Bürgermeister Manfred Ockel eröffnete das Altstadtfest 2022.
Die Zappelfüße machten den Beginn.
Auch die Girls in Motion zeigten den Zuschauern ihr Können.
Ganz cool waren die HipHop4Kids-Tänzer.
Die Frankfurter Band The Gypsies begeisterte mit Pop- und Rocksongs.
Der Schülerchor der Bürgermeister-Hardt-Grundschule.
Elvira Bobrakov sang Something´s got a hold on me.
Drei, die sich freuen: Peter Beichert belegte den dritten Platz in der Einzelwertung beim Stadtradeln und bekam von Roland Rücker und Bürgermeister Manfred Ockel seine Preise überreicht.
Kann nicht nur Elvis-Hits: Reiner Kowalski.
Gute Stimmung schon am Samstagnachmittag.
Crêpes gab es in diesem Jahr bei Le Café Bicyclette.
Haben und verbreiten gute Laune: Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen von Meerschweinchen in Not.
Die GHB Live Band begeisterte am Samstagabend das große und kleine Publikum.
Die illuminierte St. Martinskirche bot eine traumhafte Kulisse für das Altstadtfest 2022.
Stimmungsvoll war auch die Illumination in der Marktstraße.
Flammkuchen schmeckt besonders bei Dämmerung.
Leckeres gab es auch beim Café der Martinsklause.
Und natürlich darf der Süßigkeitenstand niemals fehlen.
Der Kreativmarkt lockte am Sonntag viele Interessierte an.
Nicht nur Schnickschnack gab es hier.
Shanthan Pillay von der Takanaka Club Band heizte ordentlich ein am Sonntagabend.
Das Finale des Altstadtfests mit dem Gruß bis zum nächsten Jahr.
„Cocktails an der Kerb - Glühwein zum Altstadtfest.“ Dieser bekannte Spruch zur Wettersituation an den ersten zwei Septemberwochenenden in Kelsterbach traf auch 2022 wieder zu. Während sich die rot-weiße Herrlichkeit noch allerbestem Spätsommerwetter erfreute, stand das Altstadtfest für herbstliche Kühle und ergiebige Regengüsse. Ob es daran lag, dass weniger Besucher als erhofft zum Altstadtfest kamen, oder daran, dass man sich nach zwei Jahren Corona-Zwangspause erst wieder eingrooven muss - man weiß es nicht. Doch auch mit geringerer Besucherzahl als zuletzt im Jubiläumsjahr 2019 war das Altstadtfest rundum gelungen und gut besucht - getreu dem Wahlspruch: „Wir sind Altstadtfest“.
Dunkle Wolken und immer wieder etwas Regen: Es waren nicht die besten Voraussetzungen, unter denen sich das Kelsterbacher Altstadtfest mit seiner 41. Ausgabe zurückgemeldet hat. Doch von ein wenig ungemütlichem Wetter lassen sich die Kelsterbacher das Feiern natürlich nicht verderben. „Schon als Jugendliche sind wir immer gleich zur Eröffnung gekommen, haben uns hier mit Freunden getroffen und sind dann einfach die ganze Zeit dagewesen“, erzählte eine Besucherin, die bereits zur Standöffnung um 18 Uhr gekommen war. Auch in diesem Jahr werde sie diese Tradition fortführen, was ihr zahlreiche andere treue Altstadtfest-Fans gleichtaten. Und so füllte sich die entlang der Marktstraße und der Schulstraße gelegene Festmeile trotz des schlechten Wetters recht schnell, bevor Bürgermeister Manfred Ockel kurz vor 20 Uhr die Bühne betrat, um das Fest offiziell zu eröffnen.
