch über die Stadtgrenzen hinaus findet das Projekt Beachtung. In einer interkommunalen Kooperation planen die Städte Raunheim und Rüsselsheim, die Plattform ebenfalls einzuführen. Damit wird Kelsterbach zum Impulsgeber für eine zukunftsorientierte, digitale Beteiligungskultur in der gesamten Region – und zeigt, wie digitale Technologien dazu beitragen können, Kommunikation und Transparenz zwischen Verwaltung und Bürgerschaft nachhaltig zu stärken.