Joseph Ergand war nicht nur eine führende und prägende Persönlichkeit der Partnerstadt Baugé-en-Anjou, sondern einer der treuesten Freunde Kelsterbachs und der Jumélage. In seiner Eigenschaft als Erster Stadtrat und Bürgermeister bereiste er oft die Untermainstadt und das über die großen offiziellen Anlässe hinaus. Dazu gehörten natürlich die Verschwisterungsfeierlichkeiten, die bisher im zehn-Jahres-Rhythmus alternierend in beiden Städten abgehalten wurden. Groß war die Trauer im vergangenen Jahr als Joseph, von seinen Freunden Jojo genannt, verstarb und eine große Lücke hinterließ. Vor dem Hintergrund, dass die Kelsterbacher Volksfeste, insbesondere die Kerb, ihn in ihren traditionellen Bann zogen, machten sich Familie und Weggefährten auf, Joseph Ergand eine postume Ehre zu erteilen. Weite Strecken mit dem Fahrrad aus der fernen Partnerstadt legte die Reisegruppe aus Baugé zurück und gleichzeitig zur Kerb eine Punktlandung hin. Unter dem Motto „Rando de Jojo“ brachte sich die Delegation mit T-Shirts und Schärpen zu Ehren des Verstorbenen beim Umzug ein. Unter den „Wandernden“ war seine Tochter Delphine, die in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal Kelsterbach auf den Spuren ihres Vaters bereiste. Bei herzenswärmenden Rückblicken wurde in gemeinsamen Erinnerungen geschwelgt. Mehr als hilfreich dabei erwies sich Helga Oehne, die als beständige Dolmetscherin und enge Freundin von Jojo einiges berichten konnte. Die Gelegenheit der Kerb zum Gedenken zu nutzen, hatte einen besonderen Hintergrund: Einer der Höhepunkte von Jojos Besuchen war im September 2012, als es hieß „Ehrenkerweborsch auf Vorschlag der Stadt – Joseph Ergand“.