Zunächst begrüßte das Stadtoberhaupt einige Gäste aus der Politik wie die ehemalige Stadtverordnetenvorsteherin Helga Oehne, den aktuellen Stadtverordnetenvorsteher Frank Wiegand oder die hessische Landtagsabgeordnete Kerstin Geis. Dann richtete er seinen Dank an all die Kelsterbacher Vereine, die mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz das Altstadtfest mitgestaltet haben. Schließlich seien sie es, die diese Veranstaltung zu dem beliebten Treffpunkt nicht nur für Menschen aus Kelsterbach, sondern auch aus dem Umland gemacht hätten. Nachdem Ockel das Programm für die kommenden Tage vorgestellt und allen Gästen ein tolles Fest gewünscht hatte, übernahmen The Gypsys die Bühne. Die Frankfurter Band vertrieb mit einem bunten Mix aus Pop- und Rock-Songs den letzten Regen und sorgte für eine tolle Stimmung bei den Besuchern, die zu Songs von Coldplay oder den Doobie Brothers tanzten oder die Leckereien an den verschiedenen Ständen austesteten. Ob Knobibaguette, Souvlaki, Bratwurst oder verschiedene Feierabenddrinks - hier gab es wieder jede Menge Köstliches zu entdecken und zu probieren. Nur eines suchte man an diesem Eröffnungsabend vergebens: durchs Wetter getrübte Laune!
Den Beginn auf der großen Bühne am Marktplatz machte am Samstagnachmittag der Schülerchor der Bürgermeister-Hardt-Schule. Die Mädchen und Jungen der zweiten bis vierten Klasse trugen einheitliche, orange T-Shirts und sechs deutschsprachige Lieder vor. Mit sichtlich Spaß sangen sie ein Begrüßungslied für die neuen Erstklässler oder auch Pipi Langstrumpfs Klassiker „Faulsein ist wunderschön“, das sie im Anschluss noch einmal als Zugabe brachten. Nicht nur die anwesenden Familien waren begeistert und klatschten anhaltend Beifall. Unterstützt wurden die Schüler von ihrer neuen Klavierbegleitung, der Musikschuldozentin Tamara Spendel. Geleitet wird der Schülerchor von Alexandra Gölz und Simone Wilhelm von der Bürgermeister-Hardt-Schule.
Den Anschluss machte die Musikschule Kelsterbach, die fünf ihrer Schüler mit Gesangsdarbietungen auf die Bühne schickte. Marisa Loos und Simon Krieger sangen zu Beginn ein Duett, einzeln folgten Sienna Marlene Urso, Emily Bekan und Elvira Bobrakov, die mit viel Enthusiasmus und zum Teil schon sehr stimmgewaltig ihre Stücke vortrugen.
Doch die große Bühne am Marktplatz wurde nicht nur für musikalische Auftritte genutzt. Nachdem das jährliche Stadtradeln im Juni sehr erfolgreich abgeschlossen wurde, nahmen Bürgermeister Manfred Ockel und der ehrenamtliche Radverkehrsbeauftragte Roland Rücker das Altstadtfest zum Anlass, die Bestplatzierten zu ehren. Ockel, der selbst begeisterter Radfahrer ist, begrüßte alle Anwesenden und freute sich über die guten Leistungen, der Teilnehmer des Stadtradelns. Rücker trug anschließend die genauen Zahlen vor. Deutschlandweit hatten 2.500 Kommunen mit insgesamt rund 800.000 Fahrradfahrern teilgenommen, die zusammen 150 Millionen Kilometer gefahren seien. Und auch in Kelsterbach seien viele Fahrradenthusiasten unterwegs gewesen, so Rücker. Die 66 Radler hätten sich in neun Teams und ein paar einzelnen Fahrradfahrern organisiert und fast 12.000 Kilometer zusammengefahren. „Das ist viermal um die ganze Welt“, verdeutlichte Rücker die Streckenlänge. Geehrt wurden am Samstag die drei bestplatzierten Teams sowie die drei besten Einzelwertungen. Dies waren auf dem ersten Platz die St. Markus Radler mit 3281 Kilometern, auf dem zweiten Platz das Team „Kelsterbach soll Fahrradstadt werden“ mit 2769 Kilometern und als drittplatzierte das „Offene Team Kelsterbach“ mit 1732 Kilometern. Ebenfalls auf dem dritten Platz in der Einzelwertung nahm Peter Beichert seinen Preis persönlich entgegen. Er hatte in den drei Wochen 689 Kilometer mit dem Rad zurückgelegt. Der Erstplatzierte Helge Wierczeiko hatte sich mit 1504 Kilometern deutlich angehoben, war jedoch genau wie der zweitplatzierte Heiko Hauptreif am Altstadtfestsamstag verhindert.
