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Kelsterbach aktuell
Ausgabe 35/2025
Seite 2
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Die Kerb 2025 – Zwischen Altbewährtem und Veränderung

Lorenz Winson, Leiter des städtischen Kulturamts, freut sich auf die Kerb.

Ein Gespräch mit Lorenz Winson, Leiter Kulturamt Kelsterbach

Am Freitag, 5. September, ist es endlich soweit. Dann heißt es wieder vier Tage lang: „Die Kelsterbacher Kerb, die Kelsterbacher Kerb, die Kelsterbacher Kerb is do, was sein die Leut so froh, was sein die Leut so froh.“ Damit dies auch Wirklichkeit werden kann, bedarf es vieler helfender Menschen, die zum Teil schon seit Monaten daran arbeiten, dass am Kerwewochenende alles reibungslos abläuft. Eine besondere Stellung nimmt dabei Lorenz Winson, Leiter des Kulturamts der Stadt Kelsterbach ein. Gemeinsam mit seinem Kollegen Olaf Kaspar Lopez ist er federführend für die Organisation der Kerb verantwortlich, die in diesem Jahr mit einigen neuen Angeboten für die Besucherinnen und Besucher, aber auch mit neuen Herausforderungen für die Organisatoren aufwartet.

„Wir haben grundsätzlich auf Altbewährtes gesetzt, konnten aber vier neue Stände für die Kerb gewinnen“, verrät Winson. So wurde der gastronomische Bereich mit Knoblauchbaguette und einem Pasta-Stand aus Köln um zwei vegetarische Angebote erweitert. „Zudem kommen zwei neue Schausteller mit Spielbuden auf die Kerb: Ein ′90er Jahre Penny Pusher′ sowie die ′Schatzinsel′, bei der Kinder Schmucksteine aus einem Sandbecken sieben können.“ Herausfordernd sei dabei gewesen, dass die Vergabe der Standplätze, die bislang in der Verantwortung des Gewerbe- und Ordnungsamts lag, in diesem Jahr erstmals vom Kulturamt organisiert werden musste.

Eine Premiere ist ebenfalls, dass es nicht nur im Festzelt Live-Musik geben wird. An zwei Tagen wird auch im Biergarten musikalisch für Stimmung gesorgt. „Gerade wenn es im Festzelt längere Pausen beim Programm gibt, stellt das eine gute Alternative für die Gäste dar. Wir möchten einfach mal probieren, wie das angenommen wird“, so der Kulturamtsleiter.

Gut bewährt hat sich im letzten Jahr das Konzept des Familientags. Daher steht auch in diesem Jahr der Montag ganz im Zeichen der Familie, mit einer Zauber- und Ballonshow sowie Angeboten der Jugendförderung im Festzelt. Neu ist, dass es vergünstigte Angebote nicht nur bei den Fahrgeschäften, sondern auch an den Ständen und im gastronomischen Bereich gibt. Hier werden ausgewählte Angebote im Rahmen des Familientags zu reduzierten Preisen zu haben sein.

Eine weitere Neuerung ist, dass der traditionelle Kerwe-Gottesdienst am Sonntag vom Kerwezelt in die Martinskirche verlegt wird. „In der extra für diesen Anlass geschmückten Kirche erwartet die Gäste kein typischer Gottesdienst“, verspricht Winson. „Vielmehr soll die Kerb im Zusammenspiel zwischen Evangelischer Gemeinde und den Kerweborsch richtig schön zelebriert werden. Wer möchte kann nach der Kirche dann gemeinsam zum Mittagstisch ins Festzelt ziehen, bevor es dann um 14 Uhr mit dem Kerweumzug losgeht.

Hier gibt es dann die wohl größte Neuerung, denn der Umzug startet nicht wie in den letzten Jahren auf der Mörfelder Straße, sondern in der Kirschenallee. „Vor 1977 ging der Umzug regelmäßig durch die Kirschenallee, das hat also Tradition“, so Winson. Die Entscheidung sei getroffen worden, da durch die neue Streckenführung die Sicherheitsauflagen drastisch reduziert werden konnten. „Der Erhalt des Umzugs stand für uns an erster Stelle, auch wenn wir dafür Änderungen in Kauf nehmen müssen“, sagt Winson.

Prinzipiell müsse man Traditionen in die Neuzeit führen, wenn man sie erhalten wolle. „Man darf die Wurzeln nicht vergessen, sollte aber gleichzeitig immer mit der Zeit gehen“, ist Winson überzeugt. Gerade bei der Kerb sei dies besonders wichtig, ist sie doch die traditionellste Kulturveranstaltung der Stadt. „Das Ziel der Kerb war es schon immer, die Menschen, die hier leben, zu verbinden, egal, in welchem Teil von Kelsterbach sie wohnen und welchen Hintergrund sie haben.“ Das müsse unbedingt erhalten werden.

Allen Kelsterbacherinnen und Kelsterbachern möchte Winson daher Folgendes mit auf dem Weg geben:

„Ob jung, ob alt, ob groß, ob klein,

kommt zur Kerb, da müsst Ihr sein,

Das Kulturamt lädt Euch herzlich ein!

Bei Musik und Spaß im Kerwezelt

vergessen wir die Alltags-Welt.“ (sb)