Einst gab es sie wirklich in Kelsterbach, die Drehscheibe. Gemeint ist nicht die ehemalige Gaststätte am Bahnhof, sondern die Drehscheibe für Schienenfahrzeuge. Diese war nicht, wie man vermuten könnte, ein Teil des ehemaligen Güterbahnhofs, der sich einst ganz in der Nähe befand, sondern war Teil des Glanzstoffschienennetzes. Verwendet wurde die Drehscheibe, um die werkseigenen Lokomotiven auf die „richtige“ Spur zu bringen, die die Güterwagons zu den jeweiligen Werkshallen transportierten. Die Drehscheibe und der Lokschuppen befanden sich im hinteren Teil des Werksgeländes. Auf dem Bild aus dem Jahr 1955, das die Scheibe zeigt, ist rechts im Hintergrund die noch vorhandene Trafoturmstation zu sehen. Allerdings überlebte die Drehscheibe nicht all zu lange und wurde Anfang der 1960er Jahre abgebaut. Ob es sich bei der Drehschreibe indess wirklich um den Namenspatron der ehemaligen und gleichnamigen Kneipe handelte, ist aber ungewiss. (Text/Bilder: Schönstein/Siebart)