Rücker war mit den Leistungen sehr zufrieden und freute sich, dass immer mehr Menschen sowohl den Wert des Fahrradfahrens als auch dessen wirtschaftliche und klimatische Bedeutung erkennen. Noch einmal las er seinen Text zum Tag der Verkehrssicherheit vor, den er an alle Teilnehmer des Straßenverkehrs richtet und in dem er auf die Wichtigkeit des Miteinanders und der gegenseitigen Rücksichtnahme aufmerksam macht. Auch der aktuelle Fahrradklimatest des ADFC liegt ihm am Herzen und so hofft er, dass sich möglichst viele daran beteiligen.
Nachdem die Stadtradler die Bühne räumten, begann nahtlos das frühabendliche Musikprogramm mit Elvis-Imitator und Rock-and-Roll-Sänger Reiner Kowalski. Kowalski bot über zwei Stunden die großen Hits von Elvis Presley dar und sang sich danach durch die Musikgeschichte der 60er und 70er Jahre von Johnny Cash bis deutschem Schlager. Das Publikum freute es, trotz immer wiederkehrenden Regengüssen, und so harten die wetterunempfindlichen Musikfans bis zum Schluss vor der Bühne aus.
Das sich mit Blitzen und Donner ankündigende Gewitter blieb jedoch aus und so konnten die verschiedenen Stände durchweg Besucher verzeichnen. Viele Vereine nutzten die Chance, etwas für die Vereinskasse einzunehmen. So waren unter anderem der Kelsterkult sowie die Schützengilde vor Ort, aber auch der Verein Meerschweinchen in Not. Hier blieb man trotz ausbleibenden Besucheransturms optimistisch, denn: „Im Tierschutz zählt jeder Euro“, so die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen. Dennoch sind sowohl der Tierschutzverein sowie die Meerschweinchen in Not immer auf Einnahmen durch Verkäufe angewiesen - wie beispielsweise aus dem eigen produzierten Honigverkauf - oder eben auf Spenden.
Neben den Vereinen kamen wie immer auch viele kommerzielle Aussteller. Neben den alt-beliebten waren in diesem Jahr auch neue dabei. So hatten die Gäste die Qual der Wahl zwischen Flammkuchen oder süßen Crêpes, kubanischen Cocktails oder crafted Bier des WasserCraftWerks aus Kelsterbach. Auch die SPD war als einzige Partei mit einem Stand vertreten und bot in diesem Jahr eine Auswahl an Bioweinen an. Für die kleinen Besucher war wie stets ebenso gesorgt. Das Kinderkarussell und Kinderschminken hatten den ganzen Nachmittag über viel Andrang und auch die Süßigkeitenstände dürften auf keinen Fall fehlen.
Schnell verging die Zeit bis der letzte musikalische Showakt des Abends startete. Die GHB Live Band mit dem Kelsterbacher Dennis Nixdorf am Keyborad startete kurz nach 20 Uhr und unterhielt mit einer Pause bis weit nach 22 Uhr das Publikum. So wurde es noch einmal richtig voll auf dem Marktplatz vor der Bühne und die Leute feierten ausgelassen zu zeitgenössischen Hits aus Pop- und Rockmusik.
Zum Altstadtfest-Abschluss am Sonntag gab es dann doch noch versöhnliches Spätsommerwetter. Dies lockte noch einmal viele Menschen ins Unterdorf, wo ihnen bis zum großen Finale eine ganze Menge geboten wurde. So etwa im Pfarrhof der St. Martinsgemeinde: Hier fand ab 12 Uhr ein kleiner, aber feiner Kreativmarkt statt. Da gab es Selbstgenähtes von „Hannalinchen“, farbenfrohe Kreationen von „Farbkittel“ oder Schmuck und Kleidung von „moodwear by sina“. Juliane Sturm von „Hannalinchen“ zeigte sich am Ende des Markts recht zufrieden mit dem Zuspruch und hofft, dass im kommenden Jahr noch mehr Besucher den kleinen Markt entdecken und dort auch eine noch größere Auswahl an Selbstgemachtem geboten bekommen.
Auf der Bühne wurde an diesem Tag viel getanzt. Den Anfang machten die „Zappelfüße“ von TSG Flair. Rund zwanzig Kinder tanzten den „Jambo Mambo“, der nach lauten „Zugabe“-Rufen noch ein zweites Mal aufs Parkett gelegt wurde. Den kleinen Tanztalenten folgten die etwas erfahreneren „Girls in Motion“, die eine Choreographie zu „Shivers“ von Ed Sheeran zum Besten gaben. Auch hier kamen die Mädchen dem Ruf nach einer Zugabe gerne nach. Nach einer kleinen Pause gaben sich die Oakleaves die Ehre, um dem Publikum die Kunst des Square-Dance schmackhaft zu machen. Das Tanzfinale aber gehörte den Kindern von „Hip Hop 4 Kids“, die ihre anfängliche Nervosität schnell überwinden konnten und mit ihrer coolen Choreografie die Menge vor der Bühne begeisterten.
Zum Abschluss des diesjährigen Altstadtfests betrat am Abend eine Stimmungskanone in Form der Takanaka Club Band die Bühne. Die Formation aus Frankfurt, die 2021 im Rahmen des Bundeskulturwettbewerbs für Rock- und Popmusikgruppen als “Beste Cover/Revivalband 2021” ausgezeichnet wurde, mischte das Publikum mit einem gelungenen Mix aus Soul und Pop auf, wobei sowohl Klassiker als auch aktuelle Hits zum Mitsingen und Tanzen einluden. Gerade zum späteren Abend hin verwandelten Sänger Shanthan Pillay, Sängerin Sophie Becker und der Rest der Band den Platz vor der Bühne in eine Party-Arena, in der die tolle Stimmung, die das ganze Wochenende vorgeherrscht hatte, noch einmal gebündelt zu spüren war.
Kurz vor 22 Uhr war dann das große Finale angesagt. Dieses hatte die Verantwortlichen vor einige Herausforderungen gestellt. Schließlich sollte dem Publikum ein schöner Ersatz für das Feuerwerk, das aufgrund der Dürre in diesem Sommer nicht stattfinden konnte, geboten werden. Nach knapp zehn Minuten war klar: Die Mission ist geglückt! Mit einer Illumination der Fassade der St. Martinskirche wurde zu den Klängen von Peter Schillings „Major Tom“ und Frank Sinatras „Fly me to the Moon“ eine schöne Reise zum Mond geboten. Neben den auf die Kirche projizierten Bildern gab es dabei noch stimmungsvolle Zusatzeffekte, wie etwa Feuerfontänen und Rauchschwaden beim Zünden der Raketentriebwerke. So konnte das Altstadtfest auch 2022 trotz fehlendem Feuerwerk standesgemäß mit einem „Bang!“ enden - und mit dem von Vorfreude auf das 42. Altstadtfest im nächsten Jahr erfüllten Abschiedsgruß: „Danke für Euren Besuch. Bis zum nächsten Jahr!“
Ob mit oder ohne Regen - das Altstadtfest-Wochenende machte Spaß und hatte viel zu bieten. Darum war besonders erfreulich, dass das Wochenende ruhig verlief. Dirk Schenk, der Leiter der Kelsterbacher Polizeistation konstatierte: „Es war ein friedliches Altstadtfest. Wir sind sehr zufrieden.“ Die rund 700 Besucher am Freitag und 500 Besucher am Samstag waren gekommen, um ein friedliches Fest zu feiern, so dass die Polizei nur mit wenigen Ruhestörungen und ansonsten informativen Bürgergesprächen zu tun hatte, so Schenk weiter. Auch die Rettungskräfte der Veritas Ambulanz und der Freiwilligen Feuerwehr Kelsterbach standen für den Notfall bereit - doch die Ernstfälle blieben glücklicherweise aus. (Text und Bilder ana und sb, weitere Bilder Lucas Bohr)